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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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musste falsch liegen. Sie nahm den Talisman in die Hand, den die Frau ihr aufgedrängt hatte. Warum hatte sie ihn mitgenommen? Sie schauderte und legte ihn zurück in die Handtasche. Morgen würde sie zu Camerons Anwesen fahren. Kein Problem hineinzukommen. Er wäre sicher erfreut, dass sie freiwillig zu ihm zurückkam. Sie musste die Waffe verstecken. Die Frage war, wo. Sie hätte gern eine kleinere Waffe gehabt. Nicht , dass sie vorhatte , das Ding zu benutzen. Aber vielleicht konnte sie es als Druckmittel einsetzen , und zu ihrem Schutz brauchte sie es allemal. Sie hatte keine Ahnung, wie alles ablaufen würde, nur eines wusste sie, diesen letzten Versuch musste sie einfach wagen.
    Vielleicht würde Cameron doch Erbarmen haben. Sie musste schauspielern. Musste Cameron überzeugen, dass sie ihn geliebt hatte, aber einfach nicht für ein Leben an seiner Seite geeignet war. Vielleicht konnte sie ihn überzeugen , in eine Scheidung einzuwilligen. Aber was würde er dafür verlangen? Cameron tat nichts , ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Wie weit würde sie gehen? Gehen müssen , um wieder frei zu sein?
    Sie griff nach der Waffe und hielt sie mit ausgestreckten Armen vor sich. Sie würde niemals abdrücken können, aber sie musste für den Notfall zumindest den Eindruck erwecken, dass sie es könnte. Sie musste aufhören zu zittern. Ihr Leben hing davon ab. Vorsichtig ließ sie die Waffe sinken und nahm ihr Handy. Sie hatte Lily aus ihrem Leben streichen wollen, aber sie fühlte sich so unendlich allein. Ob sie sie anrufen konnte? Natürlich würde sie lügen müssen. Lily durfte schließlich nicht erfahren, wo sie sich wirklich aufhielt. Schon nach dem ersten Klingeln nahm Lily ab.
    „Lily, ich bin in einem Motel. Morgen werde ich wohl in New York ankommen. Endlich.“ Halb stimmte es ja, das mit dem Motel war nicht gelogen.
    „Dann gehe ich mal davon aus, dass es bei dir nicht so drückend ist. Ist kaum noch auszuhalten hier. Ich fange schon an , über Phoebes Sturmprophezeiung ernsthaft nachzu denken.“
    „Möglich wäre es, da war einer in Florida. Pass t bloß auf euch auf.“ Scarletts Magen krampfte sich zusammen. „Gibt es sonst was Neues?“
    Sie hörte Lilys klares, melodisches Lachen. „Dieser Lieutenant war heute wieder da. Der hat jetzt gut zu tun. Aidan weg, Lance weg und jetzt auch noch du. Wobei Lance ja auf einer Weltreise sein soll, aber dieser Lopez scheint da Zweifel zu haben. Er hat mir eine Menge Fragen gestellt.“
    Scarlett umklammerte das Handy. Hoffentlich hatte Lily sich gut verstellen können, das s Lopez in ihrer Vergangenheit herumstocherte, konnte sie gar nicht gebrauchen.
    „Tut mir wirklich leid, dass du jetzt lügen musst und ich dich da mit reingezogen habe.“
    „Ach Unsinn. Scarlett, ich muss Schluss machen. Zara ist hier und hat sich in den Kopf gesetzt , vor dem Sturm zu flüchten und nach Kalifornien zu fahren.“
    „Vielleicht ist das eine gute Idee.“
    „Nein, meine Mutter spielt da nicht mit. Ich muss das hier jetzt regeln. Du meldest dich, wenn du in New York angekommen bist?“
    „Ja. Und Lily , ziehe es doch noch mal in Erwägung , euch alle in Sicherheit zu bringen.“
    „Mach dir keine Sorgen.“
    Und damit war das Gespräch beendet. Besser fühlte sie sich nicht. Es war schön , Lilys Stimme zu hören, aber jetzt war sie nicht nur beunruhigt wegen ihres Vorhabens, sondern auch wegen des Sturmes. Wenn sie doch nur an zwei Orten gleichzeitig hätte sein können. Sie musste einen Weg finden , auch Lily beizustehen.

10
     
    New Orleans, Freitag, 26. August 2005,
     
    Villa von Cameron Evans, Baton Rouge
     
    Barrett hatte fast die ganze Nacht wach gelegen. Turner hatte ihn irgendwann in Ruhe gelassen. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie er den Nachmittag überstanden hatte. Die Schnitte in seinem Gesicht hatten so geschmerzt, dass er nicht mehr klar denken konnte. Zumindest hatte er ein paar Satelliten unter seiner Kontrolle. Wenn er es richtig verstanden hatte, dann wollte Evans wissen, wann welche UN-Truppen oder US-amerikanische Soldaten, sich wo bewegten. Evans schmuggelte Waffen und Diamanten über sämtliche Grenzen, dass man Migräne davon bekommen musste.
    Als Turner gegangen war, hatte Barrett versucht zu schlafen. Er konnte nur auf dem Rücken liegen, aber das half nicht. Sein Kopf schien zu einem einzigen Schmerz zu werden. Er hatte kein Auge zugetan. Sein Gesicht fühlte sich geschwollen an. Die Schmerzmittel halfen nicht und am heutigen

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