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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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ihn in die Enge getrieben. »Typen wie Little Nicky haben was gegen Aufsehen. Ein solcher Fall könnte am Ende noch Schlagzeilen machen.«
    »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Deshalb sagten sie, pfeif drauf, ändere einfach den Namen.«
    »Das Ende einer Ära«, sagte Erin wehmütig.
    »Du kennst mich. Ich hätte mich liebend gern mit den Schweinen angelegt.«
    »Aber die Sache hätte sich über Jahre hinschleppen können«, sagte sie. »Da sollte man das Ganze lieber praktisch sehen.«
    Orly massierte seine Nase, als versuchte er, eine Hummel daraus zu verscheuchen. »Wenn jemand behauptet, dies sei ein freies Land, dann redet er gequirlte Scheiße. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.« Er trottete auf den Clubeingang zu, dicht gefolgt von Erin. Sie wollte wissen, ob er sich schon über einen neuen Namen Gedanken gemacht habe.
    »Ja, das habe ich tatsächlich. Und ich will keine Proteste hören, alles klar?«
    »Dann lassen Sie mal hören«, forderte Erin ihn auf.
    Orly schlurfte in den Club. Erin war nicht beleidigt, daß er ihr nicht die Tür aufhielt; der Mann war ein Trampeltier, er konnte nichts dafür. Im Büro öffnete er sofort den Kühlschrank und holte eine Dr. Pepper heraus. Der Gedanke, Erin auch eine anzubieten, kam ihm gar nicht erst in den Sinn.
    »Verraten Sie mir schon den neuen Namen«, drängte sie.
    »Du bist ganz tapfer? Fängst nicht an zu lamentieren?«
    »Ich meckere nicht.«
    »Na schön«, sagte Orly und trank seine Limonade. »Tickled Pink. Wie findest du das?«
    »Das ist wohl ein Witz.«
    »Ich find’s gut.« Orly schmatzte genußvoll. »Feminin. Lustig. Ich mag’s.«
    »Es ist furchtbar«, sagte Erin. Sie machte Anstalten zu gehen.
    »Jetzt mach da draußen ja keinen Ärger...«
    »Tickled Pink?«
    »Hey, das ist hier schließlich keine Bethalle, sondern eine Tittenbar. Ich muß schließlich meine Ware an den Mann bringen.«
    Erin nickte. »Sie sind der Boss.«
    »Manchmal habe ich den Eindruck, ihr vergeßt, was ihr für euren Lebensunterhalt tut, nämlich für Geld eure Klamotten ausziehen. Vielleicht vergeßt ihr das aber auch ganz bewußt.« Orly wiegte sich hinter dem Schreibtisch in seinem Sessel vor und zurück. »Es ist nur ein Name, Honey. An der Ware ändert sich nichts.«
    Erin gab nicht klein bei. Sie wollte, daß Orly in der Defensive blieb.
    Er sagte: »Den beiden Moniques gefällt Tickled Pink. Sie meinten, es klinge wie der Name einer französischen Boutique.«
    »Nein«, sagte Erin, »es klingt wie der Name einer Gynäkologenyacht.«
    Orly stellte die Limonadendose mit einem Knall auf den Tisch. »Das ist alles nur in deinem Kopf!« bellte er. »Ich kann doch nichts dafür, wenn du eine schmutzige Phantasie hast!«
    Während Erin durch den Korridor ging, hörte sie Orly brüllen: »Verdammt noch mal, es hat mehr Klasse als Flesh Farm! Und mehr Klasse als diese beschissenen Lings!«
     
    Sergeant Al García verbrachte den Vormittag an einem Baggersee in der Umgebung von Hialeah, auf der Suche nach Francisco Goyos Kopf. Goyo war ein Waffenhändler, der auf Key Biscayne gekidnappt, in Carol City ermordet und in Homestead zerstückelt worden war. Körperteile tauchten von einem Ende von Dade County bis zum anderen auf. Al García hatte Hunderte von Meilen in seinem Caprice zurückgelegt und dabei Francisco Goyos Hände, Füße, Oberkörper und Gliedmaßen aufgesammelt. García haßte Zerstückelungen, denn der Papierkrieg vervielfachte sich in direktem Verhältnis zur Anzahl der Körperteile. Man brauchte Stunden, um einen einzigen abgetrennten Daumen schriftlich zu bearbeiten. Natürlich hatte der Goyo-Fall eine Bürowette in Gang gesetzt. Um zu gewinnen, mußte man einen bestimmten Teil Francisco Goyos dem Datum seines Auffindens zuordnen. Als ein anonymer Anrufer einen in Hialeah angetriebenen Schädel meldete, stieß ein Detective namens Jimbo Fletcher einen lauten Freudenschrei aus – wenn es der Kopf des ermordeten Waffenhändlers war, würde Fletcher fünfundsechzig Dollar verdienen. Sosehr García Fletcher auch verabscheute, so ertappte er sich doch bei der Hoffnung, daß der angetriebene Schädel dem verstorbenen Señor Goyo gehörte. García wollte, daß der Fall endlich abgeschlossen werden konnte. Er hatte einen Verdächtigen und ein Motiv. Was er jetzt noch brauchte, war eine halbwegs vollständige Leiche.
    Während Polizeitaucher in den milchigen Fluten des Baggersees herumstocherten, ging García am Ufer entlang. Es war so windig, daß er sich

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