STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
Tante in London wohnen, bis sie sich entschieden hätte, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte.
Die Firma, die das Haus gekauft hatte, würde einen Teil der Möbel übernehmen, und so hatte Darcy einige wenigeStücke ausgewählt, die sie für sich selbst behalten wollte, wie zum Beispiel den Schreibtisch ihres Vaters und das wunderschöne alte Piano. Nun wartete sie auf den Käufer, der jeden Augenblick kommen musste, um die Möbelstücke zu begutachten. Der Rest würde zur Auktion gehen.
Die Türglocke läutete, und Darcy straffte ihre Schultern. Nur noch eine unangenehme Aufgabe, dann war dies alles vorbei, und sie würde endlich nach vorne blicken können. Als sie jedoch kurz darauf Joel gegenüberstand, glaubte Darcy ihren Augen nicht zu trauen.
„Joel!“, rief sie verblüfft. „Was tust du denn hier?“
„Ich wollte mir die Möbel anschauen, die ich zusammen mit diesem Haus gekauft habe.“
„ Du hast mein Haus gekauft?“, wiederholte sie ungläubig. „Aber das ist … unmöglich. Im Vertrag steht der Name einer Firma aus dem Ausland!“
„Es ist die Firma meines Vaters. Er war sehr erfolgreich im Immobilien- und Baugewerbe tätig. Sein Nachfolger, der das Unternehmen bislang in Frankreich leitete, wird bald in Ruhestand treten, und so werde ich die Firma weiterführen und den Sitz nach England verlegen.“
Darcy wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Wie konnte Joel ihr das nur antun? Hatte er sie nicht schon genug gequält? „Warum, Joel? Wie kannst du nur so grausam sein?“
Er folgte ihr in den Salon, wo er den Mantel auszog und aufs Sofa legte. „Ich bin nicht grausam, Darcy, und vielleicht wirst du das irgendwann einmal begreifen. Das Geld wird am Freitag auf deinem Konto sein. Damit kannst du alle deine Wünsche erfüllen. Du kannst studieren oder damit nach Monte Carlo gehen und es beim Spiel verprassen, die Entscheidung liegt bei dir.“
Joel trat dicht an sie heran und sah ihr in die Augen. „Aber eines sollst du immer wissen, Sweetheart. Dass dieses Haus dein Heim ist und es auch immer bleiben wird. Es wird so lange auf dich warten, bis du … bis du deiner so wertvollen Freiheit überdrüssig wirst.“
Betroffen senkte Darcy den Blick. „Sag so etwas nicht, Joel. Das ist nicht fair.“
Joel lachte bitter auf. „Du hast recht, es ist nicht fair, es war falsch von Anfang an. Als ich dir den Heiratsantrag machte, war mir klar, dass du mich nicht liebst. Aber ich hatte gehofft, dass ich es mit der Zeit schaffen würde, dein Herz zu gewinnen, oder dass du dich wenigstens ein bisschen in mich verlieben würdest.“
„Aber Joel, ich …“
„Lass mich bitte ausreden, Darcy. Ich wollte mit dir schlafen, weil ich hoffte, dass, wenn unsere Körper sich vereinen, unser Herz und unsere Seele vielleicht folgen würden.“
Darcy sah ihn ungläubig an. Was hatte Joel da eben gesagt? Er hatte gehofft, dass sie sich in ihn verlieben würde und …
„Doch das war ein fataler Irrtum“, fuhr Joel fort. „Ich habe alles falsch gemacht, was man überhaupt falsch machen kann. Ich habe nicht begriffen, dass man nicht durch Sex das Herz einer Frau gewinnen kann. Jedes Mal, wenn wir miteinander geschlafen hatten und ich etwas Hoffnung schöpfte, hast du mir zu verstehen gegeben, dass du mich nicht willst.“ Joel senkte den Blick, und ein dunkler Schatten zog über sein Gesicht. „Und als wir dann zurück nach London kamen und du dich geweigert hast, das Bett mit mir zu teilen, da habe ich mich gefragt, wie viel davon ich noch ertragen kann.“
„ Du hast dich das gefragt?“, entgegnete Darcy perplex. „Du hast doch immer nur von Sex gesprochen. Wie hätte ich denn wissen sollen, dass du … dass du …“ Darcy brach ab, denn ihr fiel etwas anderes ein, das sie unbedingt noch wissen musste. „Und was ist mit Emma? Wie hättest du denn mit mir leben wollen, wenn sie zwischenuns steht?“
„Emma?“, wiederholte Joel irritiert. „Was, zum Teufel, hat sie damit zu tun?“
„Du liebst sie doch. Und wenn sie erst einmal geschieden ist, dann ist sie frei für dich.“
Joel schüttelte den Kopf. „Wie kommst du nur auf diesen Unsinn, Darcy? Emma ist nur meine kleine Cousine, um die ich mich schon kümmere, seit ich denken kann. Ihre Eltern hatten mich darum gebeten, auf sie aufzupassen, während sie in Australien auf Reisen waren, weil sie sich große Sorgen um ihre Tochter machten. Und mir blieb nichts anderes übrig als Ja zu sagen, weil Emmas Eltern immer sehr gut zu mir gewesen
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