Strawberry Summer
müsstest heute Abend nicht weg.«
»Es ist nur für eine Nacht«, sagte er. »Und Block Island ist gar nicht so weit weg.«
»Man muss die Fähre nehmen«, sagte Rory. »Zwischen uns liegt Wasser. Und ich kann nicht einfach zu dir kommen, falls etwas ist.«
»Verbring die Zeit einfach mit Fee«, sagte Connor. »Und bevor du merkst, dass ich weg war, bin ich schon wieder bei dir.«
Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Sie kuschelte sich enger in seine Arme. Es überraschte sie immer noch, wie sicher sie sich bei ihm fühlte.
»Du musst langsam los«, sagte sie. »Ich werde dich vermissen.«
»Ich werde dich mehr vermissen«, sagte er und küsste sie noch einmal.
Kapitel 24
Rory stieß die Hintertür des Hauses auf und versuchte, alle Einkäufe und die Sachen aus der Reinigung auf ein Mal in die Halle zu bringen. Nachdem sie sich in der Stadt von Connor verabschiedet hatte, war sie zu Citarella und dem IGA in East Hampton gefahren und hatte danach noch Mrs Rules Kleidung aus der Reinigung geholt, obwohl sie das auch am nächsten Tag hätte erledigen können. Es schadete aber sicher nicht, wenn sie sich etwas mehr ins Zeug legte, so wie die Stimmung im Haus gerade war. Sie fürchtete langsam, dass sie sich doch noch beim nächsten schrägen Blick von Mrs Rule und Bianca zum Bahnhof schleichen und einfach abhauen würde. Sie schleppte die Einkaufstüten und die in Plastik gehüllten Kleider durch das Foyer und passte dabei auf, dass ihr nicht plötzlich Trixie zwischen die Füße sprang. Nachdem sie die Besorgungen sicher in der Küche abgeliefert hatte, würde sie den Hund zu einem Spaziergang mitnehmen.
Mitsamt den Tüten drückte sie die Küchentür auf und war schon an der Theke angelangt, als sie plötzlich Mrs Rule allein vor ihrem Laptop sitzen sah. Sie hatte sofort aufgehört zu tippen, als sie Rory reinkommen sah.
»Tut mir leid«, sagte Rory. »Ich räume das hier nur schnell weg.«
Mrs Rule sah kaum vom Bildschirm auf. Rory stellte die Tüten ab und beeilte sich mit dem Wegräumen.
»Hier sind Ihre Sachen aus der Reinigung.« Rory hielt die Bügel hoch. »Möchten Sie, dass ich sie nach oben bringe?«
»Nein, ist okay. Du kannst sie auf dem Stuhl liegen lassen«, sagte Mrs Rule. Rory war erleichtert, als Mrs Rule weitertippte.
Sie packte die Gläser mit Feigen-Chutney, das Trüffelöl und die in Papier eingewickelten Freiland-Bio-Hühnerbrüste weg.
Mit einem lauten Schnappen schloss Mrs Rule den Laptop. »Rory, kann ich kurz mit dir reden?«, fragte sie.
Rory hielt inne und drehte sich langsam um. Mrs Rule wischte etwas Staub vom Tisch und betrachtete dann ihre Fingerspitzen. »Hattest du einen schönen Sommer hier?«, fragte sie mit einem Lächeln.
»Ja«, sagte Rory. »Ich hatte einen großartigen Sommer.«
»Gut«, sagte Mrs Rule, und stützte ihr Kinn auf ihre verschränkten Finger. »Ich bin froh. Ich bin froh, dass du einen wundervollen Sommer hattest, Rory. Es war auch für uns schön, dass du da warst.« Sie lächelte wieder – dieses warme Lächeln, das jeden willkommen zu heißen schien und das Rory bereits am ersten Tag bemerkt hatte. »Aber deine Mutter muss dich sehr vermissen«, sagte sie. »Und deine Freunde auch. Ich denke, es ist an der Zeit, dass du deine Rückfahrt planst. Schließlich ist bereits August.« Sie machte eine Pause. »Was denkst du?«
Rory starrte auf den Tisch und die mit Pfirsichen und Pflaumen gefüllte Schüssel, die darauf stand. »Äh, ich habe darüber noch nicht wirklich nachgedacht.«
»Ich denke nur, dass der Sommer so … wichtig ist für eine Familie«, fuhr Mrs Rule fort, streckte ihre Hände von sich und begutachtete ihre Nägel. »Und ich fühle mich furchtbar, weil ich deiner Mutter diese wertvollen Wochen mit dir vor dem Schulbeginn stehle. Weißt du, was ich meine?«
Die Härchen auf Rorys Armen stellten sich auf. »Äh ja«, sagte sie, unfähig, Mrs Rules Lächeln aus den Augen zu lassen.
»Gut, ich habe mir erlaubt, deine Mutter zu informieren, dass du morgen nach Hause kommst. Und mach dir keine Sorgen wegen des Geldes für den Zug und den Bus. Es ist schon alles geregelt.«
»Das haben Sie ihr gesagt?«, fragte Rory.
»Mmm-hmm«, sagte Mrs Rule. »Ich habe ihr gerade eine E-Mail geschrieben. Fee hatte mir ihre Adresse gegeben. Ich glaube einfach, dass es besser für dich ist, wenn du wieder bei deinen Freunden und deiner Familie bist. Und du hast hier so hart gearbeitet. Du brauchst wirklich ein bisschen Zeit, um dich zu
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