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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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hatte zwei hirntote Detectives am Telefon. Weißt du, der Ex-Mann des Girls war ein Informant des Diebstahldezernats in Broward.« García brauchte für Donna den Polizeijargon nicht zu übersetzen; davon hatte sie eine Menge von ihrem ersten Mann, dem Dopedealer, gelernt.
    »Ist der Ex noch immer Informant?«
    García kaute mechanisch. »Nein, sie haben ihm den Laufpaß gegeben, nachdem er wegen schweren Diebstahls erwischt wurde.«
    Donna schüttelte den Kopf. »Ich begreife das nicht. Wenn der Ehemalige der Tänzerin verhaftet wurde, ist das denn nicht eine gute Nachricht für sie?«
    »Oh, eine tolle Nachricht«, sagte García, während er sich den Mund abwischte, »wenn sie es geschafft hätten, den Bastard im Gefängnis schmoren zu lassen.«
    »Du machst wohl Witze.«
    »Nein, er ist entkommen. Aus dem Bezirkskrankenhaus! Er hat einen Rollstuhl gestohlen und hat ihn einfach durch die Eingangstür nach draußen geschoben!«
    Donna bat ihren Mann, leise zu reden. »Wir sind nicht allein«, erinnerte sie ihn. »Wo ist deine Zigarre?«
    »Warte, die Geschichte ist noch nicht zu Ende.« García zerteilte die Luft wieder mit Handkantenschlägen. »Der Ex-Ehemann – der Vater des Kindes -, er ist nicht nur niederträchtig, er ist nicht nur von Gewalt begeistert, er hat auch noch Drogenprobleme. Ist das nicht total irre? Allein das dürfte schon sensationell sein.«
    Andy stürzte ins Eßzimmer und erkundigte sich, weshalb Al herumbrüllte.
    »Wegen der Arbeit«, sagte Donna. »Weshalb sonst?«
    Andy kletterte auf Garcías Schoß. »Vielleicht brauchst du noch mal Urlaub.«
    Donna wandte sich ab und unterdrückte ein Lachen. »Sieh dir mal unseren kleinen Klugscheißer an«, sagte García und kitzelte den Jungen, bis er vor Lachen brüllte.
     
    Shad saß an der Theke im Hauptraum der Bar und mußte sich um ein Managementproblem kümmern.
    Orly hatte heimlich Lorelei, die berühmte Schlangenprinzessin, von den Ling-Brüdern abgeworben. An diesem Abend sollte sie zum erstenmal auftreten, aber sie war mit rotgeweinten Augen und völlig hysterisch im Tickled Pink eingetroffen. Orly hatte das Problem nicht eruieren können und die aufgelöste Tänzerin an Shad weitergereicht. Dieser hatte gerade Pause und las in einer Großdruckausgabe von Die Pest von Albert Camus. Das Buch bewirkte, daß Shad das Leben in Süd-Florida nicht mehr so trist vorkam.
    Er wurde bei seiner Lektüre durch Loreleis krampfhaftes Schluchzen unterbrochen. Ihre Schlange war verschwunden, und sie hatte den Verdacht, daß die auf Rache sinnenden Lings dahintersteckten. Als Orly darüber informiert wurde, befahl er Shad, eine andere Schlange für seinen neuen Star zu besorgen. Shad wies darauf hin, daß es in der Umgebung keinen rund um die Uhr geöffneten Reptilienladen gebe. Unglücklicherweise weigerte sich Lorelei, ohne Bubba zu tanzen, wie sie ihren knapp drei Meter langen burmesischen Python nannte.
    »Sie sagt, sie seien ein Team«, berichtete Shad. »Sie sagt, die Schlange sei speziell ausgebildet worden.«
    Orly zerquetschte eine leere Dose Dr. Pepper und schleuderte sie wie eine Handgranate hinter die Bar. »Erstens gibt es so etwas wie eine ausgebildete Schlange nicht, klar? Und zweitens, hast du die verdammte Tafel am Vordach gesehen? LORELEI steht darauf in fetten großen Lettern – ich habe Gäste, die extra den weiten Weg von Miami hergekommen sind. Bestell ihr, daß sie genau zehn Minuten Zeit hat, um ihre Möpse auf die Bühne zu bewegen.«
    Shad blickte hinüber zum Korridor, wo die weinende Schlangenprinzessin kauerte. »Sie braucht mehr als zehn Minuten«, stellte er nüchtern fest. »Sie sieht unmöglich aus.«
    Orly fluchte und hustete und massierte seine Nase. »Kennst du niemanden, der eine Schlange hat?«
    »Keine große«, sagte Shad. »Ich kenne ein paar Typen, die Diamondbacks züchten.«
    »Allmächtiger Gott!«
    »Sie eignen sich nicht besonders gut zum Tanzen.«
    »Okay«, sagte Orly. »Du machst jetzt folgendes: Geh zu den verdammten Lings. Versuch herauszubekommen, wieviel sie für den Python der Puppe haben wollen.«
    »Er heißt Bubba.«
    »Ist mir auch egal. Biete ihnen fünfhundert an.«
    Shad meinte, die Lings würden ihm wahrscheinlich entgegnen, er solle sich verpissen. »Sie hassen Sie bis aufs Blut«, sagte er zu Orly.
    »Nun, das ist eine rein geschäftliche Angelegenheit. Und jetzt beeil dich.«
    Shad legte das Buch von Camus hinter die Bar unter die Popcornschüsseln und fuhr dann rauf zur Flesh Farm, wo

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