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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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Morgen war er davon überzeugt, dass sich irgendwas entzündet haben musste. G leich würde dieser Arzt kommen , um die Verbände zu wechseln. Er hatte mehrmals versucht aufzustehen, aber ihm war sofort schlecht geworden. Er war nun mal kein Rambo oder so was. Kein Held aus Actionfilmen, die auch mit blutenden Wunden in der Gegend rumliefen.
    Er atmete erleichtert aus, als der Arzt erschien. Sogar allein. Aber dieser beschissene Spiegel gegenüber war schließlich allgegenwärtig.
    „Wie geht es Ihnen?“
    Barrett wollte den Mund öffnen, schloss ihn beim ersten Versuch wieder.
    „Bleiben Sie ruhig liegen. Ich durfte Ihnen kein Antibiotikum verabreichen.“ Der Mann zuckte entschuldigend mit den Schultern. Barrett hätte am liebsten geschrien, als der Arzt ihm die Verbände abnahm. Die Luft schnitt ihm in die verletzte Haut.
    „Sorry, ich weiß, dass das verdammt wehtut.“
    Barrett bekam es mit der Angst zu tun, als er den besorgten Blick des Arztes sah. „Was ist?“ presste er mit zusammen gebissenen Zähnen hervor.
    „Die haben mir gestern nicht viel Zeit gelassen , Sie zu verarzten. Ich hätte den einen Schnitt auch nähen müssen. Er ist zu tief.“
    „Dann nähen Sie ihn jetzt.“
    „Kann ich nicht. Er ist entzündet. Ich würde die Erreger mit einnähen , und dann haben Sie mal einen Kopf gehabt.“ Das hatte eine Aufheiterung sein sollen, aber der Arzt merkte selbst, dass ihm dies nicht gelungen war. „Ich heiße übrigens Lance. Und du?“
    „Barrett.“ Er warf demonstrativ einen Blick auf den Spiegel gegenüber. Lance lächelte.
    „Keine Sorge. Außerdem interessiert mich das einen Scheiß.“
    „Das sollte es aber. Du siehst doch , wie das enden kann.“
    Das erneute Lächeln vermochte er nicht zu deuten. Der Mann war ruhiger als gestern. Er strahlte Zuversicht aus. Eine Zuversicht, die Barrett nicht mehr hatte.
    „Ich muss die Wunden jetzt reinigen. Es tut mir sehr leid. Es wird schmerzhaft werden. Ich kann dir nur ein leichtes Betäubungsmittel zum Einatmen verabreichen. Mehr habe ich nicht.“
    „Ist schon okay.“
    Lance hielt ihm etwas unter die Nase. Barrett atmete tief ein. „Du kannst später ein paar Eingriffe vornehmen lassen. Die Narben kann man abtragen, wenn alles verheilt ist. Ganz werden sie nicht verschwinden, aber mit Hauttransplantationen …“
    „Ich werde das hier eh nicht überleben.“
    Lance holte tief Luft. „Doch, dieser Irre wird weder dich noch mich auf ewig gefangen halten.“
    Lance begann mit der Säuberung. Es tat weh, aber es war erträglich. Oder konnte es sein, dass man sich irgendwann an den Schmerz gewöhnt?
    „Er hat mich genauso verschleppt wie dich. Er brauchte einen Hirnchirurgen. Ich habe ihn operiert.“
    Das erklärte, warum Evans seit Tagen nicht mehr aufgekreuzt war. Hatte er die Operation hier im Haus vorge nommen? Aber Barrett konnte nicht reden. Er hörte Lance nur zu.
    „Ich kenne deinen Bruder. Er ist mein Patient gewesen.“
    Verdammt, wie konnte Lance, das hier ausplaudern? Barrett riss die Augen auf. Irgendwie musste er Lance vom Weiterreden abhalten.
    „Hey, er ist weg. Verschwunden, schon vor ein paar Tagen , und da ich ihn hier im Haus nicht gesehen habe, gehe ich davon aus, dass er sein Gedächtnis wiedererlangt hat und in Sicherheit ist. Sie kontrollieren nicht die ganze Welt.“
    Lance hatte ja keine Ahnung! Aber sein Bruder war weg. Verdammt. Im Krankenhaus war er sicher. Oder doch nicht? Immerhin hatten sie Lance auch gekidnappt. Er konnte nicht mehr klar denken. Wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war.
    „Du hast Fieber. Du brauchst dringend ein Antibiotikum. Ich werde mit denen reden.“
    Barrett war es egal. Er schloss die Augen. Spürte entfernt, dass die Verbände mit Klebeband befestigt wurden. Dann übermannte ihn endlich der Schlaf.
     
    *
     
    Als Lance das Zimmer verließ, wartete Turner bereits auf ihn.
    „Der Mann braucht ein Antibiotikum, sonst können Sie ihn abschreiben. Sie hätten ihr Messer und Ihre Rasierklingen besser sauber halten sollen. So ist er Ihnen nicht von Nutzen.“
    Turner starrte ihn an. „Na schön. Machen Sie ihn wieder fit.“
    „Dann gehe ich jetzt in die Krankenstation und hole alles , was ich dafür brauche.“ Er wartete nicht auf ein Okay. Dieser Scheißer konnte ihn mal. Wenn er den jungen Mann verarztet hatte, war Evans dran. Der war kurz davor , wieder aufzustehen. Fühlte sich fit. Nicht mehr lange. Dafür würde er sorgen.
     
    *
    Scarlett hatte beschlossen , bis zum

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