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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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ich bei Sir Thomas einfach um deine Hand angehalten. Das wäre mir eigentlich lieber, weißt du: ein ganz normaler Antrag. Aber ohne deine Zustimmung hätte er niemals eingewilligt. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen. Ich bin völlig abgebrannt, und meine Gläubiger … Sagen wir: Der Ernst der Lage rechtfertigt drastische Mittel. Dem Vernehmen nach erbst du ein Vermögen, sobald du heiratest.“
    Hester hechtete zur Tür, aber die Decken, in die Lionel sie gewickelt hatte, hemmten ihre Bewegung.
    Er umfing ihre Taille und zog sie mit einem hämischen Lachen auf seinen Schoß.
    „Dein Urteilsvermögen scheint schon gelitten zu haben. Bei dem Tempo hättest du dir sicher den Hals gebrochen.“
    Energisch zog er ihr die Decke so eng um die Schultern, dass sie die Arme nicht mehr bewegen konnte, und griff wieder nach der Flasche. „Ich kann nicht zulassen, dass du dich verletzt; das würde unsere Hochzeitsnacht verderben. Offenbar hast du noch nicht genug getrunken.“
    Er presste sie nieder und zog mit den Zähnen den Korken aus der Flasche. Hester warf den Kopf hin und her und presste die Lippen aufeinander, sodass sich die klebrige Flüssigkeit über Wangen, Ohren und Haar ergoss.
    „Na, na“, knurrte Lionel. „Das Zeug hat eine Menge gekostet. Das Erste, was ich meine Ehefrau lehren muss, ist Sparsamkeit.“
    Mit Daumen und Zeigefinger drückte er ihr die Nase zu. Sie versuchte es solange wie möglich hinauszuzögern, aber als ihr schwarz vor Augen wurde, schnappte sie nach Luft, und sofort schob Lionel ihr den Flaschenhals zwischen die Zähne. Nach einer Weile warf den Flakon beiseite und presste ihr den Mund zu, sodass sie schlucken musste.
    Ihr Herz flatterte wie ein Vogel, der aus seinem Käfig zu entkommen versucht, und sie keuchte, als hätte sie einen langen Lauf hinter sich. Die Kutsche schien sich um sie zu drehen. Dann wurde ihr allmählich schwarz vor Augen, und sie hatte das Gefühl zu sinken, immer tiefer …
    Als sie wieder zu sich kam, hatte sie keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. Sie öffnete die Augen einen Spalt und sah Lionels Gesicht in einem seltsamen Winkel über ihrem schweben. Es sah so komisch aus, dass sie kichern musste. Lionel lächelte, und dann verschwand sein Gesicht aus ihrem Blickfeld.
    Seltsam: Sie hätte schwören können, dass sie vor einer Minute noch voller Angst gewesen war, aber jetzt fühlte sie sich schläfrig und entspannt. Sie streckte versuchshalber die Beine ein wenig aus und rollte sich auf die Seite. Da ihre Arme offenbar nicht mehr fixiert waren, bettete sie ihr Haupt auf ihre Hände und seufzte.
    Wenn Lionel doch nur aufhören würde zu reden, könnte sie sich vielleicht auf diesen wichtigen Gedanken konzentrieren, den sie nicht zu fassen bekam … Sie schloss die schweren Lider: Wenn Lionel dachte, dass sie schlief, würde er vielleicht schweigen …
    Ein heftiger Stoß und ein Schwall eisiger Luft an den Beinen weckten sie abrupt auf. Lionel hatte ein Fenster geöffnet und beugte sich hinaus. Offenbar waren sie am Ziel. Er hatte von einem Gasthaus gesprochen, von einem Schlafzimmer, in das er sie bringen wollte. Ja, er hatte ihr in allen Details geschildert, was er ihr antun wollte – wohl um zu prüfen, ob sie wirklich betäubt war: Eine Frau, die sich bei seinen drastischen und beängstigenden Schilderungen nicht die Ohren zuzuhalten versuchte, musste wirklich ohnmächtig sein. Doch sie hatte alles gehört und verstanden, und trotz ihrer Benommenheit und seltsamen Heiterkeit hatte sie sich genau überlegt, wie sie ihm entkommen konnte.
    Als er ihr kurz den Rücken zuwandte, zog Hester die lange Hutnadel aus ihrer Haube und verbarg ihre Hände rasch wieder unter einer Decke. Sie schloss die Augen und stellte sich schlafend, auch als jemand sie aus der Kutsche hob. Grob wurde sie in die Arme einer zweiten Person übergeben – der Geruch nach ungewaschenem Leinen und schalem Weinbrand verriet Lionel.
    Sie blinzelte: Sie befanden sich im Kutschhof eines Gasthauses. Unter ihrem Gewicht schwankend, stapfte Lionel durch den Schnee auf die Tür zu.
    Sie umklammerte die Hutnadel. Nur nichts überstürzen; sie brauchte Helfer – oder zumindest Zeugen.
    Um durch die Tür zu treten, musste Lionel sich zur Seite drehen, und er geriet ein wenig aus dem Gleichgewicht. Jetzt oder nie! Mit aller Kraft rammte sie die Nadel in Lionels Körper. Er schrie auf und ließ sie fallen.
    Es war schwer, auf die Füße zu kommen. Im Grunde wurde sie von Lionel,

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