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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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Warnung ausgab, weil das W eiße Haus und die Gouverneure geschlafen hatten? Wollte er so für sich Propaganda machen für die nächsten Wahlen? Oder nahm er Tod und Zerstörung in Kauf um beim Wiederaufbau so richtig verdienen zu können?
    Eine halbe Stunde später kam eine Nachricht bei ihm an. Tatsächlich hatte sich da etwas gebildet. Wie in den Warnungen vorausgesagt. Die Modelle wurden konkreter. Aus den Überbleibseln der letzten Sturmtiefs hatte sich ein neuer Sturm gebildet. Dieser Sturm nahm nun Kurs auf Florida. Das war nicht Neues. So ähnlich hatten die vorherigen Meldungen auch schon gelautet. Allerdings war eine Sache neu. Das Baby hatte einen Namen. Katrina näherte sich den USA.
     
    *
     
    Cameron hatte gehofft, Informationen über Hannah in der Hand zu haben, aber seine derzeitige Lage erlaubte ihm sowieso nicht, sie sofort zu sich zu holen. Er musste top fit sein, wenn er sich mit seiner Frau befasste.
    Wieder mal kam ein Sturm auf sie zu. Das war nichts Neues. Mit der Gefahr von Hurrikans lebte man in den Südstaaten. Manor war nervös gewesen. Gut, es war schon ungewöhnlich, dass das Pentagon mit einbezogen wurde. Also schien sich da tatsächlich etwas Größeres zusammenzubrauen. Wie genau er vorgehen wollte, wusste er noch nicht, aber er würde einen immensen Vorteil aus diesem Sturm ziehen. So viel war sicher. Diese Information zu haben, konnte Gold wert sein. Aber damit konnte er sich in den nächsten Tagen näher befassen. Jetzt musste er sich auf seine bevorstehende Operation konzentrieren. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Morgen f rüh auf dem Operationstisch musste er für ein paar Stunden die Kontrolle abgeben. Die Kontrolle über sein Unternehmen, seinen Körper und sein Leben. Das war es, was er am meisten hasste und fürchtete.
    Er ging in sein Büro. Eine Sache musste er noch erledigen. Er war schließlich kein Idiot. Er hatte einen kurzen Blick auf die Modelle geworfen, die Manor ihm hingehalten hatte. Da war seine Ölplattform im Golf von Mexiko. Da musste er heimlich ein paar Maßnahmen ergreifen. Gut dass er immer auf diese Dinge vorbereitet war. Ein Anruf an Manny Eccle, der in Texas alles in Griff hatte. Manny würde alles unter höchster Geheimhaltungsstufe erledigen. Ferner musste Turner alles für den Fall vorbereiten, dass sie Louisiana in den nächsten Tagen verlassen mussten. Er würde sich selbst auf jeden Fall rechtzeitig in Sicherheit bringen.
    Rosa wartete auf ihn im Büro. Er hatte sie rufen lassen, war aber durch Manor unterbrochen worden. Sie saß immer noch genauso auf dem Besucherstuhl, wie er sie verlassen hatte. Die kleinen schlanken Hände in ihrem Schoß gefaltet. Den Blick gesenkt, dennoch aufrecht. Er dachte kurz daran, wie er sie in der Badewanne gefickt hatte. Das war es, was ihn heute Nacht ablenken konnte. „Warte in meinem Schlafzimmer auf mich.“
    Sie stand auf und ging wie ein Schaf, das man auf die Schlachtbank führt, aus dem Zimmer. Er telefonierte mit Manny und ließ Turner die Evakuierungsmaßnahmen vorbereiten. Als er sein Schlafzimmer betrat, war es bereits nach Mitternacht. Sie stand mit dem Rücken zur Tür, als er eintrat. Sie erschreckte sich nicht, als er sich räusperte. Sie drehte sich noch nicht einmal um. Aufrecht stand sie da. „Dreh dich um, wenn ich den Raum betrete.“ Langsam w a nd t e sie den Blick vom Fenster ab und drehte sich um. Er hatte damit gerechnet, dass sie verheult aussehen würde. Damals in der Wanne hatte sie um Gnade gebettelt , und sie wusste mit Sicherheit, dass er sie gleich wieder ficken würde. Keine Tränen. Sie sah ihn herausfordernd an. Schade, er mochte es, wenn man ihn um Gnade anwinselte. Gerade dann machte es Spaß noch einm al zuzutreten. „Zieh dich aus.“

7
     
    New Orleans
     
    Scarlett hatte sich entschlossen , ins Krankenhaus zu laufen. Weit war es nicht , und am frühen Abend war noch genug los. Die Straßen waren wie immer voll gestopft mit Touristen. Leute verließen Bars oder betraten sie. Die ersten Gigs der Jazzmusiker begannen in der Regel am Nachmittag. Die zweite Schicht begann jetzt. Die Stadt war ihr ans Herz gewachsen. New Orleans war so ganz anders als Baton Rouge. Wahrscheinlich ganz anders als jede andere Stadt auf dieser Welt. Nicht dass sie schon viel von diesem Planeten gesehen hätte. Cameron hatte ihr zwar ein Luxusleben geboten, aber Reisen hatte das nicht mit inbegriffen. In der Zeit, in der sie mit ihm zusammen gewesen war, hatte er nicht einmal

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