Strawberry Summer
Rory die Autotür zuwarf, sah er sie erwartungsvoll an. Fast so, als ob er darauf wartete, mit ihr zu sprechen. Gemeinsam liefen sie auf das Haus zu.
»Bis später, Leute«, sagte Rory, als sie in die Halle traten.
»Was machst du jetzt?«, fragte Isabel sie. »Willst du mit uns fernsehen?«
»Ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde.« Sie konnte Connor einfach nicht ansehen.
»Na dann, danke für die Fahrstunde«, sagte Isabel.
»Gern geschehen.«
Sie warf einen flüchtigen Blick auf Connor, der aussah, als wollte er etwas sagen, aber sie drehte sich rasch um und beeilte sich, auf ihr Zimmer zu kommen, bevor er den Mund aufmachen konnte.
Sie vergrub ihr Gesicht in dem Kissenstapel auf ihrem Bett.
Er denkt, dass ich ein Freak bin. Und verrückt nach Jungs.
Er denkt, dass ich Hilfe brauche, um Jungs abzubekommen.
Er denkt, dass ich einen anderen mag.
Es war einfach zu viel. Sie schluckte und presste ihr Gesicht noch tiefer in die Kissen. Vielleicht sollte sie Isabel doch die Wahrheit sagen. Dann konnte sie das nächste Mal vielleicht die Zeit zu dritt genießen.
Aber irgendwas sagte ihr, dass das noch viel, viel schlimmer wäre. Das Einzige, was sie tun konnte, war, ihm in den nächsten Tagen aus dem Weg zu gehen. Und zu beten, dass er die ganze Unterhaltung vergessen würde.
Kapitel 12
In dieser Nacht wachte Rory von einem sanften, aber bestimmten Klopfen an ihrem Fenster auf. Sie gähnte und machte das Licht an. Isabel winkte ihr aufgeregt zu, und jeglicher Rest von Ärger über das, was sie im Auto gesagt hatte, verschwand. Rory glitt aus dem Bett und tappte zum Fenster.
Isabel kletterte hinein, in eine Duftwolke aus Bier und Axe Deo gehüllt. »Habe ich dich geweckt?«, fragte sie. »Tut mir leid!«
»Das ist okay«, sagte Rory und schloss das Fenster.
Isabel streifte ihre Schuhe von den Füßen und legte sich auf den Boden. Sie unterhielten sich jetzt immer, wenn Isabel sich durch Rorys Fenster schlich. »Also, wie war dein Abend?«, fragte Isabel und gähnte dabei laut.
»Das Übliche. Ziemlich ruhig. Ich habe mit Erica und Fee Trivial Pursuit gespielt.«
»Das klingt furchtbar«, stöhnte Isabel und verschränkte ihre Hände hinter ihrem Kopf. »Du solltest mal mit mir und Mike ausgehen. Du hättest Spaß.«
Rory ging zum Bett und schlüpfte unter die Decke. »Hat er dich wieder in eine Bar geschmuggelt?«
»Nein. Wir haben nur mit seinen Freunde bei ihm daheim gegrillt. Es war lustig.«
»Gut. Also läuft es gut.«
»Oh Gott, nein«, seufzte sie. »Es läuft nicht gut. Ich mag ihn viel zu sehr.«
»Und das ist schlecht?«, fragte Rory.
»Es ist Mist«, sagte Isabel und stützte sich auf ihre Ellbogen. »Ich versuche, es cool anzugehen, ich versuche geheimnisvoll zu sein. Ich versuche so zu sein, wie ich früher war. Aber es ist hoffnungslos. Ich bin zu sehr in ihn verknallt. Und dann denke ich daran, dass er vielleicht nie mehr eine SMS schreibt oder dass er einfach verschwindet . Wie er sich einfach eines Tages in Luft auflöst und ich nie wieder von ihm höre, und bei dem Gedanken bekomme ich fast einen Herzanfall.«
»Glaubst du, dass würde er tun?« Rory dachte daran, wie sie Mike zum ersten Mal gesehen hatte. Wie er aus dem Haus gekommen war, sexy und irgendwie gefährlich. Sie hoffte um Isabels willen, dass ihr erster Eindruck falsch gewesen war.
»Nein«, sagte Isabel vorsichtig. »Aber manchmal mache ich mir deswegen Sorgen. Es ist, als hätte ich solche Angst davor, ihn zu verlieren, dass ich die tolle Zeit mit ihm gar nicht richtig genießen kann. Und wenn wir zusammen sind und rummachen«, fuhr sie fort, »dann kann ich nicht mehr denken, dann habe ich irgendwie keine Kontrolle mehr.« Sie sah Rory direkt an. »Keine Sorge. Ich habe nicht mit ihm geschlafen.«
»Das habe ich gar nicht gedacht«, sagte Rory.
»Ich versuche nicht, für den Rest meines Lebens Jungfrau zu bleiben. Es ist nur so, dass ich noch nie jemanden gern genug hatte, um das mit ihm zu machen. Aber mit diesem Typ, ich muss mich wirklich zurückhalten, weißt du? Ich will es mit ihm tun. Klinge ich wie eine Schlampe?«
»Nein. Natürlich nicht.«
»Aber du bist so eine Miss Ich-hab-noch-nie-was-angestellt«, sagte Isabel.
»Es klingt nicht schlampig«, sagte Rory. »Es klingt normal. Du fühlst dich zu ihm hingezogen.«
»Und zwar richtig«, sagte Isabel und legte sich wieder flach auf den Boden. »Aber das Komische daran ist, dass ich eigentlich gar nicht so viel über ihn weiß. Ich meine, ich
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