Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Schulter klopfe und Ihnen anschließend eine halbe Million in den Schoß werfe?“
    „Kommen wir zur Sache. Sie befinden sich in meiner Hand, Lee. Wenn ich der Polizei einen Tip gebe — telefonisch natürlich — dann sitzen Sie hinter Gittern, ehe Sie bis zehn zählen können!"
    Lee überlief ein Frösteln. Mehr noch als die Drohung mit der auf ihn gerichteten Waffe schüchterte ihn die Erwähnung des Gefängnisses ein. Es war ein unvorstellbarer Gedanke für ihn, jetzt, mit einem Riesenvermögen in den Händen, der Polizei in die Hände zu fallen.
    „Zum Teufel mit Ihnen!“
    „Sie haben mich betrogen — genau wie Patricia“, sagte Getty hart. „Warum sollte ich Ihnen gegenüber Mitleid zeigen?“
    „Hunderttausend — ich biete Ihnen hundertausend Dollar!“ stieß Lee leise hervor. „Einverstanden?“
    Getty grinste hämisch. „Eine halbe Million — und keinen Cent weniger!“
    „Kommt nicht in Frage.“
    „Schade, mein Lieber — Sie werden im Zuchthaus darüber nachdenken können, wie dumm Sie waren. Statt mit einer halben Million im sicheren Ausland zu sitzen, zogen Sie es vor, Ihr Leben hinter Gefängnismauern zu beschließen.“
    „Wenn ich dahin komme, werden Sie mir folgen.“
    Getty lachte spöttisch. „Wie wollen Sie das denn erreichen? Niemand besitzt mein Bild, meinen richtigen Namen.“
    „In Patricias Wohnung wird sich schon ein Hinweis finden! Vielleicht weiß auch Conacro Bescheid.“
    „Ich bin ein vorsichtiger Mann, Lee. Ich habe keine Spuren hinterlassen.“
    „Das sagen Sie nur, um mich zu bluffen.“
    „Sie verkennen mich.“
    Lee zog die Unterlippe zwischen die Zähne und dachte nach. Ich muß Zeit gewinnen, schoß es ihm durch den Kopf. Der Wirt brachte den Whisky und ging wieder weg.
    „Also?“ fragte Getty, der an seinem Glas nippte. „Wann kann ich das Geld haben?“
    „Ich muß erst damit fertig werden, daß mir plötzlich nur noch die Hälfte des Geldes gehören soll“, murmelte Lee.
    „Sie haben genügend Zeit dafür gehabt. Ich will jetzt Taten sehen!“
    Lee legte eine Hand über die Augen, als ob ihm plötzlich der Kopf schmerzte. „Beruhigen Sie sich — Sie bekommen das Geld!“
     
    *
     
    „Sie ist über den Berg“, erklärte Inspektor Drummond auf der Fahrt zum Krankenhaus. „Das ist jedenfalls die Information,  die mir der Chefarzt gegeben hat. Wir dürfen sie sprechen — genau fünf Minuten, nicht länger.“
    „Das reicht“, meinte Dick Brown, der neben dem Inspektor saß und eine Zigarette rauchte.
    „Oder auch nicht“, murmelte Drummond. „Ich komme noch immer nicht darüber hinweg, daß du einfach deinen Urlaub unterbrichst, um in dieser Sache mitzumischen.“
    „Ich habe Dinah McGraigh kennengelernt — ich tue es ihr zuliebe.“
    Drummond seufzte nachsichtig. „Hätte mir denken können, daß ein Mädchen dahinter steckt!“
    „Diesmal ist es anders als sonst.“
    „Das sagst du immer!“
    „Es ist die Wahrheit, Chef!“
    Drummond lachte leise und spöttisch. „Vielleicht hast du sogar recht — immerhin ist das junge Mädchen eine Millionenerbin. Wenn du sie heiratest, kannst du die Polizeiarbeit an den Nagel hängen und deine Tage mit Angeln und Golf spielen verbringen.“
    Dick lächelte matt. „Lieber Himmel! Sie weiß noch nicht mal, daß ich sie liebe.“
    „Warum hast du es ihr noch nicht gesagt?“
    „Mir fehlt der Mut dazu. Vielleicht habe ich auch Angst, mir einen Korb zu holen.“
    „Liebst du das Mädchen oder ihr Geld, Dick?“
    „Ihr Geld? Im Moment hat sie nichts. Der Mörder hat das ganze Vermögen mitgenommen — ausgenommen die Smaragde. Die befanden sich nicht im Tresor, sondern in einer Schmuckschatulle, die Dinah im Wäscheschrank verborgen hielt. Ich habe keine Ahnung, wieviel die Dinger wert sind. Es interessiert mich auch nicht.“
    „Ich habe nicht nach den Steinen gefragt, sondern nach dem Geld, Dick.“
    „Dinah hat nichts. Der Vater war nicht mal gegen Diebstahl versichert.“
    „Na und? Deshalb bist du doch ausgezogen, nicht wahr — du willst das gestohlene Geld zurückerobern — für Dinah und für dich!“
    „Ach was, das Geld ist mir piepe. Aber ich bestreite nicht, daß ich Dinah gewinnen möchte. Es ist klar, daß ich ihr nur dann imponieren kann, wenn es mir gelingt, den Täter zu stellen.“
    „Na, da streng dich mal schön an“, meinte Drummond mit gutmütigem Spott.
    „Traust du mir nicht zu, daß ich mit der Aufgabe fertig werde?“
    „O doch, Soll ich ehrlich sein? Wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher