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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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gute alte FBI-Ausbildung.«
    »Sie wissen davon?«
    »Ich bin nicht so dumm, wie ich aussehe.« Eine Kellnerin erschien, und García bestellte einen Hamburger mit Pommes. Erin entschied sich für einen Salat.
    Sie sagte: »Was wissen Sie sonst noch?«
    »Sie waren mal blond.«
    Erin lachte. »Mein Gott.«
    »Als Brünette sehen Sie besser aus.« Al García holte das Notizbuch heraus. Er klemmte sich die Kappe des Schreibstifts zwischen die Zähne, um Ersatz für die fehlende Zigarre zu haben, und sagte: »Ich bekam nur die grundlegenden Daten: Größe, Gewicht, Familienstand. Eine dicke Null vom Polizeicomputer, sehr erfreulich. Ach ja, und Sie haben Ihre Visakarte um etwa hundert Bucks überzogen. Aber davon, mein Gott, kann ich auch ein Lied singen.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Erin.
    »Brauchen Sie nicht zu sein.«
    »Sie wissen von Darrell?«
    »Es ist schwer, den zu übersehen. Aber erzählen Sie mal von dem verstorbenen Mr. Killian.«
    Je mehr Erin redete, desto besser fühlte sie sich. García tat so, als glaube er ihr jedes Wort, obgleich sie sich fragte, ob das nicht eine routinemäßige Reaktion war. Der Detective wirkte in keiner Weise bedrohlich. Er machte seine Notizen in undeutlicher Stenoschrift und achtete darauf, daß die Schreibarbeit ihn nicht vom Verzehr seines Hamburgers ablenkte. Erwartungsgemäß merkte er auf, als er hörte, daß Killian sich mit seinen Kontakten zu einem Kongreßabgeordneten gebrüstet hatte. »Den Namen habe ich von einem Richter erfahren«, erklärte Erin und verfolgte aufmerksam, wie der Detective das Wort DILBECK in sauberen Blockbuchstaben in sein Notizbuch eintrug.
    »Was immer Jerry versucht hat, ich hoffe inständig, daß es nicht der Auslöser dafür war, daß er getötet wurde«, sagte sie.
    »Liebe kann etwas Gefährliches sein«, stellte García fest.
    »Ich habe ihn nicht aufgehalten, weil – okay, ich dachte, das sei vielleicht eine zusätzliche Chance, meine Tochter zurückzubekommen. Ich weiß, das klingt ein wenig verrückt.«
    »Für mich nicht«, sagte García. »Ich habe die Akten des Scheidungsprozesses eingesehen.«
    »Wunderbar«, sagte Erin. Die Akten waren voller Verleumdungen. Darrell Grant hatte schauerliche Lügen über ihren sexuellen Appetit erfunden und zwei seiner Kumpane bestochen, diese Märchen zu bestätigen. Dann waren da die verletzenden Worte des Richters über Erins Unfähigkeit, eine gute Mutter zu sein. Sie sah García beschwörend an. »Ich würde um nichts in der Welt meiner Tochter schaden wollen.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Erin stürzte sich wie besessen auf ihren Salat. Er schmeckte wie feuchte Servietten.
    »Für mich«, sagte García, »klingt es gar nicht so verrückt – Ihr Eingehen auf Mr. Killians Plan, meine ich. Ihr Ex-Mann ist ein Mistkerl, wenn ich das mal bemerken darf. Er dürfte niemals für das Mädchen sorgen. Sie heißt Angela, nicht wahr?«
    »Was er dem Richter erzählt hat, das ganze Zeug in den Akten.«
    »Vergessen Sie’s«, sagte García.
    »Es sind Lügen.«
    »Ich sagte doch, machen Sie sich keine Sorgen. Wie wäre es mit einem Stück Zitronenkuchen?«
    Erin nahm ein Stück. Al García aß zwei. Dann wickelte er eine frische Zigarre aus und hielt sie vorsichtshalber außer Erins Reichweite. »Bitte«, sagte er, »ich flehe Sie an.« Sie ertappte sich dabei, wie sie lächelte. Während García die Spitze abschnitt, griff Erin nach seinem Feuerzeug und zündete die Zigarre an.
    »Sie haben die Leiche überführt«, sagte García und stieß dabei Rauch aus. »Nach Atlanta. Killians Ex-Frau möchte ihn dort beerdigen.«
    »Was ist mit den Ermittlungen zum Mord?«
    »Dieses Wort mögen sie draußen in Mineral County überhaupt nicht. Mord , meine ich. Unbekannte Todesursache ist das Äußerste, wozu sie sich hinreißen lassen. Der Gerichtsarzt versprach, er werde den Fall wieder aufrollen, wenn ich etwas Neues herausbrächte. Etwas mehr als nur ein paar Tropfen Leitungswasser in der Lunge.«
    »Und Sie bleiben an der Sache dran?«
    »Klar doch, in meiner Freizeit.« García lehnte sich total entspannt zurück und fragte Erin, ob im Eager Beaver in der letzten Zeit irgend etwas Ungewöhnliches vorgefallen sei. »Überlegen Sie genau«, sagte er.
    »Es ist dort eigentlich immer ruhig. Wir haben einen ziemlich imposanten Saalmanager.«
    »Keine Zwischenfälle? Keine gewalttätigen Auseinandersetzungen?«
    Erin erwähnte den betrunkenen Verrückten mit der Sektflasche. »Er hat einen jungen Mann

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