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STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK

STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK

Titel: STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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ihrer Tante zuzuwenden, doch auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    „Miss Langton und ich kennen uns bereits“, antwortete er zu Freddies Erstaunen nonchalant. „Wir sind uns schon einmal begegnet, und zwar kurz vor Harry Metcalfes Hochzeit. Miss Langton wird sich sicher noch daran erinnern.“
    „Tut mir leid, Mr. Castille“, widersprach Darcy kühl. Himmel, hoffentlich merkte ihre Tante nicht, wie sehr dieses Treffen sie aus der Bahn warf! „Daran erinnere ich mich nicht.“
    Freddie sah sie etwas irritiert an, bevor sie sich wieder an Joel Castille wandte. „Sind Sie sicher, dass es sich um Harry Metcalfes Hochzeit handelt? Ich erinnere mich nicht daran, dass von unserer Familie jemand dabei gewesen wäre. Wir kannten die Metcalfes damals nur flüchtig als Nachbarn, und deshalb haben wir ihre Einladung höflich abgelehnt. Und Darcy … nun, sie war zu jener Zeit bei Freunden in London. Das war doch, als du so krank gewesen bist, nicht wahr, Liebes?“
    „Wir haben uns auch nicht auf Harrys Hochzeit getroffen“, erklärte Joel Castille, ohne Darcys Antwort abzuwarten, „sondern auf einer von Harrys Partys. Stimmt’s, Miss Langton?“
    Darcy hätte schreien mögen. Konnte dieser Kerl nicht endlich ruhig sein? „Ihr Gedächtnis scheint wirklich besser zu funktionieren als meines“, antwortete sie dennoch beherrscht. „Ich kann mich beim besten Willen nicht an Sie erinnern.“
    „Das ist aber schade, ich fand unser Zusammentreffen nämlich … unvergesslich.“ Joel Castille musterte sie nun genauso aufreizend wie an jenem schrecklichen Abend vor zwei Jahren, und diesmal hatte Darcy das Gefühl, als würde sich sein Blick in ihre Haut brennen. „Und ich freue mich schon sehr darauf, Sie näher kennenzulernen.“
    Damit verabschiedete er sich und ließ Darcy mit ihrer Tante allein.
    „Was ist nur plötzlich in dich gefahren?“, meinte Freddie empört, als er außer Hörweite war. „Du warst ja richtiggehend frech!“
    Darcy zuckte die Schultern. „Wieso denn? Ich habe diesen arroganten, eingebildeten Kerl nur so behandelt, wieer es verdient. Außerdem finde ich ihn nicht annähernd so unwiderstehlich wie er sich selbst und hoffe, dass ich ihn nicht allzu oft zu Gesicht bekommen werde.“
    Der Abend wurde für Darcy zum Katz-und-Maus-Spiel. Je stärker sie sich bemühte, Joel Castille aus dem Weg zu gehen, desto öfter schien er diesen zu kreuzen. Zu ihrem Unmut musste sie auch noch feststellen, dass Joel perfekt darin war, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken und Fragen kompetent und präzise zu beantworten. Das erkannte Darcy am überaus zufriedenen Gesichtsausdruck ihres Vaters, der sich stets in Joels Nähe aufhielt.
    Je weiter der Abend fortschritt, desto deutlicher wurde Darcy bewusst, dass ihre Hoffnung, von Joel Castille nicht allzu viel zu sehen, sich nicht erfüllen würde. Also würde sie in den sauren Apfel beißen und sich mit ihm auseinandersetzen müssen, ob sie wollte oder nicht. Gerade hatte sie den Personalchef des Unternehmens und seine Frau verabschiedet, als Joel auf sie zukam. Darcy holte tief Luft und wappnete sich für den nächsten Schlagabtausch.
    „Sie wissen gar nicht, wie sehr ich mich auf diesen Abend gefreut habe, Miss Langton“, meinte er lächelnd und so leise, dass nur sie es hören konnte.
    „Und ob ich das weiß“, antwortete sie spitz. „Ich würde auch triumphieren, wenn ich so einen Spitzenjob an Land gezogen hätte. Ich gratuliere Ihnen, Mr. Castille. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss mich um die Gäste kümmern.“
    Doch Joel versperrte ihr den Weg. „Ich bin auch Ihr Gast, Miss Langton, vergessen Sie das nicht. Aber nur zu Ihrer Beruhigung – ich wusste nicht, dass Sie Gavins Tochter sind, bis ich zufällig ein Foto von Ihnen auf seinem Piano in Kings Whitnall sah. Und ich muss zugeben, dass mich das Bild auf Anhieb fasziniert hat. In Wirklichkeit allerdings … sehen Sie noch bezaubernder aus.“
    Er ließ den Blick bewundernd über ihre schlanke Figur gleiten. „Schwarz steht Ihnen fantastisch. Es lässt Ihre grünen Augen strahlen und Ihre helle Haut wie Elfenbein schimmern. Das ist mir schon damals aufgefallen, als ich Sie zum ersten Mal in Harrys Clubhaus sah. Da haben Sie auch ein schwarzes Kleid getragen, erinnern Sie sich noch?“, fügte er herausfordernd hinzu.
    Natürlich erinnerte Darcy sich nur zu gut an diesen entsetzlichen Abend, obwohl sie mit aller Macht versucht hatte, diese Erinnerung zu verdrängen.

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