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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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durchaus typisch. Viel beeindruckter war der Detective von der geballten Bösartigkeit von Shads Erscheinung – glänzende kahle Schädelplatte, ein abnormer Überbiß, blutunterlaufene, ausdruckslose Augen. Es war unmöglich, das Alter des Mannes zu schätzen. Er war weniger ein Freak als viel eher ein lebendiger Dinosaurier mit trägem Lidschlag. Wenn er redete, klang seine Stimme tief, aber der Tonfall war hart. Wenn er lächelte, was nur selten vorkam, zeigte er nicht die Zähne.
    Dennoch schien Erin ihm zu trauen. Daraus schloß García, daß Shad trotz seines brutalen Äußeren sich gegenüber den Tänzerinnen wie ein Gentleman benahm – ein hoffnungsvolles Zeichen.
    Sie fanden eine verhältnismäßig saubere Nische neben einem Tanzkäfig. Erin bat Kevin, die Lautstärke ein paar Stufen runterzudrehen, damit García nicht gegen die Musik anbrüllen mußte. Der Detective breitete mehrere Schwarzweißfotos auf dem Tisch aus. Ohne dazu aufgefordert zu werden, erkannte Erin sofort den Betrunkenen mit der Sektflasche.
    »Nur hatte er einen Schnurrbart«, sagte sie und deutete auf das betreffende Bild.
    García war offensichtlich erfreut. »Wissen Sie, wer das ist? Das ist unser berühmter Congressman Dilbeck!«
    Während sie das Bild betrachtete, dachte Erin: Na wunderbar. Typisch, daß mir das passieren muß. »Aber er führte sich auf wie ein Irrer«, sagte sie. »Er war stockbesoffen.«
    Der Detective nickte begeistert. »Begreifen Sie allmählich? Ihr kleiner Freund Jerry wird Zeuge der Attacke. Er erkennt Dilbeck auf der Bühne und begreift auf Anhieb, welche wunderbaren Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Aber von allen sich anbietenden Erpressungsoptionen entscheidet er sich für die selbstloseste: Er versucht zu arrangieren, daß Sie Ihr Kind zurückbekommen. Jedenfalls hat er es sich so vorgestellt.«
    Erin konnte ihren Blick nicht von dem Dilbeck-Foto lösen – das erstarrte Lächeln, die hochmütigen Augen. Er hatte gar nicht so vornehm ausgesehen, während er Paul Gubers Kopf traktierte. »Hurensohn«, murmelte sie.
    Al García wartete darauf, daß Shad die Identität des Betrunkenen bestätigte. Es kam nichts dergleichen. »Klingelt es bei Ihnen?« erkundigte er sich.
    »Nee«, erwiderte Shad. Er müßte sich so bald wie möglich mit Mordecai beraten. Eine Einmischung der Polizei könnte den Plan des Anwalts vereiteln und Shads Pensionsplan in Gefahr bringen.
    García kramte ein Foto von Erb Crandall hervor. »Was ist mit dem?«
    Shads Stirn legte sich in Falten. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Ich aber«, sagte Erin. »Das ist der Typ mit der Pistole.«
    »Durchaus möglich«, sagte García. »Mr. Crandall hat die offizielle Genehmigung, eine Waffe zu tragen. Er und fünfundsiebzigtausend andere aufrechte Bewohner Floridas.«
    Shad wollte wissen, ob Crandall ein professioneller Leibwächter war. García antwortete, sein offizieller Titel laute »Persönlicher Berater des Congressman Dilbeck«. »Das heißt soviel wie Babysitter«, fügte der Detective hinzu, wobei er mit dem Finger auf Crandalls neutral dreinschauendes Gesicht klopfte. »Auch Schmiergeldbote, wenn man den Gerüchten glauben kann. Aber das interessiert uns weniger.«
    García fragte Erin nach den anderen Fotografien – diverse Helfer und Spießgesellen David Dilbecks -, aber davon kam ihr keiner bekannt vor.
    »Demnach hätten wir folgendes Szenario«, sagte García und legte die Fingerspitzen zu einer Pyramide gegeneinander. »Mrs. Grant hat den Kongreßabgeordneten Dilbeck und Mr. Crandall zweifelsfrei als Gäste des Eager Beaver am Abend des sechsten September identifiziert. Sie hat außerdem in dem Kongreßabgeordneten den Mann erkannt, der auf die Bühne geklettert ist und einen anderen Gast tätlich angegriffen hat. Die Attacke hörte erst auf, als Mr. Crandall eine Handfeuerwaffe hervorholte und Mr. Dilbeck aus dem Club geleitete. Ist das so richtig?«
    »Ja«, bestätigte Erin. Sie warf einen prüfenden Blick auf Shad, der unbehaglich auf seinem Platz hin- und herrutschte. Es bedrückte ihn, Erin hinters Licht zu führen. Wenn sie und der Cop doch nur über Mordecais belastendes Foto Bescheid wüßten!
    García nickte. »Ist schon gut, Mr. Shad. Wenn Sie sich nicht erinnern können, müssen wir uns damit abfinden. Ich bitte Sie nur, noch einmal darüber nachzudenken.«
    »Ich sehe jeden Abend Scharen von Arschlöchern. Allmählich sehen sie alle gleich aus.«
    »Gott ja, ich weiß genau, was Sie meinen. Erin, kann ich eine

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