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Straße nach überallhin

Straße nach überallhin

Titel: Straße nach überallhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Geräusch aus. „Er hat sich erst vor kurzem eine neue Windschutzscheibe einsetzen lassen“, sagte John und stellte das Kästchen auf einen Felsen. „Bei dieser Gelegenheit wurde ein kleiner Sender in seinem Fahrzeug verborgen. Jetzt muß ich nur noch abwarten, bis er diesen Seitenarm betritt, dann kann ich ihn überall aufspüren.“
    „Ich verspüre keinen Wunsch, in dieser Angelegenheit Ihr Helfershelfer zu sein.“
    John erhob sich, ging hinüber zu dem Roboter und berührte den Topf, an dem Mondamay gearbeitet hatte. Die sorgsam gestaltete Form des Topfes wurde zerstört.
    „Deine Wünsche sind ohne Bedeutung“, sagte er. „Du hast keine andere Wahl, als mir zu gehorchen.“
    „Das stimmt.“
    „Ich befehle dir, ihn in keiner Weise zu warnen. Hast du das verstanden?“
    „Ja.“
    „Dann hör auf, mit mir zu diskutieren. Du wirst tun, was ich dir befehle, und zwar so gut du es vermagst.“
    „Das werde ich.“
    John ging wieder zu dem Tablett und aß weiter.
    „Ich würde Sie gerne von Ihrem Vorhaben abbringen“, sagte Mondamay nach einer Weile.
    „Zweifellos.“
    „Wissen Sie, warum Ihr Auftraggeber ihn töten lassen will?“
    „Keine Ahnung. Das ist seine Sache. Geht mich nichts an.“
    „Es muß etwas ganz Besonderes an Ihnen sein, daß er Ihre Wahl eines so exotischen Tötungsinstrumentes guthieß.“
    John lächelte.
    „Er betrachtete mich als qualifiziert.“
    „Was wissen Sie von Red Dorakeen?“
    „Ich weiß, wie er aussieht. Und ich weiß, daß er wahrscheinlich hier aufkreuzen wird.“
    „Sie sind offensichtlich ein bezahlter Mörder, dem sein Auftraggeber große Freiheiten bei …“
    „Offensichtlich.“
    „Haben Sie sich noch nie gefragt, weshalb? Was an Ihrem erwählten Opfer verdient einen solchen Aufwand?“
    „Oh, er übergab mir den Fall, da das Opfer bereits von seiner Verfolgung weiß.“
    „Wie kam es dazu?“
    „Weil bereits kürzlich versucht wurde, ihn in einer anderen Zeitlinie zu töten.“
    „Und wieso scheiterte dieser Versuch?“
    „Dilettantische Ausführung, soviel ich weiß.“
    „Was wurde aus dem Täter?“
    Der Mann in Purpur sah Mondamay lange an.
    „Red tötete ihn. Aber ich versichere dir, daß er einem Vergleich mit mir nicht standhält.“
    Mondamay schwieg.
    „Wenn du versuchst, mir Angst einzujagen, mir weismachen willst, das könnte mir auch passieren, dann vergeudest du deine Zeit. Es gibt wenig, vor dem ich Angst habe.“
    „Das ist gut“, sagte Mondamay.
    Fast eine Woche lang blieb John bei Mondamay. Er zerschmetterte sechsundfünfzig kostbare Töpfe, bevor er herausfand, daß das seinen mechanischen Diener überhaupt nicht belastete. Selbst als er dem Roboter befahl, sie selbst zu zerstören, zeigte dieser keine feststellbare emotionale Regung. Daher ließ er diese Versuche der Demütigung des Roboters wieder sein. Dann gab die Suchmaschine eines Nachmittags ein lautes, pfeifendes Geräusch von sich.
    John eilte hin und justierte es, las ab und justierte es nochmals.
    „Er ist etwa dreihundert Kilometer von hier entfernt“, verkündete er. „Sobald ich gebadet und die Kleidung gewechselt habe, werde ich dir erlauben, mich zu ihm zu tragen, damit dieser Fall abgeschlossen werden kann.“
    Mondamay antwortete nicht.

 
     
Eins
     
     
     
    „Red, dieser Doktor, den wir in der Werkstatt getroffen haben – ich mache mir ein wenig Sorgen, was er wohl … He! Komm schon! Du wirst doch nicht wegen eines Anhalters stehenbleiben, wo Mörder hinter dir her sind!“
    „Die neue Sprecheinheit ist ein wenig schrill.“
    Er fuhr an die Seite. Plötzlich regnete es. Der kleine Mann mit dem zerzausten Haar und dem schwarzen Koffer öffnete grinsend die Tür.
    „Wie weit fahren Sie?“ fragte er mit einer dünnen Fistelstimme.
    „Etwa fünf Js.“
    „Immerhin etwas. Gott sei Dank komme ich aus dem Regen.“
    Er stieg ein und schlug die Tür zu, den Koffer balancierte er auf den Knien.
    „Wohin wollen Sie?“ fragte Red, der wieder auf die Straße steuerte.
    „Perikleisches Athen. Jimmy Frazier ist mein Name.“
    „Red Dorakeen. Da haben Sie aber einen ordentlichen Weg vor sich. Wie ist Ihr Griechisch?“
    „Ich studiere schon seit zwei Jahren. Ich wollte diese Reise immer schon machen. Ich habe von Ihnen gehört.“
    „Gutes oder Schlechtes?“
    „Beides. Und dazwischen. Sie haben Waffen geschmuggelt, bis man Sie erwischt hat, richtig?“
    Red drehte den Kopf, um in die dunklen Augen zu blicken, die ihn betrachteten.
    „So sagt

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