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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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rührten, indem sie Kontaktinfos an jeden verteilten, der noch Freunde oder Verwandte zu Hause hatte. Wander nutzte seine salvadorianische Herkunft und sein magisches Auge, um Informationen über einreisende pollos zu sammeln, die er anschließend an den Syrer oder andere bajadores verkaufte. Er verdiente an den eigenen Leuten.
    Ich sprach ihn an, erzählte ihm meine Geschichte und erwähnte weder den Syrer, noch machte ich Andeutungen, wo Wander neue Opfer finden konnte. Mein einziger Grundsatz sei, dass ich niemals Geschäfte mit den Sinaloas machen würde. Indem ich andeutete, es habe zwischen mir und dem Kartell böses Blut gegeben, hatte ich dem Syrer etwas präsentiert, das er nachprüfen konnte. Was er dann auch tat und woraufhin er beschloss, ich würde in geschäftlicher Hinsicht einen guten Eindruck machen.
    Zwei Tage später traf ich mich mit Wander am Burger King. Eindreiviertel Meilen nachdem ich in den Lieferwagen gestiegen war, verließen wir den Highway in einer unbebauten Gegend in der Nähe von Rancho Mirage und hielten direkt am Zubringer.
    »Aussteigen. Ist leichter als hier drinnen.«
    »Genau hier?«
    »Klar, hier. Die Leute werden schon nix seh’n.«
    Obwohl wir dort wie auf dem Präsentierteller standen, strich Wander mit einem Metalldetektor über meinen Körper. Er machte das recht professionell, was darauf hinwies, dass er es nicht zum ersten Mal tat.
    »Alles klar. Steig wieder rein, ich check noch die Schuhe.«
    Ich stieg wieder auf den Beifahrersitz und fing an, mir die Schuhe auszuziehen, doch Wander hielt mich zurück.
    »Nach hint’n. Kletter zwischen die Sitze durch, bevor du die Schuhe ausziehst. Du muss jetzt sowieso hinten weiterfah’n.«
    Ich zwängte mich zwischen den Sitzen durch, zog die Schuhe aus und reichte sie ihm nach vorn.
    Kastenwagen sind immer gewerbliche Fahrzeuge. Auch hier war die Fahrerkabine nicht durch eine Trennwand nach hinten abgetrennt und der Laderaum eine schmutzige Metallkiste, in der es nach Pestiziden und Schmierfett roch. Angelo Buono und Kenneth Bianchi hatten einen solchen Transporter benutzt, um dort ihre Opfer zu foltern und umzubringen und dabei ihre Schreie aufzuzeichnen.
    Wander überprüfte meine Schuhe genauso gründlich, wie er zuvor mich abgetastet hatte – suchte innen, entfernte die Einlagesohlen und untersuchte dann Sohlen und Schnürsenkel. Er kontrollierte beide Schuhe und schob dabei auch den Detektor hinein. Dann gab er sie mir zurück und hielt mir einen schwarzen Kopfkissenbezug hin.
    »Überzieh’n.«
    Als er an diesem Morgen anrief, hatte Wander mir gesagt, ich würde einen Sack über den Kopf stülpen müssen, damit ich nicht sah, wohin wir fuhren. Ich hatte eingewilligt, aber jetzt befand ich mich in einem dunklen Transporter, der nach Pestiziden stank und mich an die Hillside Stranglers erinnerte.
    »Wie wär’s, wenn wir auf den Sack verzichten? Ich kann hier hinten ja sowieso nichts sehen.«
    »Wills’u mich verarschen? Fängst du jetz mit so ’ner Scheiße an?«
    Das zornige Auge funkelte mich an, glitt dann von mir fort, kehrte wieder zurück, bevor es schließlich nach oben wegkippte. Es machte einen wütenden Eindruck, wie es so kam und ging, und ich fragte mich, was es wohl sah.
    Wander schüttelte den Kissenbezug.
    »Anzieh’n. Hab dich gewarnt, und du has gesagt, alles is cool. Zieh das über oder wir fah’n zurück zum Burger King.«
    Ich nahm den Kissenbezug und zog ihn mir über den Kopf. Er roch sauber und hätte aus ägyptischer Baumwolle sein können.
    »Wie sieht’s aus?«
    »Gewöhn dich dran, denn du wirst es heute noch öfters überzieh’n.«
    »Wie oft?«
    »Es gibt nie ’n geraden Weg zu dem Mann. So bleibt er in Sicherheit. Du hast ’n paar Fahrten vor dir, bevor du dein Ziel erreichst.«
    Wander ließ den Motor an und kehrte zum Highway zurück. Selbst mit dem Bezug überm Kopf spürte ich sein Auge auf mir ruhen, zornig und funkelnd. Sein magisches Auge.
    Unter dem Bezug fühlte ich mich in der Falle und als leichte Beute, und ich hoffte, Joe und Jon Stone waren in der Nähe.



30.
    Joe Pike
     
    Pike beobachtete Elvis Coles Corvette von einer Shell-Tankstelle aus, auf der gegenüberliegenden Seite des Highways eine Viertelmeile vor dem Burger King. Jon Stones schwarzer Rover stand auf Coles Seite des Highways eine Viertelmeile hinter dem Burger King. In welche Richtung Cole auch aufbrach, es würden entweder Pike oder Stone auf der richtigen Seite sein und ihn im Auge behalten.
    Stones

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