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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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tatsächlich krank. Was Ernstes. Versteckt sich bei dir und du hilfst dem Helden, der sich von einem Arzt nicht helfen lassen will.“
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du zu viel fernsiehst.“ Scarlett musste trotz der dummen Lage lachen. Dieser Verdacht war absurd. Lily zog die Augenbrauen in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie erwartete eine Antwort. „Es ist John Doe, den ich verstecke“, platzte es aus Scarlett heraus, bevor sie darüber nachdenken und es sich anders überlegen konnte. Jetzt war es an Lily, überrascht zu sein.
    „Wie bitte?“
    „Er saß vor meiner Tür, nachdem wir gestern im Kranken haus erfahren hatten, dass er verschwunden war.“
    „Woher wusste er , wo du wohnst und warum ist er abgehauen? Und überhaupt, warum hast du nicht diesen Polizisten gerufen?“
    Seufzend erzählte Scarlett ihr, was passiert war. Die Pause war längst vorbei, aber da kein Patient nach ihnen verlangte, konnten sie auch noch im Pausenraum bleiben. Sie erzählte ihr alles bis auf die Tatsache, dass sie bereits zweimal mit John im Bett, genauer gesagt auf der Couch und auf dem Boden gelandet war. Erneut wollte sich ein Kichern aus ihrer Kehle stehlen, doch sie unterdrückte es erfolgreich.
    „Du kannst in Teufels Küche kommen. Du kannst deinen Job verlieren! Ist dir das klar?“
    „Aber was hätte ich tun sollen?“ Jetzt erstarb das Lachen im Ernst der Situation. Sie war ein wenig enttäuscht, denn sie hatte gehofft, dass Lily sie verstehen würde.
    „Die Polizei oder zumindest die Klinik informieren.“
    „Und was ist mit der Frau, die ihn umbringen wollte?“
    „Woher willst du wissen, dass das stimmt? Wer weiß, was er mit dir vorhat?“
    „Wenn er mir etwas hätte antun wollen, hätte er das schon längst tun können.“
    Lily schüttelte den Kopf. „Wir wissen doch gar nicht , worauf er aus ist. Worin er verstrickt ist. Du musst sofort die Polizei informieren.“
    Lily ging zum Telefon, das in der Ecke auf einem Tisch stand. Mit ein paar großen Schritten war Scarlett bei ihr. „Nein, bitte. Tu das nicht.“
    Lily drehte sich um. „Kann es sein, dass du dich in ihn verliebt hast?“
    „Nein, was für ein Quatsch.“ Doch Lily hatte ins Schwarze getroffen. Wie war so was möglich? Sie hatte sich schon in ihn verliebt, als er noch kein Wort gesprochen hatte, als er reglos im Krankenbett gelegen hatte. Aber das würde sie Lily nicht auf die Nase binden. „Bitte, Lily. Er verschwindet morgen. Ich glaube ihm. Du hast nicht so viel Zeit mit ihm verbracht wie ich. Er sagt die Wahrheit.“ Aber wieso war sie da so sicher? Auf einmal krochen Zweifel in ihr hoch. Vergifteten dieses Gefühl, ihm vertrauen zu können. Wenn Lily doch recht hatte? Wenn die Geschichte mit dem Mordversuch gelogen war? Was, wenn er im Auftrag von Cameron Evans hier war? Aber er war schließlich nach einem Mordversuch eingeliefert worden. So was konnte auch ein Cameron Evans nicht arrangieren. Dennoch waren Zweifel in ihren Eingeweiden, die sie nicht mehr loswurde.
    Lily hatte den Hörer losgelassen und seufzte. „In Ordnung. Ich verrate dich nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Wenn dir was passiert, werde ich mir ewig Vorwürfe machen.“
    Scarlett fasste sie an die Schultern. „Danke. Mir wird nichts passieren.“
    „Ich muss mal eine Runde drehen. Was ist nur los? Del Monte verschwunden, du gerätst auf die schiefe Bahn und meine Schwester macht mich ganz verrückt mit dieser Sturmprophezeiung.“ Kopfschüttelnd verließ Lily den Raum.
    Scarlett machte sich auf den Weg zu ihrem Spind. Die Tabletten in ihrer Tasche schienen auf einmal Tonnen zu wiegen.
     
     
    23. August 2005, Villa von Cameron Evans, Baton Rouge
     
    Lance musste zugeben, dass der Operationsraum jedes Krankenhaus vor Neid hätte erblassen lassen. Es fehlte an nichts. Zumindest, was die Geräte anbelangte.
    Das Personal ließ allerdings zu wünschen übrig. Zwei bewaffnete Bodyguards hatten an der Tür ihren Platz gefunden. Evans Assistent Turner stand im Operationskittel neben ihm, außerdem eine junge Frau namens Rosa. Ahnung von Medizin hatten beide nicht. Rosa schien gegen ihren Willen hier zu sein, genau wie Lance. Als sie den Raum betreten hatte, war einer der Bodyguards ziemlich grob mit ihr umgesprungen. Es hatte ein wenig gedauert , und Lance hatte fasziniert zugesehen, wie sie die dicken schwarzen Haare versucht hatte unter der Haube unterzubringen. Aber der Ausdruck in ihren schwarzen großen

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