Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Smaragden geworden?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Reisten Sie denn nicht gemeinsam?“
    „Nein, um nicht aufzufallen, hatten wir uns vorher getrennt. Erst in McGraighs Haus wollten wir uns Wiedersehen. Als ich schließlich hinkam, war es zu spät — ich hatte das Nachsehen.“
    „Wußten Sie sofort, daß Patricia Sie hintergangen hatte?“
    „Nicht auf Anhieb. Zuerst dachte ich allen Ernstes, daß Sie uns ein Schnippchen geschlagen hätten.“
    Lee lächelte bitter. „Offen gestanden — das lag auch in meiner Absicht. Allerdings hatte ich nicht vorgehabt, Gordon McGraigh zu töten — “
    „Nach unserem Wiedersehen erklärte Patricia mir, daß uns irgend jemand zuvorgekommen sein müßte. Sie ging sogar so weit, zu behaupten, daß vermutlich die Tochter den Vater ermordet hätte — “
    „Auch das nahmen Sie ihr ab?“
    „Nein, das nicht. Ich begann Verdacht zu schöpfen. Und als Patricia zu ihrer angeblich kranken Mutter reisen mußte, schickte ich ihr einen gekauften Spitzel hinterher. Der fand schnell heraus, was los war. Für Patricia ging es nur noch darum, ihre Theorie von Dinahs Schuld zu untermauern — das war bei ihr zur fixen Idee geworden. Sie schmuggelte einen Teil des gestohlenen Geldes in Dinah McGraighs Jagdhütte, um das Mädchen auf diese Weise zu belasten. Natürlich sorgte sie gleichzeitig dafür, daß der Sheriff Dinah verdächtigen mußte. Aber dann änderte Patricia auf einmal ihre Taktik — sie unternahm den Versuch, Dinah zu töten.“
    „Warum denn, um Himmels willen?“
    „Den Grund kann ich nur ahnen. Wahrscheinlich sollte die Polizei aus dem plötzlichen Verschwinden von Dinah schließen, daß das junge Mädchen doch den Mord am Vater begangen habe und nun geflohen sei.“
    „Sie glauben, Patricia hatte vor, die Leiche von Dinah McGraigh irgendwo in der Wildnis zu vergraben?“
    „Dessen bin ich sicher.“
    „Und warum hat sie es nicht getan?“
    „Sie wurde gestört.“
    „Von wem?“
    „Von einem Mann, der in der Nähe wohnte und Dinah besuchen wollte. Patricia mußte die Flucht ergreifen.“
    „Eine tolle Geschichte.“
    „Es ist keine Geschichte, es ist die Wahrheit.“
    „Wie erfuhren Sie, daß Patricia das Geld in ihren Besitz gebracht hatte?“
    „Ich fand ein Bündel der Banknoten in ihrem Wagen.“
    „Stellten Sie Patricia zur Rede?“
    „Nein, das hätte nur zu langen, unfruchtbaren Auseinandersetzungen geführt. Sie hatte mich betrogen und ich war entschlossen, sie zu töten.“
    „Aus Rachsucht — oder weil Sie das Geld an sich bringen wollten?“ fragte Lee.
    „Aus beiden Gründen.“
    „Patricia lebt noch — und das Geld habe ich!“
    „Sie sollen es auch behalten — aber nur die Hälfte davon.“
    Lee grinste. „Warum sollte ich davon auch nur einen Dollar an Sie abgeben?“
    „Weil ich Sie in der Hand habe.“
    „Machen Sie sich nichts vor, Getty.“ Lee unterbrach sich, weil der Wirt an den Tisch trat und nach Gettys Wünschen fragte.
    „Bringen Sie mir einen Whisky.“
    „Okay, Sir.“
    „Ich mache mir nichts vor“, erklärte Getty.
    Lee lachte leise und blickte dem Wirt hinterher. „So, wie die Dinge liegen, können wir uns gegenseitig nicht weh tun. Sie und ich haben auf ein Mädchen geschossen und werden wegen versuchten Mordes angeklagt.“
    „Niemand klagt mich an, denn außer Ihnen hat niemand eine Ahnung davon, daß ich es war, der Patricia niederstreckte. Ich hätte Sie belügen und Ihnen irgendeine dumme Geschichte erzählen können — ich hätte draußen warten und Sie überfallen können, um Ihnen den Schlüssel abzunehmen. Tch habe das alles nicht getan. Ich wollte ein letztes Mal mit Ihnen sprechen und die Dinge in Ruhe und Vernunft klären.“
    „Ja, mit der Pistole!“ höhnte Lee.
    „Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß ich sie benutzen werde, wenn wir zu keiner Einigung gelangen. Mensch, Lee! Warum sträuben Sie sich überhaupt? Für jeden von uns bleibt noch immer eine halbe Million!“
    Lee verzog das Gesicht. „Klar — nur mit dem kleinen Unterschied, daß ich diese halbe Million verlieren soll, während Sie sie einzustreichen hoffen.“
    „Ich sah Sie aus Patricias Haus treten — mit der Reisetasche in der Hand. Ich wußte gleich, was das zu bedeuten hatte. Ich folgte Ihnen bis hierher. Es war gar nicht schwierig! Glauben Sie, daß ich jetzt, so dicht am Ziel, einfach aufgebe, weil Sie sich halsstarrig zeigen?“
    „Was hatten Sie denn erwartet? Daß ich Ihnen freudig erregt auf die

Weitere Kostenlose Bücher