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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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erklären?“ Ungläubig hatte sie den Kopf geschüttelt. „Meinen Sie wirklich, ich könnte wiedergeben, was mir dieser … Und bedenken Sie die Folgen: Onkel Thomas würde sich sofort seine Peitsche und seine Pistole schnappen und in den Schnee hinausstürmen, um Lionel bis an den Rand der Welt zu hetzen. Tante Susan würde, selbst wenn ich die schlimmsten Details ausließe, einen hysterischen Zusammenbruch erleiden, der Julia und Phoebe in Angst und Schrecken versetzen würde. Das ganze Haus in Aufruhr – und wozu? Ich bin ja … unversehrt.“
    Wieder hatte sie den Kopf geschüttelt. „Sie alle wären besser dran, wenn sie es nicht erfahren müssten. Und dann müssen wir auch an Ihren Ruf denken.“ Ihre Wangen hatten sich rot gefärbt. „Stellen Sie sich nur einmal vor, welch bösartigen Klatsch es geben könnte, wenn sich herumspräche, dass Sie kurz vor Ihrer Verlobung eine Nacht mit einer anderen Frau verbracht haben. Und das im Zusammenhang mit einer Entführung …“
    „Es schert mich nicht, was irgendwelche Dahergelaufenen über mich denken.“
    „Das weiß ich nur zu gut! Aber Julia und Phoebe wären zutiefst verletzt, wenn es Tratsch über uns beide gäbe.“
    Ihre Selbstlosigkeit hatte ihn beschämt. Er war aufgestanden. „Ich werde Sie umgehend zu Ihrer Familie zurückbringen.“
    „Wir sollten wirklich nicht zusammen gesehen werden. Ich kann doch nach Hause laufen.“
    „Laufen!“, hatte er sie angefahren. „Am besten direkt in Snelgroves Arme, Sie Schaf! Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie weit es von hier bis Beckforth ist?“
    Das hatte sie kleinlaut verneinen müssen; sie hatte nicht einmal gewusst, wo genau sie waren.
    Und so kam es, dass er, der noch am Morgen aus The Holme und vor Hester geflohen war, nun im Schneetreiben neben ihr auf seinem Karriol saß und sie nach Hause brachte.
    „Sie hatten völlig recht, was den Schnee betrifft“, merkte er sarkastisch an, während er sich wieder den Mantel abklopfte. „Er bleibt nicht auf der Straße liegen.“
    „Mir ist ebenso kalt wie Ihnen, Mylord, aber ich beschwere mich nicht.“
    „Weil Sie unbedingt nach The Holme zurückwollen, während ich gehofft hatte, nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen zu müssen.“
    Hester schluckte ihren Ärger herunter. Kaum zu glauben, dass dies derselbe Mann war, der sie vor kaum einer Stunde fest im Arm gehalten und ihr sinnlose, aber zärtliche Trostworte zugeflüstert hatte.
    Oder hatte sie die ganze Episode nur geträumt? Sie war verwirrt und verängstigt gewesen und hatte sich nach Trost gesehnt. Wahrscheinlich hatte er nur angemerkt, was für ein glücklicher Zufall es gewesen war, dass er da gewesen war, um Lionel in die Flucht zu schlagen, und ihr halb betäubter Geist hatte den Rest hinzugedichtet.
    Seit sie wieder klar denken konnte, war er jedenfalls ganz der Alte: Er hatte an allem etwas auszusetzen.
    Kein Wunder – ihr Auftauchen hatte seine Pläne durcheinander gebracht, und jetzt mussten seine verwöhnten Pferde sich im Sturm schinden. Die Tiere taten ihr leid, aber solange die Gefahr bestand, dass Lionel ihr irgendwo auflauerte, konnte sie wirklich nicht laufen.
    Sie betrachtete das Profil ihres Retters. Bei all seinem schlechten Benehmen durfte sie das Wesentliche nicht vergessen: Er hatte sie tatsächlich gerettet, und indem er sie selbst nach Hause fuhr, bewahrte er sie vor einem Skandal. Er würde ihr nie absichtlich Leid zufügen. Tief in seinem Innersten war er …
    Sie gebot ihren Gedanken Einhalt und sah fort. Er war der künftige Gatte einer ihrer Cousinen, nicht mehr und nicht weniger.
    Oder hatte ihre Bekanntschaft mit den Zigeunern ihn doch so empört, dass er von seinen Heiratsplänen abgerückt war? War das der Grund für seine überstürzte Abreise gewesen? Hatte er nicht gerade gesagt, er wolle nie wieder einen Fuß in ihr Haus setzen?
    Als gerade die Abenddämmerung anbrach, erreichten sie die Straßenkurve, in der sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Schon passierten sie das Tor zum Landsitz.
    Sie musste das jetzt klären. „Bitte halten Sie kurz an! Hier, neben den Büschen.“ Hester zog ihn am Ärmel, und Lord Lensborough gehorchte. „Sie dürfen nicht gleich wieder fortfahren, bitte! Ich muss vorher noch einmal mit Ihnen reden. Es ist sehr wichtig.“
    „Sie müssen vor allem aus der Kälte heraus, Madam“, erwiderte er frostig.
    „Von hier aus kann ich durch den Park laufen und zur Küchentür hineinschlüpfen. Niemand wird Argwohn schöpfen,

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