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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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hatte, während ihre Angehörigen jubelten und applaudierten.
    „Es ist ein Challinor-Erbstück“, flüsterte er, bevor er ihre Hand losließ. „Aber wenn er dir nicht gefällt, kann ich ihn umarbeiten lassen.“
    Sie entzog ihm ihre Hand und wandte den Blick ab. Er schien zu glauben, dass er ihr eine große Ehre zuteil werden ließ, aber für sie war dieser Ring nichts anderes als ein Symbol der ihr bevorstehenden Knechtschaft.
    Sir Thomas ließ den Champagner ausschenken, den er vorsorglich hatte einkaufen lassen. Sogar Phoebe durfte ein halbes Glas trinken, denn schließlich hätte es ebenso gut ihre eigene Verlobung sein können, die sie feierten.
    Und wie sie feierten: Jeder, dem Hester einen Blick zuwarf, strahlte sie an. Sie vergegenwärtigte sich, dass sie für ihre Familie das Richtige getan hatte, stürzte den Champagner hinunter und ließ ihr Glas wieder auffüllen.
    „Ich fände es schön, wenn wir wenigstens einmal alle zusammen ausreiten könnten, bevor wir nach London aufbrechen“, hörte sie ihren Verlobten sagen.
    „Großartige Idee“, erwiderte Sir Thomas, während Hester stumm die kleinen Perlen betrachtete, die in ihrem Glas aufstiegen und sich an der Oberfläche in lautlosen Explosionen in Luft auflösten.
    „Wann werden Sie abreisen?“, fragte Lady Gregory.
    „Am besten im Laufe des morgigen Tages. Meine Mutter erwartet, dass ich meine Verlobte rechtzeitig bei ihr in der Brook Street abliefere, sodass sie vor der Hochzeit noch in Ruhe die Brautausstattung erwerben können.“ Er drehte sich zu Hester um. „Wird es lange dauern, für diese Reise zu packen?“
    Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich von Owen ihr Glas nachfüllen zu lassen, um zu bemerken, dass die Frage an sie gerichtet war.
    „Und die Hochzeit soll weiterhin in der St. George’s Chapel stattfinden?“ Lady Gregory bemühte sich, das betretene Schweigen zu übertönen, während Lensborough Hester durch halb geschlossene Augen beobachtete.
    „Wenn Lady Hester nichts dagegen hat.“
    „Und ich vermute“, bohrte Lady Gregory weiter, „dass auch die Brautausstattung von entsprechendem Niveau sein wird?“
    „Selbstverständlich. Meine Frau wird in der Gesellschaft eine gewisse Stellung innehaben, und es ist unabdingbar, dass sie sich angemessen kleidet. Ihre Garderobe muss vollständig erneuert werden.“ Als ihm Sir Thomas’ Warnung wieder einfiel, dass Hester sich nicht viel aus Kleidern machte, fügte er hastig hinzu: „Nicht, dass ich sie wie ein Modepüppchen ausstaffieren wollte – aber es gibt gewisse Standards, die Kleidermacher in der Provinz nie so ganz zu erreichen scheinen.“
    Hester stieß ein Geräusch aus, das am ehesten wie ein unterdrücktes Lachen klang. Wenn sie daran dachte, wie viel Zeit ihre Cousinen mit ihren Einkaufstouren nach Harrogate vertan hatten – nur um als Ziel all dieser Bemühungen jetzt ihren provinziellen Geschmack verhöhnen zu hören! Ihr Blut schien aufzuschäumen wie der Champagner, und sie musste kichern.
    Lensborough nahm ihr das leere Glas aus der Hand und sagte mit eisiger Höflichkeit: „Vielleicht möchten Sie sich jetzt zurückziehen und ein wenig ausruhen.“
    Ebenso gut hätte er sagen können: „Madam, Sie haben zu viel getrunken.“ Vielleicht stimmte es; sie hatte den Überblick verloren, wie oft sie den armen Owen zum Nachschenken aufgefordert hatte. Da sie nichts lieber wollte, als dieser absurden Feier anlässlich ihrer lebenslangen Knechtschaft zu entkommen, verzichtete sie auf Widerworte und stolzierte einfach davon.
    Als Hester am nächsten Morgen erwachte, wünschte sie sich träge, sie hätte die Vorzüge des Champagners schon früher entdeckt: Obwohl die Tür zu ihren Dachbodenräumen noch immer in Trümmern lag und daher nicht abzuschließen war, war sie rasch in einen tiefen, traumlosen Schlaf gesunken.
    Sie trank ein Glas Wasser, um ihre trockene Kehle zu benetzen, und ging in ihr Wohnzimmer, um ihre Kleidung am Kaminfeuer zu wärmen.
    Als sie vor den prasselnden Flammen stand, fiel ihr wieder ein, wem sie dieses Feuer verdankte: Kaum, dass sie sich gestern Abend hierher zurückgezogen hatte, war Mary schwer atmend die Treppe heraufgekommen und hatte ihr einen vollen Kohleeimer gebracht – auf Lord Lensboroughs Geheiß.
    Sie tauchte einen Lappen ins Waschbecken und rieb sich das Gesicht ab. Offenbar hatte er noch eher als sie selbst gewusst, dass sie in ihre eigenen Räume gehen würde …
    Zitternd trocknete sie sich ab. In wenigen Tagen

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