STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
mir in einem Boot, ob Ihnen das passt oder nicht. Also schlage ich vor, dass wir unsere Meinungsverschiedenheiten vorerst beiseite lassen und uns Ihrem Vater und dem Unternehmen zuliebe miteinander …“ Er ließ nun den Blick so aufreizend über Darcys Körper gleiten, dass ihr ganz heiß wurde. „… arrangieren, wenn Sie wissen, was ich meine.“
Darcy hatte plötzlich das Gefühl, als würde Joel sie mit seinen Blicken ausziehen und ihre nackte Haut liebkosen. Himmel, was war bloß los mit ihr? Ihr Puls raste, und ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen!
Entsetzt über ihre eigene Reaktion wandte Darcy sich ab und hastete davon. Und mit jedem Schritt, den sie sich von Joel Castille entfernte, spürte sie, wie seine Blicke ihr folgten.
„Schön, dass du dich so angeregt mit Joel unterhalten hast“, meinte Gavin Langton am späten Abend zufrieden, als er mit Darcy im Salon seines Hauses in Chelsea stand und einen Brandy trank. „Du hast deinen Job ausgesprochen gut gemacht, das muss ich sagen.“
„Das freut mich.“ Darcys Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie hoffte inständig, dass ihr Vater davon nichts bemerkte. Am liebsten wäre sie wie Tante Freddie gleich nach der Party ins Bett gegangen, doch Gavin hatte darauf bestanden, sich bei einem Drink noch ein wenig mit ihr zu unterhalten.
„Und jetzt sag schon – was hältst du von Joel Castille?“, hakte er neugierig nach.
„Seit wann interessiert dich meine Meinung?“, erwiderte Darcy gereizt. „Du brauchst mich doch sonst nur als dekoratives Beiwerk für deine Partys.“
„Sei nicht albern, Darcy. Du bist ein hübsches Mädchen und Joel ein äußerst attraktiver Mann. Es würde mich sehr wundern, wenn es zwischen euch nicht funken würde.“
„Funken“ ist genau das richtige Wort, dachte Darcy verdrossen. Und wie es gefunkt hatte, nur nicht im positiven Sinn! Sie zuckte die Schultern. „Was soll ich sagen, ich kenne ihn ja kaum. Er war dein Ehrengast, und ich habe mein Bestes getan, um ihn zu unterhalten. Aber ich bezweifle, dass wir jemals Freunde werden.“
Gavin runzelte die Stirn. „Warum denn nicht?“
Darcy stellte ihre leere Kaffeetasse auf den Tisch. „Ganz einfach, weil ich kaum Kontakt zu deinen Mitarbeitern habe. Wie sollte sich da eine Freundschaft entwickeln?“
„Mit Joel wirst du aber viel Kontakt haben“, erklärte Gavin prompt. „In den letzten achtzehn Monaten hat er in den Staaten gearbeitet. Und um ihn mit allen wichtigen Leuten bekannt zu machen, werde ich noch mehrere Partys geben, auf denen du Werner Langton repräsentieren wirst. Außerdem hat Joel vor, hin und wieder unsere Nachbarn in Hampshire zu besuchen.“
Darcy zuckte innerlich zusammen. „Tatsächlich? Wen will er denn besuchen?“
„Harry Metcalfe. Er und seine Frau werden in Kürze aus Malaysia zurückkehren. Und bis sie ein geeignetes Haus gefunden haben, werden sie bei Harrys Eltern wohnen.“
Das durfte doch nicht wahr sein! Harry kam zurück, und Joel Castille wollte ihn besuchen! „Ach … so“, erwiderte Darcy stockend. „Das … wusste ich nicht.“
„Emma ist Joels Cousine, und er hat sich schon immer sehr um sie gekümmert“, fuhr Gavin fort. „Er macht sich Sorgen um sie. Das Klima in Malaysia scheint ihr nicht bekommen zu haben, besonders seit sie ein Baby erwartet.“
Ein Baby. Leichte Übelkeit stieg in ihr auf. Sie bekommt ein Baby von Harry …
„Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nie besonders viel von diesem Metcalfe gehalten habe, obwohl ich weiß, dass du früher mal für ihn geschwärmt hast“, philosophierte ihr Vater weiter. „Der Kerl ist ein Weiberheld, und ich bin nur froh, dass er nie hinter dir her war.“
„Nein, das war er nicht“, sagte Darcy, die inzwischen das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.
„Aber die Dinge ändern sich“, hörte sie ihren Vater wie aus weiter Ferne sagen. „Und es wird Zeit, dass wir beide uns mal ernsthaft über deine Zukunft unterhalten.“
„Können wir das nicht ein andermal machen?“, bat sie gequält. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. „Ich bin wirklich … hundemüde.“
„Das kommt nur davon, weil du wochenlang auf diesem Maidstone-Boot herumgehangen hast“, erwiderte er nun leicht ärgerlich. „Aber lassen wir das jetzt. Heute Abend hast du gute Arbeit geleistet, und darauf bin ich stolz. Und nun geh ins Bett, mein Kind, und schlaf dich richtig aus.“
Darcy war heilfroh, endlich in ihr Zimmer flüchten zu
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