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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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unregelmäßig, aber sein Kopf pochte nicht mehr. Er richtete sich ruckartig auf, mit frischer Energie erfüllt durch die Erkenntnis, daß die Frau, die in seinem Schlaf getanzt hatte, real war, daß er ein solches Lächeln niemals geträumt haben konnte.
    Er hatte die Tänzerin irgendwo gesehen, in einem klaren Augenblick, der durch einen Vollrausch tief in seiner Erinnerung vergraben war.
    Ja, er hatte sie gesehen. Und sie hatte ganz eindeutig gelächelt.
    »Was hat sie gesagt?« Der Kongreßabgeordnete sprach mit den stummen Zimmerwänden. »Wer ist diese Schönheit?« Er schlug die Laken zurück und sprang aus dem Bett. Das Zimmer schwankte unter seinen Füßen. Er stolperte ins Badezimmer und knipste die Beleuchtung an. Besorgt untersuchte er seine beiden Ohren auf Blutspuren, fand aber nichts als verklumptes Ohrenschmalz.
    »Wer ist sie?« flehte er den Spiegel an. »Was will sie von mir?«
     
    Nach weniger als einer Woche quittierte Marvela im Club ihren Dienst und wechselte zur Flesh Farm. Das Lockmittel waren fünfhundert Dollar bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrags, freie Montage und neue Bühnenkleidung. Orly war außer sich. Jedem, der bereit war, ihm zuzuhöhren, erzählte er, daß die Ling-Brüder schon so gut wie tot seien – Alligatorfutter, Orchideendünger, Frühstückswürstchen, T-O-T. Orly drohte, niemand nehme ihm die Tänzerinnen weg und komme ungeschoren davon!
    Am nächsten Tag installierte er zwischen den Rampenlichtern auf der Hauptbühne eine Windmaschine und sagte, dies sei Teil eines neuen Programms, um das Tickled Pink zu einem hochklassigen Laden aufzumotzen – neuer Name, neu aufpoliertes Image.
    Erin und die anderen Tänzerinnen argwöhnten, daß Orly die Verbesserung nur deshalb vornahm, um den verhaßten Lings Konkurrenz zu machen.
    Die Windmaschine, ein ringsum verkleideter elektrischer Ventilator, sollte die Haare der Tänzerinnen zum Flattern bringen; der angestrebte Effekt war ein wildes, ungezähmtes, verruchtes Aussehen. »Ich hab die Idee von verschiedenen Stevie-Nicks-Videos abgekupfert«, gestand Orly Erin. »Geh raus und probier es mal aus.«
    Sie absolvierte einen kurzen Auftritt vor der Windmaschine. Die Luft, die ihr ins Gesicht blies, ließ sie ständig blinzeln. Sie fühlte sich nicht besonders sexy.
    Nachher sagte Orly: »Es liegt an deinen Haaren.«
    »Aha.«
    »Hör nur einmal in Ruhe zu. Würde es dich umbringen, dir die Haare bis auf die Schultern wachsen zu lassen? Oder wenigstens eine Dauerwelle zu versuchen?« Den Vorschlag, die Haare auch noch färben zu lassen, verkniff er sich wohlweislich.
    Erin sagte: »Stevie hat ihren Look, ich habe meinen.«
    »Ich habe außerdem eine Nebelmaschine und ein blaues Stroboskoplicht gekauft.«
    »Sie geben sich wirklich alle Mühe«, sagte Erin, »und wir alle finden das auch ganz toll.« Wenn er doch nur die verdammten Ölringkämpfe streichen würde.
    Orly öffnete einen Karton neuer Cocktailservietten – rosig, naturfarben. »Fällt dir etwas auf?« fragte er. »Sieh doch: keine Titten, keine Muschi.«
    Auf den früheren Servietten waren Zeichnungen von üppigen Nackten mit Federhüten und Stiefeln mit Stöckelabsätzen zu sehen gewesen. Erin gefielen die neuen rosigen viel besser. »Die sind im Vergleich dazu richtig elegant«, meinte sie.
    Orly war zufrieden. »Ich dachte mir, warum sollen wir es mit den Titten und so weiter übertreiben? Es gibt eigentlich keinen Grund, Mädels auf einer Serviette anzustarren, während einem das echte Fleisch direkt vor der Nase herumtanzt.«
    »Scharfsinnig gedacht«, sagte Erin. Orly war ein hoffnungsloser Fall, aber er gab sich wenigstens Mühe. Tatsächlich schienen die Tänzerinnen mit langen Haaren recht gerne vor der Windmaschine aufzutreten. Nur Urbana Sprawl weigerte sich, sie einzusetzen, und beklagte sich, daß der Ventilator ihre Allergie gegen Hausstaub noch verstärke. Sie sagte, es gebe absolut keine dezente Art und Weise, wie eine nackte Person mit einer laufenden Nase fertig werden könne, vor allem während des Tanzens. Orly gab ihr widerstrebend recht. Die Diskussion über die neue Windmaschine dauerte den ganzen Abend in der Garderobe an. Die meisten Tänzerinnen betrachteten die Maschine als lohnende Investition und freuten sich, daß Orly Geld für bedeutende Verbesserungen ausgab. Die Reaktion von seiten der Gäste war in Anbetracht der Trinkgelder positiv. Für Stammgäste des Clubs waren vom Wind zerzauste Haare eine exotische Abwechslung zu träger

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