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Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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tun, Detective Robicheaux? Das ist doch Ihr Dienstgrad, Detective , richtig?«, fragte sie.
    »Ja. Ein Informant hat mir erzählt, dass zwei Cops, die von den Giacanos bezahlt wurden, etwa um das Jahr Sechsundsechzig, siebenundsechzig im Bezirk Lafourche eine Frau umgebracht haben. Ihr Mädchenname war Mae Guillory.«
    »Zu welcher Dienststelle gehörten sie?«
    »Das wusste er nicht.«
    »Haben Sie einen Bericht über die Straftat gefunden?«
    »Nein.«
    »Was ist mit der Leiche?«
    »So weit ich weiß, wurde sie nie gefunden.«
    »Vermisstenmeldungen?«
    »Es gibt keinerlei Unterlagen zu dieser Sache, Miss Deshotel.«
    Sie legte ihren Stift hin und rutschte auf ihrem Drehstuhl ein Stück nach vorn. Blickte ins Leere.
    »Ich rufe die Behörden im Bezirk Lafourche an. Klingt allerdings nicht so, als ob etwas dabei rausspringt. Wer war der Informant?«
    »Ein Zuhälter in New Orleans.«
    »Wieso kommt er jetzt damit an?«
    »Ein Freund von mir wollte ihn vom Dach werfen.«
    »Aha, allmählich wird die Sache ein bisschen klarer. Handelt es sich bei diesem Freund etwa um Clete Purcel?«
    »Kennen Sie Clete?«
    »O ja. Es gibt sozusagen ein großes öffentliches Interesse daran, ihm die Lizenz als Privatdetektiv zu entziehen. Tatsache ist, dass ich seine Akte gerade vorliegen habe.« Sie öffnete eine Schreibtischschublade und entnahm ihr einen braunen Ordner, der allerlei Polizeiberichte, einen dicken, zusammengefalteten Ausdruck vom nationalen Straftatenregister und offenbar eine Reihe von Beschwerdebriefen aus dem ganzen Staat enthielt. »Mal sehen. Er hat einen Zeugen der Regierung erschossen, eine Betonmischmaschine gestohlen, ein fremdes Kabriolet mit Zement gefüllt und mit einer Planierraupe ein fünfhunderttausend Dollar teures Haus am Lake Pontchartrain zerstört. Außerdem hat er am Southern Yacht Club Bobby Earls Wagen aufgebrochen und auf Sitze und Armaturenbrett uriniert. Sie sagen, er hat unlängst jemand vom Dach geworfen?«
    »Vielleicht habe ich mich da nicht richtig ausgedrückt«, sagte ich.
    Sie blickte auf ihre Uhr.
    »Tut mir Leid, ich komme zu spät zu einem Mittagsempfang. Geben Sie mir Ihre Karte, dann rufe ich Sie an, wenn ich auf irgendwelche Erkenntnisse stoße«, sagte sie.
    »Das ist sehr freundlich«, sagte ich.
    »Wie war noch mal der Name des Opfers?«
    »Mae Guillory war ihr Mädchenname. Sie war eine verheiratete Robicheaux.«
    »Sind Sie mit ihr verwandt?«
    »Sie war meine Mutter. Deshalb werde ich an der Sache dran bleiben, Miss Deshotel.«
    Ihr Blick wurde wieder scharf und forschend, als ob das Urteil, das sie zuvor über mich gefällt hatte, mit einem Mal vorerst aufgeschoben wäre.

5
    A ls kleiner Junge steppte Zipper Clum für ein paar Münzen auf den Bürgersteigen im French Quarter. Die schweren Metallplatten, die er an seine Schuhe geschnallt hatte, klickten und klackerten auf dem Zement und hallten von den alten Häusern wider, als wäre er in einer Echokammer. Er kannte nur zwei Schrittfolgen, aber mit seinen klappernden Füßen gehörte er zur Szene, trug zu der Musik bei, die aus den Nachtclubs und Striplokalen drang, und war nicht nur ein abgerissener Streuner und Schlepper, dessen Mutter in der Jane’s Alley anschaffen ging.
    Später bildete Zipper Clum sich ein, er wäre Jazzschlagzeuger. In Lake Charles wurde er zum ersten Mal festgenommen und brummte zwölf Monate im Gefängnis des Bezirks Calcasieu ab, und zwar vor den Zeiten der Bürgerrechtsbewegung, als man die Neger noch in einem abgesonderten Zellentrakt verwahrte, fernab von den Weißen, die im obersten Stockwerk saßen. Doch Zipper war das nur recht. Unten war es kühler, vor allem, wenn es regnete und der Wind über den See blies. Das weiße Gesocks mochte er sowieso nicht, und von hier aus konnte er nachts wenigstens die Musik aus den Tanzschuppen an der Ryan Street hören und den Schlag der Trommeln und das Klagen der Hörner und Saxofone genießen.
    Sein Zellengenosse war ein Junkie, ein Schlagzeuger, der mit den Platters und Smiley Lewis gespielt hatte. Zipper war schwer beeindruckt, dass ein rotznäsiger Penner mit entzündeten Einstichnarben an den Armen einen derartigen Wirbel auf der Schießbude veranstalten konnte.
    Der Junkie schnitzte im Knast zwei Trommelstöcke aus dem Holz eines abgehängten Fensterladens und zeigte Zipper alles, was er konnte. Die Sache hatte nur einen Haken: Zipper wollte zwar unbedingt Schlagzeug spielen, aber sein Talent hielt sich in Grenzen.
    Er täuschte mit Lärm und

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