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Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Straße ins Nichts (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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am Highway fahren ständig Laster vorbei. Da kommt ein Auto nach dem andern.«
    »Wenn ich mich da hinstelle, kriegen sie mich ganz bestimmt.«
    Callie schob die Hände in ihre Pulloverärmel und starrte in die Flammen.
    »Das geht bloß die Weißen was an. Und in so was zieht man Farbige auch nicht rein.«
    »Wo soll ich denn sonst hin?«
    »So was macht man einfach nicht. Wie soll ich dir denn helfen? Ich hab nicht mal mehr ’nen Job. Und ich kann auch nix dafür«, sagte Callie.
    Mae stand eine Zeit lang schweigend da und betrachtete den Feuerschein, der über Callies abgewandtes Gesicht flackerte, schämte sich der Feigheit, die anscheinend ihr Vermächtnis und das aller Menschen war, mit denen sie in Berührung kam.
    Mae verließ die Hütte und lief den Feldweg entlang. Sie hörte, wie hinter ihr die Tür geöffnet wurde.
    »Zipper Clum will mich heut Nachmittag oder morgen früh abholen und nach New Orleans bringen. Wo is dein Koffer?«
    »Bei mir zu Hause.«
    »Du hättest ihn mitnehmen sollen, Mae. Dann hätten sie vielleicht gedacht, du bist weg.«
    Sie warteten den ganzen Nachmittag lang auf Zipper Clum, doch kein Fahrzeug kam den Weg entlang. Der Tag verstrich, ohne dass man die Sonne auf- oder untergehen sah, nur der Wind heulte fortwährend und aus dem Sumpf trieb grauer Dunst, der wie Rauch wirkte. Doch an diesem Abend fiel die Temperatur, sodass die Feuchtigkeit förmlich aus der Luft gesaugt wurde, um die Schlammpfützen bildeten sich dünne Eisränder, die wie Dachszähne aussahen, und am Horizont zeichnete sich ein grünlich-gelber Lichtstreif ab.
    Mae und Callie saßen vor dem Kamin und aßen Salzcracker und Wiener Würstchen aus der Dose, dann wischte sich Callie an einem Lappen die Hände ab, zog ein Männersakko über ihren Pullover und ging hinaus auf den Abort. Als sie wieder hereinkam, wirkten ihr Gesicht und ihre Augen wie vom Wind verbrannt.
    »Ihr Auto kommt, Mae. Herr im Himmel, sie kommen«, sagte sie.
    Mae drehte sich um und schaute aus dem Fenster und stand dann langsam von ihrem Stuhl auf, hatte das Gefühl, als werde ihrem Körper jegliche Wärme entzogen, als sie sich aus dem Schein des Feuers entfernte. Sie schloss die Augen, drückte sich ein zusammengeknülltes Taschentuch an den Mund und schluckte, hatte die Stirn gerunzelt, als ginge ihr ein Gedanke durch den Kopf oder ein Gebet, vielleicht auch aus Selbstmitleid und Kummer, die ein solches Ausmaß angenommen hatten, dass sie nicht länger dagegen ankämpfen oder sich deshalb Vorwürfe machen musste.
    »Geh unters Bett. Und komm ja nicht raus. Egal, was du da draußen hörst. Das hier hat angefangen, als ich mit Mack abgehauen bin. Am Ende kann man nichts mehr ändern«, sagte sie.
    Ein viertüriger Wagen, der grau vor Schlamm war, kam den Weg entlang und hielt vor dem Haus. Zwei Polizisten stiegen aus und standen auf dem lehmigen Hof, traten aber nicht auf die kleine Galerie und klopften an die Tür, sondern griffen einfach ins Auto und drückten auf die Hupe, als wäre es unter ihrer Würde, einer Mulattin mit dem gleichen Respekt und Anstand zu begegnen wie einer Weißen.
    Mae strich das rote Kostüm glatt, das sie noch immer anhatte, und trat hinaus, spürte, wie sich ihr Gesicht in der Kälte straffte, und hörte die Schreie der Möwen, die über dem Zuckerrohr ihre Kreise zogen.
    »Wo ist Callie?«, sagte der größere der beiden Polizisten.
    »Sie is mit einem Farbigen nach Morgan City gefahren. Die kommt nicht wieder«, antwortete Mae.
    »Würden Sie bitte hierher kommen? Nur keine Angst«, sagte der Polizist.
    »Die Leute nennen mich Mae Guillory. Aber ich bin eine verheiratete Robicheaux«, sagte sie.
    »Das wissen wir, Ma’am. Sie haben etwas gesehen, was Sie unserer Meinung nach nicht verstanden haben. Wir wollen Ihnen erklären, was da draußen am Bayou vorgefallen ist«, sagte er.
    Sie strich sich mit der Zunge über die Lippen, wollte etwas sagen, schwieg dann aber, hin und her gerissen zwischen Selbstachtung und der Sehnsucht nach dem Leben, während ihr Puls hämmerte, dass sie meinte, jeden Moment würde ihr eine Ader im Hals zerspringen.
    »Ladrine Theriot hat versucht, einen Constable umzubringen. Deshalb musste ihn der Constable erschießen. Der Constable war es. Das haben Sie doch gesehen, nicht wahr?«, sagte der Polizist. Dann sprach er ganz langsam weiter, blickte ihr bei jedem Wort forschend in die Augen und wartete darauf, dass sie ihm endlich beipflichtete. »Der Constable hat Ladrine Theriot

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