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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Killian und an diesem schmierigen Anwalt und seiner Cousine arrangiert hat. Ich weiß genauso sicher, daß ich ihm das nie und nimmer hätte nachweisen können.« Er hob eine buschige schwarze Augenbraue. »Aber soviel weiß ich: Heute abend habe ich eine stinkende Fischkiste geöffnet und Mr. Malcolm J. Moldowsky gefunden. Schicksal, Ironie, nennen Sie es, wie Sie wollen. Wenigstens kann ich jetzt meinem Jungen etwas erzählen.«
    »Ihrem Jungen?« fragte Shad.
    »Er war es, der die Leiche im Fluß gefunden hat.«
    Shad knurrte etwas Unverständliches.
    »Wenigstens kann ich ihm versichern, daß es vorbei ist«, sagte García. »Endlich einmal hat der Böse bekommen, was er verdient hat.«
    »Ich bin noch nicht in Stimmung, um zu feiern«, knurrte Shad. »Ich möchte vorher Erin lebendig wiedersehen.« Er machte einen zischenden, stinkenden Zug an der Zigarre. »Sie sollten lieber hoffen, nicht die falschen Dinge in Bewegung gesetzt zu haben.«
    »Ja«, erwiderte der Detective leise. »Diese Gefahr besteht natürlich immer.«
    Shad beruhigte sich ein wenig. Er fühlte sich etwas besser, wenn noch die Möglichkeit bestand, daß Erin die Situation unter Kontrolle hatte.
    »Versprechen Sie mir nur eins«, sagte er zu Al García. »Versprechen Sie mir, daß Sie nicht schon wieder einen menschlichen Schädel in Ihrer Kühlbox da hinten haben.« Er deutete mit dem Daumen auf den Kofferraum des Caprice.
    García grinste. »Die Nacht ist noch jung«, sagte er.
     
    Der Kongreßabgeordnete zog sich aus bis auf seine Boxershorts und die Cowboystiefel. Erins Taschenlampenstrahl glitt über seine schwammige Erscheinung. Sie schämte sich ein wenig für ihn, aber diese Empfindung verflüchtigte sich sehr schnell.
    »Was nun?« fragte Dilbeck und schlug mit der flachen Hand nach Insekten, die ihn umschwirrten.
    »Du weißt schon, was jetzt kommt.«
    »Ah.« Sein Tonfall änderte sich. Aufgeregt wickelte er das braune Paket aus und hielt die Machete mit beiden Händen, die Klinge flach auf den Handflächen, um sie Erin zu zeigen. »Willie Rojo hat sie mir geliehen. Sie hängt an der Wand in seinem Arbeitszimmer.«
    »Sehr geschmackvoll.«
    Der Kongreßabgeordnete fuhr mit einem Finger an der Klinge entlang und grinste affektiert. »Ich glaube, ich weiß, was du willst.«
    »Das bezweifle ich«, murmelte Erin.
    »Du spielst gerne«, sagte Dilbeck hoffnungsvoll.
    »Ach, hör auf.«
    »Rollenspiele …«
    »Nein, Süßer.«
    »Du bist die Herrin und ich der Sklave! Wie läuft denn nun dein kleines Spiel?«
    »Dann paß mal auf: Ich will, daß du Zuckerrohr schneidest.«
    Er kicherte nervös. »Aber ich weiß nicht, wie das geht.«
    »Ach, versuch es einfach«, sagte Erin. »Mir zuliebe.«
    »Ich würde mich viel besser fühlen, wenn du die Pistole weglegen würdest.«
    »Bald«, sagte sie. »Das verspreche ich dir.«
    Mit der Taschenlampe dirigierte sie den Kongreßabgeordneten zu einer Reihe reifen Zuckerrohrs. Er trat vor und schwang die Machete. Die Halme zitterten, brachen aber nicht ab.
    »Mit einer Champagnerflasche kannst du aber viel besser umgehen«, meinte Erin.
    David Dilbeck schnaubte. »Paß auf«, sagte er und begann zuzuschlagen. Jeder Hieb wurde von einem schrillen Keuchlaut begleitet, der Erin an die Tennisspielerin Monica Seles erinnerte. Die Erntetechnik des Kongreßabgeordneten war ebenfalls verbesserungsbedürftig: Die Zuckerrohrhalme wurden weniger abgeschnitten als vielmehr zerhackt. Erin richtete weiterhin den Lichtstrahl auf die Stangen, damit Dilbeck erkennen konnte, auf was er einschlug, denn sie wollte nicht, daß er im Eifer des Gefechts auch noch seine eigenen Zehen erntete.
    Nach knapp einer Minute hörte der Kongreßabgeordnete auf. Sein Gesicht war gerötet, seine Brust hob und senkte sich heftig, und sein schlaffer Bauch war schweißbedeckt. Die Boxershorts waren heruntergerutscht und entblößten einen Teil seines marmorbleichen Hinterns. Er keuchte wie ein zahnloser alter Löwe.
    Erin sagte: »Süßer, nicht aufhören. Du verleihst dem Begriff ›Diener des Volkes‹ eine ganz neue Bedeutung.«
    Dilbeck knickte in der Hüfte ein und atmete mühsam. Dann sagte er: »Du bist ja noch immer angezogen.«
    »Natürlich bin ich das.«
    »Schön, schön.« Er wischte sich die Handflächen an seiner Unterhose ab. »Wieviel noch, bis wir mit unserem Spiel anfangen?«
    »Ich dachte an mindestens eine Tonne.«
    »Sehr lustig.«
    »Ein Wanderarbeiter«, erklärte Erin, »schneidet am Tag acht Tonnen.«
    »Acht

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