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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Cola Light bekommen?«
    »Sie ist keine Kellnerin«, protestierte Shad.
    »Tut mir leid, Sie haben recht. Ich hol sie mir selbst...«
    García machte Anstalten aufzustehen, aber Erin drückte ihn auf seinen Stuhl zurück. »Ich muß mich sowieso umziehen. Ich bringe drei Gläser mit.«
    Während Erin die Garderobe aufsuchte, wollte sich Shad aus der Nische verdrücken. Aber Al García packte ihn am Ellbogen und befahl ihm, sitzenzubleiben. Es war nicht festzustellen, ob Shad darüber verblüfft oder belustigt war.
    Der Detective beugte sich zu ihm vor. »Hören Sie, Mr. Saalmanager, ich weiß nicht, wo Sie in der Sache stehen und weshalb Ihr Gedächtnis plötzlich solche Löcher hat. Das ist Ihre Angelegenheit, und Sie schulden mir natürlich überhaupt nichts. Aber ich weiß, daß die hübsche Lady Ihnen was bedeutet, habe ich recht?«
    Shads massiger Hals pulsierte. Die Adern traten hervor.
    »Es sieht folgendermaßen aus«, fuhr García fort. »Sie steckt in einer Erpressungssache drin. Nicht aus eigener Schuld – irgendein verliebter Gast versucht den Helden zu mimen und will für die Lady die Tochter von ihrem Ex-Gatten zurückholen. Sie kennen doch Mr. Darrell Grant, oder?«
    Shad nickte kaum wahrnehmbar.
    »Aha! Ihr Gedächtnis wird von Sekunde zu Sekunde besser.« García lachte laut. »Wie dem auch sei, der Kongreßabgeordnete sollte unter Druck gesetzt werden, damit er beim Scheidungsrichter interveniert. Die Lady sollte ihre Tochter bekommen, und der Gast wäre sich vorgekommen wie Sir Galahad persönlich. Nur hat jemand ihn vorher abserviert, und deshalb sitze ich hier.«
    »Soll das heißen, daß Erin in Schwierigkeiten ist?«
    »Schon möglich«, sagte der Detective. »Wir haben Wahljahr, und das ist nicht gerade die günstigste Zeit für einen Sexskandal. Vielleicht kommt man auf die Idee, daß niemand eine tote Stripperin vermissen würde.«
    »Sie ist keine Stripperin. Sie tanzt.«
    »Der Punkt ist, daß Sie nicht wollen, daß sie stirbt. Ich auch nicht. Sie ist nett, fleißig, liebt ihr Kind und so weiter. Falls also irgendwo in Ihrem unglaublich riesigen Schädel eine Klappe fallen sollte, dann rufen Sie mich an.« García schob die Fotos zu einem Stapel zusammen und verstaute sie in seiner Jackentasche. Er fügte hinzu: »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, ich brauche jede Hilfe, die ich kriegen kann.«
    Shads Gesichtsausdruck blieb steinern, aber in seinem Inneren herrschte ein wilder Aufruhr. Er konnte Polizisten sehr gut einschätzen und wußte, daß dieser Mann kein Quatschkopf war. Erin schien wirklich in echter Gefahr zu schweben, und weshalb – wegen etwas Politischem? Die Frau war Tänzerin, mehr nicht. Sie wollte nichts anderes, als ihre Tochter zurückhaben.
    Es war der reinste Wahnsinn. Die ganze Welt spielte verrückt. Shad verspürte eine seltsame Hitze in seiner Brust.
    García stand auf und legte einen Fünfdollarschein auf den Tisch. »Trinken Sie ruhig meine Cola«, sagte er. »Sie sehen durstig aus.«

15. KAPITEL
     
    Congressman Dilbeck wurde durch den scharfen Geruch von Malcolm Moldowskys Eau de Cologne geweckt. Krampfhaft hustend richtete er sich auf. Am Fuß des Bettes standen Moldy und Erb Crandall und wirkten mürrisch und wenig mitfühlend.
    Moldowskys Begrüßung bestätigte Dilbecks Eindruck. »Guten Morgen, Spatzenhirn.«
    »Hallo, Malcolm.«
    »Erb hat mir von Ihrem Abendvergnügen erzählt.«
    »Es tut mir leid, Malcolm. Ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Wissen Sie, was wir tun müssen? Wir müssen Ihnen beibringen, phantasievoll zu masturbieren. Vielleicht lassen Sie dann die Frauen in Ruhe.«
    Crandall hatte einen Vorschlag. »Wir könnten es mit diesen aufblasbaren Puppen schaffen. Am besten bestellen wir ihm ein ganzes Sortiment in allen Formen und Farben.«
    Dilbeck war leicht benommen. Langsam ließ er seinen pochenden Kopf aufs Kissen zurücksinken. Erleichtert stellte er fest, daß er in seinem eigenen Schlafzimmer lag und nicht im Krankenhaus. Daraus zog er den vielleicht voreiligen Schluß, daß seine Verletzung doch nicht so ernst war. Indem er den Bluterguß betastete, stöhnte er melodramatisch. Die Schwellung war ziemlich groß.
    »Brauche ich einen Arzt?« wollte er wissen.
    »Der war schon hier und ist längst wieder weg«, berichtete Crandall. »Sie haben sehr viel Glück gehabt – keine Gehirnerschütterung, keine bleibenden Schäden.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Moldy.
    Der Kongreßabgeordnete flehte sie an, ihn

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