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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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dafür noch zu früh war."
    "Ja, in der Tat. Wie unglaublich arrogant von Ihnen, anzunehmen, dass ich leichten Herzens einen Mann heiraten würde, den ich ja kaum kenne! Was müsste ich da für eine Närrin sein! Doch ich darf Ihnen versichern, dass ich über einen eigenen Willen und noch dazu einigen Verstand verfüge, Lucas."
    Unerschrocken erwiderte er ihren Blick. "Das ist mir durchaus bekannt. Tatsächlich fand ich das immer besonders anziehend."
    Sein bewundernder Blick, mit dem er sie bedachte, machte sie verlegen. Rasch erklärte sie: "Ich treffe meine Entscheidungen selbst und ohne jede Hilfe."
    Vertraulich beugte er sich zu ihr und flüsterte: "Ihr Entschluss, mich allein zu besuchen, war jedenfalls nicht sehr klug, Prudence Fairworthy." Er lächelte spöttisch. "Falls Sie meinen Antrag tatsächlich abzulehnen gedenken."
    Heiß schoss ihr das Blut in die Wangen. Wie Recht er hatte! All ihr Hochmut verflog, und ein trauriger Ausdruck trat in ihre Augen. "Sie glauben, dass Sie mich durchschauen, Lucas, aber das ist ein Irrtum. Sie müssen noch viel lernen." Ihre Stimme klang seltsam angespannt. "Für fünfzig Acre und ein Pferd bekommen Sie mich jedenfalls nicht."
    Lucas wollte nicht glauben, dass sein Plan mit einem Mal zerstört sein sollte. Abwehrend verschränkte er die Arme vor der Brust, setzte sich auf die Kante des Schreibtischs und betrachtete Prudence nachdenklich. Trotz der feuchten Locken und der durchnässten Kleidung sah sie einfach bezaubernd aus.
    "Als ich Thomas um Ihre Hand bat, hatte ich keinesfalls vor, Sie zu kaufen, Prudence. Sie dürfen mir das gern vorwerfen, doch es entspricht nicht der Wahrheit. Mein Vorgehen war zweifellos mehr als ungeschickt, aber die Sache schien mir plötzlich von äußerster Dringlichkeit, und ich handelte überstürzt. Jetzt sehe ich allerdings ein, dass ich zuerst mit Ihnen hätte sprechen müssen. Meine Unüberlegtheit hat Sie nun gegen mich aufgebracht, und das kann ich gut verstehen. Darf ich Ihnen daher versichern, dass meine Empfindungen für Sie aufrichtig sind? Schon seit unserer ersten Begegnung fühle ich mich zu Ihnen hingezogen. Zuerst versuchte ich diese Gefühle zu verdrängen und tat sie als vorübergehende Faszination ab. Doch als ich sie an jenem Tag auf Willow House besuchte, konnte ich die Wahrheit nicht länger leugnen. Ich wünsche mir keine andere Frau. Ich möchte Sie zur Gemahlin."
    Aus einem ihr unerfindlichen Grund wurde ihr ganz warm, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    "Liebe Güte, Prudence Fairworthy", raunte Lucas. "Was sehe ich? Tränen? Steht da wirklich dieselbe junge Frau vor mir, die noch vor wenigen Augenblicken entschlossen war, mir eine gehörige Standpauke zu halten? Und die bei jeder Gelegenheit laut kundtut, was für ein abscheulicher Halunke ich doch sei, und mich zum Teufel wünscht?"
    "Oh ja", hauchte sie und wischte die Tränen fort.
    "Ist es die Aussicht, meine Gemahlin zu werden, die Sie derart betrübt, Liebste?"
    Die Zärtlichkeit, die in seinen Worten mitschwang, erstaunte sie so sehr, dass sie ihn nur sprachlos ansehen konnte. Aber sie fand in seiner Miene keine Spur von Spott. Rasch wandte sie den Kopf ab, da sie es nicht wagte, ihm auf diese Frage zu antworten. Sie wollte so gern gleichgültig und kalt erscheinen, brachte es aber nicht fertig.
    "Genug jetzt", entschied Lucas. "Sie müssen in den nassen Sachen ja furchtbar frieren. Wir werden uns später weiter unterhalten. Einstweilen nehmen Sie ein Bad." Mit wenigen großen Schritten war er bei der Tür. "Sonst werden Sie sich noch eine Erkältung holen", fügte er über die Schulter hinzu.
    "Machen Sie sich meinetwegen nur keine Sorgen", versuchte sie schwach zu widersprechen. "Ich werde hier keinesfalls meine Kleider ablegen. Sobald es nicht mehr regnet, reite ich heim."
    "Es sieht nicht danach aus, als würde das Wetter sich bald ändern, und Sie können bis dahin unmöglich in diesem Zustand ausharren. Hatten Sie Thomas davon unterrichtet, dass Sie zu mir wollten?"
    "Nein", antwortete sie schmollend. "Ich habe … niemandem etwas gesagt. Man hätte mir sonst ohnehin nur verboten, Sie ganz allein aufzusuchen."
    "Kleiner Dummkopf", schimpfte er.
    Damit ließ er sie allein im Zimmer zurück, kehrte aber kurz darauf mit einem Handtuch wieder. Dankbar nahm sie es entgegen und trocknete sich damit das Haar.
    "Mrs. Whitham, die Hausdame, bereitet Ihnen das Bad, und ich habe Solomon mit einer Nachricht nach Willow House geschickt. Er wird Ihnen auch

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