Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
Vom Netzwerk:
sollte«, sagte Mrs Rule und setzte sich auf die Bettkante, »aber ich hoffe, du weißt, dass das, was ich gesehen und gehört habe, nicht angemessen war. Besonders für das Georgica . Die Leute werden dort dazu ermuntert, etwas … höflicher zu sein, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Okay«, sagte Rory langsam.
    »Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartete, dass du so ein Typ bist.«
    »Was für ein Typ?«, fragte Rory.
    »So ein ungehobelter Typ«, sagte Mrs Rule. »Ein Mädchen, das Leute beleidigt. Unverschämt und auffällig.«
    Rory blickte Mrs Rule an und ihr fiel keine Antwort ein.
    Mrs Rule stand vom Bett auf und schlenderte zur Kommode. »Nun, du hast es dir hier wirklich gemütlich gemacht«, sagte sie und ordnete die verschiedenen Seestern- und Sanddollaraccessoires, die Rory zur Seite geschoben hatte. »Es ist ein schönes Zimmer, nicht wahr?«
    »Das ist es«, sagte Rory.
    »Nun, ich bin froh, dass wir uns unterhalten haben«, sagte Mrs Rule, während sie in den Spiegel sah und sich mit einer Hand durchs Haar fuhr. »Ich denke, ich sollte ins Bett gehen. Wir müssen noch eine Menge für Mr Rules Geburtstagsparty planen. Und du wirst uns doch helfen, nicht wahr?«
    »Natürlich«, sagte Rory.
    »Gut.« Mrs Rule schenkte ihr ein freundliches Lächeln. »Gute Nacht.« Mit einem weiteren Lächeln winkte sie und schloss die Tür hinter sich.
    Rory war alleine in dem Zimmer und blickte auf den Nippes, den Mrs Rule gerade neu arrangiert hatte. Die Rules ließen einen in ihre Welt, sie brachten einen im besten Zimmer unter, sie luden einen sogar ein, mit ihnen Tischtennis zu spielen, aber wenn man aus der Reihe tanzte, dann erinnerten sie einen blitzschnell an die Position, die man ihrer Meinung nach wirklich in der Gesellschaft einnahm. Jetzt verstand Rory, warum Fee in einem vollgestopften Kellerzimmer wohnte. Und es gab keinen Zweifel mehr, dass sie wegen Connor das Richtige hatte.
    Connor. Sein Name sandte eine Welle von Bedauern und Begehren durch sie hindurch. Die letzten Nächte hatte sie wach gelegen und überlegt, was er tun würde, wenn sie sich einfach die Treppen hinaufschlich, um an seine Tür zu klopfen und sich bei ihm zu entschuldigen – wenn sie ihm sagte, dass sie einen Fehler gemacht hatte und dass sie mit ihm zusammen sein wollte und dass sie an nichts anderes denken konnte. Würde er sie hereinlassen? Würde er erleichtert sein und ihr gestehen, dass er das Gleiche fühlte? Würde er sie in den Arm nehmen und sie bitten, die Nacht mit ihm zu verbringen?
    Es war Rory jedoch unmöglich, das herauszufinden, denn in den Tagen nach der kleinen Unterhaltung mit Mrs Rule schien Connor wie vom Erdboden verschluckt. Sein Audi war morgens schon verschwunden, und er kam erst lange nach dem Abendessen heim, wenn sie schon auf ihrem Zimmer war. Sie versuchte sich einzureden, dass seine Abwesenheit einfach mit seinem vollen Stundenplan zusammenhing, aber vor dem 4. Juli war er nie so lange weggeblieben. Plötzlich war es offensichtlich: Er mied sie. Morgens ging er nie runter zum Strand, während Rory mit Trixie spazieren ging, und sie sah ihn auch keine Runden mehr im Pool drehen. Sie fand ihn nie schlafend auf dem Sofa im Fernsehraum. Auch gut , dachte sie sich nachts, wenn sie im Bett lag. Diese Beziehung hatte sowieso keine Chance .
    Aber mindestens einmal am Tag wanderten ihre Gedanken wieder zu dem 4. Juli, und sie fühlte, wie ihr Herz vor Schmerz zerriss und sie sich nach etwas sehnte, was sie sich schon so lange wünschte.
    »Du hast das Richtige getan«, sagte Steve, als sie endlich einmal allein in der Küche waren und sie ihn auf den neuesten Stand brachte.
    »Aber es ist die Hölle«, sagte Rory, die über ihren Kaffee gebeugt am Tisch saß. »Manchmal kostet es mich meine ganze Kraft, nicht einfach hochzugehen, an seine Tür zu klopfen und ihm zu sagen, wie sehr ich ihn vermisse.«
    Steve nickte über seinem Gatorade. »Glaub mir, es ist besser so.«
    »Aber warum sollte ich Mrs Rule Recht behalten lassen?«, fragte Rory. »Es war vollkommen übertrieben, wie sie reagiert hat. Zu mir ins Zimmer zu kommen und mir zu sagen, wie sehr ich mich im Club danebenbenommen habe. Warum habe ich mich denn nicht verteidigt?«
    »Weil du in ihrem Haus bist«, sagte Steve. »So läuft das nun mal.«
    Und dann, eines Tages, während sie dasaß und jede einzelne von Mrs Rules silbernen Suppenschüsseln und Warmhalteplatten polierte, hörte sie, dass Connor nicht mehr da war.
    »Wir werden für eine

Weitere Kostenlose Bücher