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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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Tante nicht schaden will.“
    „Wenn ich nur könnte … es ist alles so rätselhaft …“
    Drew glaubte zu spüren, dass sich das nicht nur auf ihn selbst bezog. „Was macht Ihnen Kummer?“
    Marianne sah ihm in die Augen. Zögernd sagte sie: „Ich bin mir unsicher, ob ich Ihnen trauen kann, Sir – doch ich glaube, ich brauche einen Vertrauten.“
    „Wenn Sie zu dem Schluss gelangen, dass ich das sein sollte, kommen Sie morgen Vormittag zu dem Rhododendronhain. Falls Sie meine Hilfe wünschen, werde ich Ihnen ganz zu Diensten sein.“
    „Ich danke Ihnen“, entgegnete sie ein wenig atemlos und sah ihm nach, als er davonging. Sie kannte ihn irgendwoher! Eine unbestimmte Erinnerung quälte sie, doch ihr Gedächtnis ließ sie im Stich.
    In der Nacht schlief Marianne schlecht, von bösen Träumen verfolgt; doch am Morgen wusste sie nur noch, dass Mr. Beck und die Schmuggler darin vorgekommen waren.
    Ach, das war alles dummes Zeug und verdiente, fortgelacht zu werden! Viel bedrückender war der Gedanke, dass vielleicht abermals jemand mit der Arznei ihrer Tante herumgepfuscht hatte. Ehe sie zu ihrem üblichen Spaziergang aufbrach, suchte sie deshalb Lady Edgeworthy auf. Miss Rugde hatte gerade den Morgentee serviert und ging mit einem Gruß hinaus, als Marianne eintrat.
    „Guten Morgen, Tante Bertha“, grüßte sie die alte Dame, die, das Tablett auf den Knien, aufrecht im Bett saß. „Wie geht es dir?“
    „Sehr gut, meine Liebe. Ich ließ mir von Miss Rudge einen ihrer Kräutertränke machen, und das bekam mir viel besser als das Pfefferminzgebräu des Doktors. Davon werde ich vorerst nichts mehr zu mir nehmen.“
    „Zumindest weißt du, dass Miss Rudge den Aufguss frisch zubereitet. Kann ich etwas für dich tun, ehe ich aufbreche, Tante?“
    „Nein, danke. Geh du nur ruhig spazieren, ich sehe, es tut dir gut. Mit den Einladungen kannst du mir heute Nachmittag helfen, du musst um meinetwillen nicht das Haus hüten.“
    Marianne drückte der Tante einen liebvollen Kuss auf die Wange, dann ging sie hinaus. Unten in der Halle traf sie auf Mr. Hambleton, der offensichtlich gerade von einem Ausritt zurückgekehrt war. Ob er am Strand gewesen war? Seine Stiefel wiesen weiße Spritzer wie von Salzwasser auf. „Guten Morgen, Sir. Waren Sie ausreiten?“
    „Ja … ja, ein kleiner Galopp quer über den Besitz. Falls Sie es wünschen, kann ich Ihnen ein Mietpferd besorgen. Wir könnten gemeinsam ausreiten.“
    „Nein, danke, ich gehe gern zu Fuß“, entgegnete Marianne, der sein intensiver Blick Unbehagen bereitete. Gleichzeitig fühlte sie sich schuldig, weil ihr sein offensichtliches Bemühen, freundlich zu sein, so sehr widerstrebte. Mit einem grüßenden Nicken ging sie weiter, froh, ihn hinter sich zu lassen, und machte sich zum Rhododendronhain auf.
    Er wartete dort schon auf sie, und Mariannes Herz schlug bei seinem Anblick schneller. Plötzlich hob sich ihre Stimmung ganz unerklärlich. Lächelnd trat sie auf ihn zu und begrüßte ihn. „Warten Sie schon lang, Sir?“
    „Ach, ich streife des Morgens vom ersten Licht an umher. Erstaunlich, was man da alles entdeckt …“
    „Sie machen mich neugierig.“ Marianne sah ihn neckend an. „Sagen Sie nicht, Sie hätten den Adler gesehen.“
    „Ah, nein, da muss ich mich tatsächlich geirrt haben. Ich sah etwas viel Interessanteres … unten in der Bucht … dort traf sich ein Fischer aus dem Dorf mit jemandem.“
    „Sie meinen … einem Schmuggler?“
    „So ähnlich“, antwortete Drew mit einer Miene, die Marianne zu dem Schluss brachte, dass sie ihn nur ungern würde zum Feind haben wollen.
    „Was bitte meinen Sie?“
    „Wenn ich mich nicht ganz irre, ist er ein unehrenhaft aus der Armee entlassener Offizier niederen Ranges – leider fehlt mir noch der Beweis.“
    Marianne überlegte angestrengt. Er sagte genau das, was sie unbewusst gedacht hatte. „Sprechen Sie etwa von Mr. Joshua Hambleton?“
    „Mag sein, dass er sich nun so nennt. Damals war er Leutnant Joe Humble und musste den Dienst quittieren, weil man ihn beim Falschspiel erwischt hatte. Es mag noch andere Gründe gegeben haben – Unterschlagung von Armeegütern –, doch man vertuschte die Angelegenheit aus bestimmten Gründen.“
    „Oh … dann handelt es sich anscheinend doch nicht um Mr. Hambleton. An den dachte ich nämlich. Er ist ein angeheirateter Verwandter Lady Edgeworthys.“ Sie zögerte. Ob sie ihm von dem Vorfall erzählen sollte, als sie Mr. Hambleton für einen

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