Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung
aber der Wirt hat noch ein Zimmer frei. Werde meine Geliebte, Hester, und ich sorge dafür, dass dir nie wieder jemand wehtut oder Angst einjagt.“
Er legte ihr einen Finger unters Kinn und hob sanft ihr Gesicht, um ihr in die Augen zu sehen. „Hester, mein Herz – sag bitte Ja.“
11. KAPITEL
Fluchend wischte Lord Lensborough sich den Schnee vom Mantel. Hester, die neben ihm auf dem Karriol saß, funkelte ihn an.
„Wenn meine Sprache Sie empört, Madam, so haben Sie das einzig sich selbst zuzuschreiben. Ich habe strikt davon abgeraten, bei diesem Wetter aufzubrechen.“
„Und ich habe Ihnen erklärt, dass Sie Ihren gemütlichen Platz am Kamin gar nicht zu räumen brauchten, Mylord.“ Ihr Tonfall war ebenso frostig wie der Wind, der ihnen den Schnee ins Gesicht blies. „Ihr Bursche ist doch daran gewöhnt, alle unangenehmen Aufgaben für Sie zu erledigen.“
„Ich dachte, es ginge darum, Sie unauffällig nach The Holme zurückzubringen, ohne die Neugier der Dienerschaft zu wecken.“
Als Lensborough wieder einfiel, wie Hester seinen Vorschlag erwidert hatte, seine Geliebte zu werden, fluchte er noch einmal deftig: Geschnarcht hatte sie! Diese vermaledeite Person hatte seine leidenschaftliche Rede komplett verschlafen!
Im Grunde war er heilfroh. Wie hatte er nur so den Kopf verlieren können?
Er hatte geglaubt, wenn er The Holme den Rücken kehrte, würde sie endlich aus seinem Gedanken verschwinden, aber kaum dass sie zur Tür hereingestürmt war, war er wieder bereit gewesen, sie bis aufs Blut zu verteidigen. Der Gedanke, sie könne in den Armen eines anderen landen, hatte ihn so aufgewühlt, dass er für sie auf alles hatte verzichten wollen, sogar auf eine Ehe und legitime Erben.
Doch als sie die Augen wieder aufschlug, war sie sofort zusammengezuckt und hatte gefragt: „Was soll das? Was tun wir hier auf dem Boden?“
Blick und Tonfall waren unmissverständlich gewesen: Hester war nicht gewillt, seine Geliebte zu werden – oder die irgendeines anderen Mannes.
Und er war drauf und dran gewesen, sich an diesen Zankteufel zu binden, der ihn weder ausstehen konnte noch seiner würdig war! Brüsk hatte er klargestellt: „ Ich habe Ihnen geholfen, diesen Kaffee zu trinken, und Sie sind dabei an meiner Brust eingeschlafen, Madam.“
„Ich bitte um Verzeihung.“ Sofort hatte sie sich von ihm gelöst und versucht, auf die Beine zu kommen. „Ich … ertrage es nicht, angefasst zu werden.“
„Wenigstens haben Sie jetzt wieder etwas Farbe auf den Wangen.“
Die Anspannung war unerträglich gewesen. Er musste Lady Hester möglichst schnell loswerden, bevor er wieder etwas Falsches sagte oder tat.
Also hatte er sich ebenfalls erhoben und mürrisch gesagt: „Sie können das Zimmer nehmen, das man für mich vorbereitet hat.“ Wenn es keine weiteren Schlafzimmer gibt, werde ich eben im Stall schlafen – irgendwo, wo ich vor ihrem zerstörerischen Einfluss auf meinen Verstand sicher bin.
„Aber ich kann nicht bleiben.“
„Ihnen wird nichts anderes übrig bleiben. Draußen wütet ein Schneesturm, falls Sie es noch nicht bemerkt haben.“
Sie war ans Fenster gegangen und hatte hinausgesehen. „Diese paar Flöckchen, die nicht einmal auf der Straße liegen bleiben – das ist doch kein Schneesturm. Da komme ich schon durch.“
„Mir erschließt sich nicht, warum Sie partout Ihre Gesundheit ruinieren wollen, wo ich bereits alle Vorkehrungen für Ihre Übernachtung getroffen habe. Das ist undankbar und ungezogen.“
Sie war herumgefahren, und er hatte mit einer giftigen Antwort gerechnet – und stattdessen in tränenfeuchte Augen geblickt.
„Bitte entschuldigen Sie meinen Undank, Mylord. Wenn Sie nicht hier gewesen wären …“ Sie war erbleicht und wie ein Stein in den nächsten Sessel gefallen.
Nach einigen tiefen Atemzügen hatte sie, ohne ihm allerdings in die Augen zu blicken, hinzugefügt: „Vielleicht sind Ihnen die Konsequenzen nicht klar.“
„Konsequenzen?“ Lauthals hatte er sich ihr gegenüber in den zweiten Sessel sinken lassen. Es war ja nicht so, als hätte sie einen guten Ruf zu verlieren: Schließlich hatte sie, eine unverheiratete Frau, ein Kind geboren!
Den Blick strikt auf seine Hände gerichtet, hatte sie erläutert: „Erstens geht es um meine Familie. Wenn ich heute nicht nach Hause komme, werden sie sich Sorgen machen, dass mir etwas Schreckliches zugestoßen ist.“
„Sobald das Wetter besser wird, können Sie heimkehren und alles erklären.“
„Alles
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