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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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Entschlossenheit verließ. Die Einladung zum Bleiben war, so unschuldig sie auch gemeint war, für einen Mann in seinem Zustand nahezu unwiderstehlich. Aber wenn er sich darauf einließe, würde sie bald entdecken, dass er kaum besser war als Snelgrove.
    „Dann gehen Sie.“ Sie schlang sich die Arme um den Leib und blickte auf ihre Zehenspitzen.
    „Hester“, stöhnt er, „ich …“
    „Raus!“, schrie sie.
    Steifbeinig ging sie zur Tür und öffnete sie, den Blick immer noch strikt auf ihre Füße gerichtet. Offenbar hat sie nun doch noch entdeckt, wie es unter dem Nachthemd um mich bestellt ist, und fühlt sich abgestoßen, dachte Lensborough. Er hatte ihr versprochen, sie könne ihm trauen, aber sein Körper hatte sie eines Besseren belehrt. Er konnte nichts zu seiner Verteidigung anführen: In einer Situation, in der sie nichts mehr brauchte als freundschaftlichen Trost und Schutz, hatte er ihr nichts als ungehemmte Lust geboten.
    Niedergeschlagen verließ er ihr Zimmer und hörte zu, wie sie etwas Schweres über den Boden schob und die Tür, die sie gerade hinter ihm zugeschlagen hatte, damit verbarrikadierte.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück hatte Hester dunkle Ringe unter den Augen, und sie mied seinen Blick. Sie ließ sich von ihm in die Kutsche und abends wieder hinaus helfen, aber danach zog sie sich so schnell wie möglich zurück.
    Lensborough verwünschte sich selbst: In einem einzigen Augenblick der Unachtsamkeit hatte er alle Fortschritte zunichte gemacht, die er zuvor erzielt hatte. Sie traute ihm nicht mehr.
    Je näher London rückte, desto verschlossener und angegriffener wirkte sie, und er hatte keine Ahnung, wie er den Schaden wiedergutmachen konnte. Es gab keinerlei Gelegenheit, offen mit ihr zu sprechen: Sie achtete strikt darauf, nicht mit ihm allein zu sein.
    Als die Kutsche endlich vor dem Haus seiner Mutter in der Brook Street vorfuhr, war Lensborough erleichtert, dass sie die Verlobung nicht aufgehoben hatte. So blieben ihm noch einige Wochen bis zur Hochzeit, um das Vertrauen zwischen ihnen, das seine Begierde so abrupt zerstört hatte, zumindest in Ansätzen wiederherzustellen.
    Sie wirkte seelisch völlig zerrüttet. Als er sie ihrer Mutter vorstellte, blieb ihr Blick dermaßen leer, dass er sich ernstlich sorgte. Sie schien nicht einmal zu bemerken, wie unterkühlt seine Mutter sie in Empfang nahm. Von einem Fuß auf den anderen tretend, murmelte sie nur: „Ich möchte auf mein Zimmer.“
    „Ja, das ist wohl das Beste“, stellte Lady Lensborough schnippisch fest. „Clothilde!“ Die Zofe eilte umgehend herbei und brachte Hester fort.
    Die Marquise wandte sich an ihren Sohn.
    „Hast du völlig den Verstand verloren? Als du mir schriebst, du hättest dich für Lady Hester Cuerden entschieden statt für eine ihrer Cousinen, habe ich selbstverständlich angenommen, sie habe sich seit unserer letzten Begegnung gemausert. Aber das ist nicht der Fall: Sie ist ein hoffnungsloser Fall. Absolut hoffnungslos. Du wirst dich lächerlich machen.“
    „Sie ist lediglich erschöpft von der Reise. Warte nur, wenn sie sich erholt hat.“
    „Erschöpft? Eine echte Dame wäre erschöpft, aber dieses … Häufchen Elend, das du angeschleppt hast, ist völlig am Ende – und das nach nur vier Tagen in einer gut gefederten Kutsche. Darf ich dich daran erinnern, dass du nach Yorkshire gefahren bist, um eine gesunde Mutter für deinen Erben zu finden? Sie sieht aus, als würde der leichteste Windhauch sie umwerfen.“
    Gepresst erwiderte Lensborough: „Sie ist gerade erst von einer Krankheit genesen. Normalerweise ist sie nicht so schwach. Die Reise war …“ Die Reise musste für sie die Hölle gewesen sein. Warum hatte er nicht vorhergesehen, wie sich die ständigen Übernachtungen in irgendwelchen Gasthöfen auf sie auswirken mussten – kaum eine Woche nach Lionels Entführungsversuch? Er hatte bei der Reiseplanung mehr Rücksicht auf seine Pferde genommen als auf seine Verlobte: Er hatte nur Häuser ansteuern lassen, von denen er wusste, dass sie über gute Ställe verfügten. Dabei hätten sie sich ebenso gut bei Bekannten einquartieren können, die entlang des Wegs wohnten. Doch jetzt war es zu spät; der Schaden war bereits eingetreten.
    „Sie hat schon immer zur Abgespanntheit geneigt“, erwiderte seine Mutter. „Und sie wird ständig rot. Sie hat keinerlei Taktgefühl. Ich habe sie schon tränenüberströmt aus Ballsälen fliehen sehen: das Gespött der ganzen

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