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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Gleichgewicht wiederzuerlangen. »Aber wie nur? Ich habe mir größte Mühe gegeben, sie zu verbergen.«
    »Nicht genug Mühe, denn ich habe im Handumdrehen erkannt, wer Sie wirklich sind«, entgegnete Jenny und fühlte sich schlagartig wieder ganz als Herrin der Lage.
    Der kleine Mann ging mit schleppenden Schritten zum Tisch, kletterte, indem er die Fußstreben als Leitersprossen benutzte, auf den hohen Hocker und setzte sich darauf, so dass er auf Augenhöhe mit Jenny war. »Wie es scheint, stecken wir in einer Sackgasse, Sie und ich.«
    »Es ist mitnichten eine Sackgasse.« Jenny schüttelte den Kopf und beugte sich zu ihm. »Es ist wirklich ganz einfach. Wir vergessen beide, was wir voneinander wissen. Der Erfolg unserer jeweiligen Unternehmen hängt von unserem Stillschweigen ab, nicht wahr?«
    Hercule nickte mit seinem übergroßen Kopf. »Sie sind eine kluge Frau, Miss Penny.«
    »Wir haben also eine Abmachung?« Jenny streckte dem kleinen Mann ihre Hand hin, damit er einschlagen konnte.
    Als er ihre Hand drückte, kicherte er leise. »Ich denke schon.«

    Hercule Lestrange hatte auf dem Weg nach draußen kaum die Tür hinter sich geschlossen, als Meredith die Dienstbotentreppe heruntergestürmt kam.
    »Oh Jenny«, keuchte sie, denn sie war völlig außer Atem. Meredith musterte Jenny von Kopf bis Fuß und verzog das Gesicht.
    »Nein, so geht das nicht. Du musst dich umziehen. Spute dich. Zieh etwas Hübsches an!«
    Jenny fasste Meredith an den Armen und setzte sie auf den Hocker. »Immer mit der Ruhe. Sagen Sie mir, was los ist.«
    »Die Straßen sind wieder frei, und er ist hier .«
    »Was? Wer ist hier?«, fragte Jenny.
    » Lord Argyll .«
    Jennys Herz setzte einen Schlag aus, dann hämmerte es wie rasend in ihrer Brust, so dass ihr ganz schwindelig wurde.
    »Er unterhält sich gerade mit meinen Tanten, und nach dem, was ich belauscht habe, gefällt es Tante Letitia gar nicht, wie er dich behandelt hat.«
    Jenny fühlte, wie ihr die Knie weich wurden. »Wirklich? Wie hat er auf Sie gewirkt?«
    Die Frage schien Meredith zu verwirren. Dabei war es eine ganz einfache Frage. Jenny musste wissen, ob er gekommen war, um sein Werben um sie wiederaufzunehmen. Wenn ja, dann sollte sie das scharlachrote Kleid anziehen, denn das war die Farbe der Liebe.
    Wenn er den Damen jedoch nur sein unfeines Benehmen erklären wollte, dann verlangte das nach dem cremefarbenen Kleid, denn es würde ihr ein unschuldiges, engelsgleiches Aussehen verleihen. Herrje, am liebsten wäre sie einfach die Treppe hinaufgelaufen und hätte sich in seine Arme geworfen. Allem zum Trotz fehlte er ihr schrecklich.
    »Kommen Sie schon … was für einen Eindruck hat er gemacht?« Jennys Herz pochte unnatürlich laut in ihrer Brust.

    »Oh.« Meredith überlegte. »Er wirkte müde, denke ich. Wirklich erschöpft, so als hätte er mehrere Nächte nicht geschlafen.«
    Merediths Beobachtung zauberte ein Lächeln auf Jennys Lippen. Ihn plagte das Gewissen - und das war nur recht so, nach dem, was er zu ihr gesagt hatte. Vielleicht würde er seinen Entschluss bedauern, wenn er sie sah, und sich umbesinnen. Oh ja, die Wahl konnte nur auf das cremefarbene Kleid fallen.
     
    Als Jenny in der Salontür auftauchte, schüttelte Lady Viola, die seitlich hinter Callum stand, heftig den Kopf und scheuchte sie mit einer fuchtelnden Geste weg.
    Jenny runzelte verwirrt die Stirn. Hatte man sie denn nicht herbeigerufen?
    Sie setzte zum Rückzug an, doch irgendwie schien Callum ihre Nähe zu spüren. Er ging zu ihr und griff nach ihrer Hand. Aber Jenny erriet seine Absicht und zog ihre Hand fort, bevor er sie berühren konnte.
    »Jenny, nein. Bitte gehen Sie nicht weg. Ich bin Ihretwegen gekommen.«
    Jenny schaute hilfesuchend an ihm vorbei zu Lady Letitia, und die alte Dame winkte sie widerstrebend in ihre Mitte.
    Jenny betrat mit feierlicher Miene den Salon und stellte sich vor das Sofa, wo sich die Featherton-Schwestern zu ihr gesellten, die eine zu ihrer Rechten und die andere zu ihrer Linken.
    Die Schwestern ergriffen beide eine ihrer Hände, und als hätte ein Tanzmeister es so angeordnet, setzten sich alle drei gleichzeitig nieder.
    Lady Letitia nahm wie immer die Zügel in die Hand und bedeutete Lord Argyll mit einer Geste, auf dem mit Japanlack überzogenen Stuhl ihnen gegenüber Platz zu nehmen. Callum
ließ Jenny nicht aus den Augen, während er sich wortlos auf die Stuhlkante setzte.
    Lady Letitia drückte kurz Jennys Hand, so als wolle sie sie zum

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