STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
Paar sollte nicht ständig getrennt sein.“
Darcy wollte Freddie auf keinen Fall mit ihren eigenen Problemen belasten, und so versuchte sie ihr klarzumachen, dass Joel in den nächsten Wochen oft nach London fahren müsse, um die Unternehmensübernahme durchzuführen, die sich durch Gavins unerwarteten Tod natürlich schwieriger und komplizierter gestaltete als geplant. Wie hätte sie ihrer Tante auch erklären sollen, weshalb Joel in Wahrheit nicht zu Hause schlief? Sie konnte Freddie unmöglich sagen, dass Joel noch immer Emma liebte und diese schon bald frei für ihn sein würde. Nein, Freddie würde es noch früh genug erfahren, nämlich dann, wenn Darcy die Scheidung einreichte.
Eigentlich war alles gar nicht mal so kompliziert. Wenn die Firmenübernahme erst mal abgeschlossen war, würde es für Darcy keinen Grund mehr geben, die Ehe mit Joelnoch länger fortzusetzen. Seine finanziellen Mittel würde sie nicht brauchen, da Gavin ihr schon lange Zeit zuvor eröffnet hatte, dass sie im Fall seines Todes sein gesamtes Privatvermögen erben würde. Also war sie noch nicht einmal darauf angewiesen, dass Joel ihr das ersehnte Studium finanzierte.
Darcys Herz schmerzte unsagbar, wenn sie an Joel dachte. Sie war verliebt in ihn, doch ohne seine Liebe hatte diese Ehe keinen Sinn. Darcy wusste, dass sie sich von ihm trennen musste, auch wenn ihr Herz dabei brach. Die Frage war nur, wann sie die Scheidung einreichen sollte. Sollte sie es gleich angehen oder besser warten, bis …
Es klopfte an der Tür, und Joel trat ein. „Mr. Soames ist da“, erklärte er mit ernster Miene. „Kommst du bitte runter?“
Darcy nickte. „Ja, natürlich. Ich rufe nur noch Tante Freddie.“
„Lass nur, sie hat sich vor Kurzem erst hingelegt, und wir sollten sie nach all der Aufregung schlafen lassen. Später erklären wir ihr alles Wichtige.“ Er trat auf Darcy zu und wollte sie in den Arm nehmen, doch sie ging wortlos an ihm vorbei und in die Bibliothek hinunter, wo der Anwalt auf sie wartete.
Nachdem die Begrüßungsformalitäten beendet waren, öffnete Mr. Soames seine Aktentasche und zog ein Dokument hervor. „Wie mir bekannt ist, Mrs. Castille, hat Ihr verstorbener Vater Sie bereits in der Vergangenheit stets über seinen Letzten Willen informiert, nicht wahr?“
„Das stimmt“, bestätigte Darcy. „Er hat mich diesbezüglich immer auf dem Laufenden gehalten.“
„Nun …“ Mr. Soames zögerte einen Moment. „Ich muss Ihnen allerdings mitteilen, dass er seinen Willen nach Ihrer Hochzeit noch einmal geändert hat.“
Darcy runzelte die Stirn. „Inwiefern?“
„Ihr Vater hat sowohl seinen Mitarbeitern hier undauch in London einen Teil seines Vermögens hinterlassen. Ein weiterer Teil wird verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen zukommen. Auch Ihrer Tante hat er eine beträchtliche Summe zugewiesen, aber darüber werde ich sie selbstverständlich noch persönlich informieren.“
Mr. Soames machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: „Die wichtigsten Änderungen, die Ihr Vater mich bat, im Testament vorzunehmen, betreffen Ihr persönliches Erbe, Mrs. Castille. Zunächst einmal geht es um Kings Whitnall …“ Mr. Soames räusperte sich kurz: „Ihr Vater hat bestimmt, dass es sowohl Ihnen als auch Ihrem Ehemann zu gleichen Teilen zukommen soll.“
Darcy schüttelte fassungslos den Kopf. „Das kann nicht sein, das glaube ich nicht.“
Mr. Soames rückte sichtlich verlegen seine Brille zurecht. „Nun ja, solche Bestimmungen sind durchaus üblich, Mrs. Castille. Ungewöhnlich sind allerdings die weiteren Wünsche Ihres Vaters. Er hat festgelegt, dass der Rest seines Privatvermögens in einen Treuhänderfonds eingezahlt werden soll, und zwar zugunsten aller gemeinsamen Kinder, die aus Ihrer Ehe mit Mr. Castille hervorgehen.“
„Aber …
„Ich habe noch versucht, dies Ihrem Vater auszureden, weil es meiner Meinung nach ein recht voreiliger Entschluss war“, fuhr der Anwalt fort, bevor Darcy ihren Satz beenden konnte. „Aber Ihr Vater ließ sich partout nicht davon abbringen.“
„Aber mein Mann und ich werden keine gemeinsamen Kinder haben“, wandte Darcy ein. „Weil wir … weil wir kurz vor unserer Scheidung stehen!“
Nun war es Mr. Soames, der ein schockiertes Gesicht machte. „Aber das … wäre ganz und gar nicht günstig, Mrs. Castille, denn im Falle einer Scheidung würden Sie Ihr gesamtes Erbe verlieren. Alle Hinterlassenschaften Ihres Vaters würden an besagte
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