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STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK

STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK

Titel: STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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zurücktreten willst“, wandte Darcy ein. „Du bist doch noch viel zu jung, um in den Ruhestand zu gehen. Warum stellst du diesen Mann nicht einfach als deinen Vertreter ein? So hättest du genügend Zeit, ihn gründlich auf die Probe zu stellen, bevor du ihm die Führung überlässt.“
    „Weißt du, Darcy, ich habe mein Leben immer nur der Firma gewidmet“, erklärte Gavin, und seine Stimme nahm plötzlich einen müden, leicht wehmütigen Klang an. „Ich bin auf der ganzen Welt herumgereist, habe Brücken gebaut, Tunnels gegraben und Hochhäuser und Einkaufszentren errichtet. Als deine Mutter krank geworden ist und schließlich starb, war ich in Venezuela. Weißt du, wie oft ich mir deswegen schon Vorwürfe gemacht habe? Wie oft ich mich gefragt habe, ob sie heute noch leben würde, wenn ich rechtzeitig nach Hause gekommen wäre?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, Darcy, ich habe beschlossen, die Zeit, die mir in meinem Leben noch bleibt, mit anderen Dingen zu füllen und sie ganz bewusst zu erleben. Um Werner Langton muss sich jetzt ein anderer kümmern, und Joel Castille ist genau der Richtige dafür.“
    Darcy schwieg. Sie spürte, dass es keinen Sinn gehabt hätte, noch weiter mit ihrem Vater zu diskutieren. Am besten würde es wohl sein, wenn sie seinem Willen nachgab und tat, was er von ihr verlangte.
    Freddie ließ den Blick suchend durch den festlich geschmückten Saal gleiten. „Er ist immer noch nicht da“, flüsterte sie ihrer Nichte aufgeregt zu. „Und dein Vater wird langsam nervös.“
    „Das ist nicht mein Problem“, erwiderte Darcy kühl und nippte an ihrem Champagner. „Vielleicht hat der Typ mitgekriegt, dass er als Daddys Nachfolger nicht bei jedermann willkommen ist, und hat es sich nun anders überlegt.“
    „Hoffentlich nicht“, meinte Freddie besorgt. „Kannst du dir vorstellen, was für eine Katastrophe das für deinen Vater wäre?“
    „Klar, und deshalb bin ich auch froh, dass du doch noch mitgekommen bist, obwohl du solche Partys hasst. Mir dir als Rückendeckung werde ich diesen Abend hoffentlich gut hinter mich bringen.“
    Ihre Tante stieß einen tiefen Seufzer aus. „Tja, manchmal muss man eben in den sauren Apfel beißen und Dinge tun, vor denen man sich lieber drücken würde. Wenn ich nur in all diese todernsten Gesichter sehe – als ob es nichts anderes im Leben gäbe als Geschäftemachen.“ Dann sah sie Darcy an und lächelte. „Aber du siehst wirklich ganz bezaubernd aus, Liebes!“
    Darcy zuckte gleichgültig die Schultern. Ihrem Vater zuliebe hatte sie ein elegantes schwarzes Cocktailkleid angezogen, das ihre schlanke, weibliche Figur besonders betonte. „Eigentlich wollte ich in Jeans und T-Shirt kommen, nur um Daddy zu ärgern, aber dann dachte ich …“
    „Na endlich!“, rief Freddie erleichtert, ohne auf Darcys letzte Bemerkung zu achten. „Endlich ist er da!“
    Darcy folgte ihrem Blick und sah, wie ihr Vater und ein paar Kollegen den Neuankömmling umringten. Sie wollte gerade auf die Gruppe zugehen, um Gavins Ehrengast zu begrüßen, als die Männer auseinandergingen und den Blick auf ihn freigaben.
    Ihr stockte der Atem. Diese stahlblauen Augen, die sie damals so verächtlich gemustert hatten, würde sie niemals vergessen!
    Er schaute sich um, fast so, als würde er nach jemandem suchen …
    Und dann trafen sich ihre Blicke, und Darcy konnte die Spannung, die plötzlich im Raum lag, förmlich spüren …

2. KAPITEL
    Darcy wäre am liebsten davongelaufen, doch das war natürlich unmöglich, wollte sie ihren Vater nicht maßlos enttäuschen. Sie schloss kurz die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Wahrscheinlich war ihre ganze Aufregung ohnehin umsonst, denn sicherlich erinnerte sich Joel Castille überhaupt nicht mehr an sie. Er hatte sie nur ein einziges Mal gesehen, und das in einem halbdunklen Raum vor mehr als zwei Jahren. Seitdem hatte Darcy sich verändert. Sie war schlanker geworden und trug das Haar deutlich länger als damals. Außerdem rechnete Mr. Castille sicher nicht im Entferntesten damit, sie heute und hier anzutreffen.
    Doch ihre Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase, als er mit einem zynischen Lächeln direkt auf sie und ihre Tante zukam.
    „Guten Abend, Mr. Castille!“, begrüßte Freddie ihn strahlend. „Darf ich Ihnen meine Nichte vorstellen? Darcy, das ist Joel Castille – Werner Langtons angehender Geschäftsführer.“
    Darcy hoffte inständig, er würde ihr nur kurz die Hand schütteln, um sich gleich wieder

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