STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
Wohltätigkeitsorganisationen gehen. Das war sein ausdrücklicher Wille.“
Darcy schloss die Augen und atmete tief durch. Warum musste ihr das Schicksal nur so übel mitspielen? „Das kann einfach nicht wahr sein“, stammelte sie schließlich fassungslos und sah Mr. Soames wieder an. „Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, diesen Wahnsinn zu verhindern.“
„Darüber sprechen wir später“, fiel Joel, der bisher geschwiegen hatte, ihr ins Wort. „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Mr. Soames. Lassen Sie uns bitte von allen Unterlagen eine Kopie zukommen, wir werden uns in Kürze wieder bei Ihnen melden.“
„Wie Sie wünschen, Mr. Castille.“ Der Anwalt packte alle Dokumente in die Aktentasche, verabschiedete sich und ließ sich schließlich von Joel hinausführen.
Wie erstarrt blieb Darcy in der Bibliothek sitzen. Sie konnte immer noch nicht fassen, was ihr Vater getan hatte. Noch nicht einmal das Haus in Chelsea würde ihr bleiben, sollte sie sich von Joel scheiden lassen.
Als er zurückkam, sah sie ihn verächtlich an. „Du hast davon gewusst, nicht wahr?“
„Ja, aber ich habe versucht, es deinem Vater auszureden, woraufhin er mir versprach, noch einmal darüber nachzudenken. Und dann … war es leider zu spät.“ Joel setzte sich zu Darcy und wollte sie in den Arm nehmen, doch sie wich ihm aus und stand auf.
„Fass mich nicht an! Nie wieder, hast du gehört?“
„Aber Darcy, das ist doch lächerlich …“
„Lächerlich? Du findest es lächerlich, dass ich völlig mittellos dastehe, wenn ich mich von dir scheiden lasse, während du das große Los gezogen hast?“ Darcy lachte bitter auf. „Aber du hast recht, es war lächerlich von mir zu glauben, dass ich dir vertrauen könnte. Dass ich frei sein würde, wenn diese Farce vorüber wäre, und endlich an eine eigene Karriere denken könnte. Du wusstest es von Anfang an, nicht wahr? Alles war nur ein mieses abgekartetes Spiel zwischen dir und meinem Vater, und ich war so dumm und naiv, euch zu vertrauen!“ Tiefe Verachtung sprach aus Darcys Blick, als sie Joel ansah. „Wahrscheinlich habt ihr sogar ausgemacht, dass du mich in den Flitterwochen schwängern solltest!“
„Darcy, bitte …“ Joel war blass geworden und stand nun ebenfalls auf. „Du bist ja völlig durcheinander und weißt nicht, was du sagst.“
„Oh doch, Joel, das weiß ich sehr genau. Ich weiß, dass ich die Scheidung will, und das so schnell wie möglich.“ Sie hob ihr Kinn an und sah Joel entschlossen in die Augen. „Von nun an werden wir getrennte Wege gehen, Joel Castille. Und ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich unseren ehemaligen Familiensitz verkaufe. Dir bedeutete Kings Whitnall schließlich nichts, und ich kann das Geld, das ich dafür bekomme, sehr gut gebrauchen.“
„Aber du liebst doch das Anwesen und hängst daran.“
„Das spielt nun keine Rolle mehr. Ich will endlich frei sein, und dafür muss ich es verkaufen. Also, was ist? Stimmst du einem Verkauf zu?“
Es herrschte sekundenlang Schweigen, bevor Joel antwortete. „Wenn du das wirklich willst …“
„Dann wäre das ja geklärt. Und was dich betrifft, will ich, dass du so schnell wie möglich deine Sachen packst und von hier verschwindest. Wenn du mit mir sprechen möchtest, kannst du das über deine Rechtsanwälte tun.“
„Das ist nicht dein Ernst, Darcy. Du kannst doch unsere Ehe nicht von jetzt auf nachher beenden. Wir können doch darüber reden …“
„Was gibt es da noch zu reden, Joel? Das Testament meines Vaters hat mir deutlich vor Augen geführt, was mich erwartet. Außerdem verfolgen wir beide ganz unterschiedliche Ziele, und deshalb sehe ich auch keinen Grund, weshalb wir uns noch treffen sollten.“
„Aber ich sehe einen Grund, und zwar den hier!“
Joel zog Darcy unvermittelt an sich und küsste sie so hart und fordernd, wie er es noch nie getan hatte. Doch selbst dieser Kuss berauschte Darcy so sehr, dass sie sich nicht dagegen wehren konnte. Ihre Knie wurden weich, und ihr Körper begann vor Verlangen nach Joel zu beben.
Plötzlich ließ er sie los und sah sie herausfordernd an. „Siehst du, Sweetheart, das habe ich gemeint. Es wird immer einen Grund für dich geben, dich nach mir zu sehnen!“
Damit ging er hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
„Also, dass Joel dir seinen Anteil an Kings Whitnall überschrieben hat, obwohl du ihn verlassen willst, ist mir unverständlich“, meinte Winifred kopfschüttelnd und sah ihre Nichte sorgenvoll
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