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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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verbiegen. Das würde sie verdächtig machen, nicht dass sie den Raum betrat.
    Ihre Hand zitterte leicht, als sie den passenden Schlüssel in das Schloss steckte. Sie betrat den Raum, machte Licht und schloss die Tür sorgfältig hinter sich. Ihre Hände zitterten immer noch, als sie den passenden Schlüssel am Bund für die Medikamente suchte, die im Schrank eingeschlossen waren. Natürlich würde man merken, dass jemand etwas hatte mitgehen lassen, aber es sollte ihr erst mal jemand nachweisen, dass sie es war. Sie fand die Medikamente, die sie benötigte , sofort und füllte sie in mehrere kleine Döschen ab.
    Als sie hörte, dass sich jemand dem Raum näherte, hielt sie den Atem an. Jemand mit quietschenden Sohlen, so wie ihre. Also eine Schwester oder ein Pfleger. Sie ließ die Döschen in die beiden Taschen ihres Kittels gleiten. Hoffentlich sah man die Ausbeulungen nicht zu deutlich. Sie holte tief Luft und wappnete sich. Es war schließlich nicht ungewöhnlich, dass sie sich in diesem Raum aufhielt. Der Türknauf drehte sich und die Tür wurde geöffnet. Überrascht atmete sie aus. Es war Lily.
    „Was tust du denn hier? Ich habe Licht gesehen, ich dachte jemand hätte vergessen , es wieder auszumachen.“ Lily runzelte die Stirn.
    Schöpfte sie etwa Verdacht , oder sah sie schon Gespenster? Ein schlechtes Gewissen war nicht Scarletts Ding. Sie war für solche Dinge nicht geschaffen. „Ich habe im Pausenraum auf dich gewartet.“
    „Ich musste noch etwas erledigen, danach wollte ich sofort zu dir.“
    „Ich habe Kuchen mitgebracht. Komm.“
    Sie folgte Lily. Eigentlich hatte sie vorgehabt , noch einen Abstecher zu ihrem Spind zu machen. Aber das kam jetzt nicht mehr in f rage. Das musste sie nach der Pause erledigen. Bei jedem Schritt gaben die Döschen mit den Tabletten Geräusche von sich. Scarletts Hände wurden feucht. Das war zu laut. Viel zu laut. Sie betraten den Pausenraum und Lily schnitt ihr ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen ab. Scarlett hatte einen Kloß im Hals.
    „Hast du eine Ahnung, wo Del Monte ist?“
    „Was?“
    „Hast du es noch nicht gehört?“
    Lily musterte sie immer noch. Hatte sie etwas bemerkt? „Nein. Was ist denn los?“
    „Er hat sich krank gemeldet und ist nicht erreichbar. Obwohl wichtige OPs auf seinem Terminplan stehen. Das ganze Krankenhaus zerreißt sich das Maul darüber.“
    Für einen kurzen Moment vergaß Scarlett die Tabletten in ihren Taschen. Das war ungewöhnlich. Del Monte war nie krank. Er war immer da. „Und wieso ist er nicht erreichbar?“
    „Man hat heute Abend mehrmals versucht , ihn anzurufen. Dr. Dazzler sollte seine Operationen übernehmen . Z wei konnten verschoben werden. Allerdings gab es wohl ein paar Fragen , und er hat sein Handy ausgeschaltet, geht auch nicht an sein Haustelefon.“
    „Na ja, wenn er krank ist.“
    „Dazzler hat einen Pfleger zu ihm nach Hause geschickt. Es war wohl wirklich wichtig. Erst hat keiner aufgemacht. Zufällig kam seine Putzfrau, die hat einen Schlüssel. Er ist nicht zu Hause. Sieht aus, als hätte er ein paar Sachen zusammengepackt und ist weg. Sagt zumindest die Putzfrau.“
    „Er ist also verschwunden?“
    Lily feuchtete ihren Zeigefinger an und pickte die letzten Krümel von ihrem Teller. „Sieht so aus.“
    „Jetzt mach aber mal einen Punkt! Vielleicht brauchte er nur ein paar freie Tage und wusste sich nicht anders zu helfen.“ Als sie es aussprach , wurde ihr klar, dass das ganz und gar nicht Lances Art war. Irgendetwas stimmte da nicht.
    „Hast du nicht auch das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt?“
    Lily hatte Scarletts Gedanken laut ausgesprochen. Ob es einen Zusammenhang zu dem Mordversuch an John gab? Sie sprach es nicht aus, denn Lily hatte ja keine Ahnung, was John passiert war.
    „Weißt du“, Lily stellte ihren Teller ab. „Erst verschwindet der Komapatient, dann Dr. Del Monte und du stopfst dir die Kitteltaschen mit Medikamenten voll. Schon eigenartig.“
    Scarlett wäre fast hinten übergekippt. Hatte sie es doch gewusst. Sie war einfach nicht für diese Dinge geschaffen. „Ich …“
    „Sind die für dich?“
    Sie hätte eine Geschichte erfinden können, irgendwas, aber das Lügen lag ihr ebenso wenig wie das Stehlen. Wie sie all die Zeit unter falscher Identität durchgekommen war, war ihr bis heute ein Rätsel. „Nein, für einen Freund.“
    „Del Monte?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Na ja, vielleicht geht meine Fantasie mit mir durch, aber vielleicht ist er

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