STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
Hause und ihrem Vater zu sein. Teilweise hatte sie als Au-pair in Frankreich gearbeitet, und ihr letzter Job hatte sie schließlich auf Drew Maidstones Jacht geführt.
Aber das gehörte nun der Vergangenheit an. Jetzt hatte ihr Vater andere Pläne, die auch für Darcy tief greifendeVeränderungen und vielleicht sogar Vorteile bringen würden. Denn wenn ihr Vater die Leitung seiner Firma erst einmal abgegeben hätte, würde er Darcy als Partyhostess nicht mehr brauchen. Und dann würde sie endlich frei sein und mit ihrem Studium beginnen!
Als Darcy am nächsten Tag zu ihrem Vater ins Arbeitszimmer kam, sah sie ihm sofort an, dass er schlechter Laune war.
„Dir ist doch hoffentlich klar, was du mit deiner Aktion auf dieser unseligen Jacht angerichtet hast?“, machte er seinem Unmut sofort Luft. „Bei jedem Geschäftsessen muss ich mir von meinen Partnern und Kollegen Bilder von ihren Kindern und Enkeln zeigen lassen, und was habe ich stattdessen zu bieten? Einen Bericht von der Regenbogenpresse, der meine Tochter bei der Drogenrazzia zeigt!“
„Die Polizei hat nichts gefunden“, erwiderte Darcy kalt, weil sie sich schon wieder über ihren Vater ärgerte. „Niemandem konnte auch nur das geringste Vergehen nachgewiesen werden.“
„Das bedeutet aber nicht, dass es kein Vergehen gab, das weißt du ganz genau“, entgegnete Gavin Langton aufgebracht. „Um die Sache ein für alle Mal klarzustellen, Darcy: Ich verbiete dir, je wieder Umgang mit diesem Maidstone oder ähnlichem Gesindel zu pflegen, ist das klar?“
Darcy presste die Lippen zusammen. „Ich habe keinen Umgang mit ihm gepflegt, sondern für ihn gearbeitet, das ist ein Unterschied!“
„Für mich ist das das Gleiche!“
„Aber für mich nicht. Und für Drew Maidstone zu arbeiten war immer noch besser, als auf einer deiner langweiligen Partys dumm herumzustehen und die Gäste anzulächeln!“
„Du hast auf meinen Partys noch nie dumm herumgestanden, sondern hast unser Unternehmen repräsentiert! Und außerdem begegnen dir meine Geschäftspartner mitHöflichkeit und Respekt, was man von diesem Maidstone sicher nicht behaupten kann. Daran solltest du in Zukunft denken, wenn du jemals einen Ehemann finden willst!“
Darcy sah ihren Vater verständnislos an. „Was hat das denn damit zu tun? Ich bin erst zwanzig Jahre alt und denke nicht im Traum daran zu heiraten.“
„Das solltest du aber, denn noch ein paar von diesen Maidstone-Ausrutschern, und kein anständiger Mann wird sich mehr für dich interessieren!“
Diese Bemerkung versetzte Darcy einen Stich, denn sie rief Erinnerungen in ihr wach, die sie längst verdrängt hatte. Unwillkürlich musste sie an die verächtlichen Blicke jenes Mannes denken, der sie vor zwei Jahren aus Harry Metcalfes Club geworfen hatte.
„Es wird langsam Zeit, dass du erwachsen wirst und dein Leben ernst nimmst“, fuhr ihr Vater fort. „Ein Glück, dass deine Mutter nicht mehr miterleben musste, wo und mit wem sich ihre Tochter in letzter Zeit herumgetrieben hat!“
„Mom hätte mich bei meinen Plänen immer unterstützt, das weiß ich ganz genau!“, widersprach Darcy heftig. „Und wenn du mich nicht daran gehindert hättest, hätte ich jetzt schon die Hälfte meines Studiums hinter mir!“
„Was du willst, ist völliger Unsinn“, wehrte Gavin unwirsch ab. „Glaubst du im Ernst, ich würde zulassen, dass meine Tochter mit einem Stahlhelm auf dem Kopf auf der Baustelle herumstolziert, während sich die Arbeiter hinter ihrem Rücken krummlachen?“
„Ach, das sind doch vorsintflutliche Einstellungen!“, regte Darcy sich auf und atmete dann tief durch. „Aber lassen wir diese Diskussionen, sie führen ja doch zu nichts. Ich hatte nur gehofft, dass du mich irgendwann auf andere Art und Weise einen Beitrag zu deinem Unternehmen leisten lässt, wenn schon nicht als Ingenieurin.“
„Na siehst du, genau das tue ich doch“, bekräftigte Gavin.„Beim Empfang nächste Woche brauche ich deine volle Unterstützung. Es ist mir sehr wichtig, dass dieser Abend ohne unangenehme Zwischenfälle verläuft. Wie du vielleicht weißt, sind nicht alle unserer Vorstandsmitglieder mit der Wahl meines Nachfolgers einverstanden. Manche fühlen sich übergangen und werden sicherlich versuchen, ihn aus dem Rennen zu schlagen. Und deshalb brauche ich deine Hilfe. Du verstehst es, unangenehmen Situationen die Schärfe zu nehmen, falls welche entstehen sollten.“
„Ich verstehe überhaupt nicht, warum du jetzt schon
Weitere Kostenlose Bücher