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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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großzügig verhalten hat!“ In ihrem Kummer vergaß Marianne völlig, dass sie Distanz wahren wollte. „Ach, was soll ich nur tun, Drew?“ Dass sie mit dieser Anrede mehr enthüllte, als die Klugheit gebot, bemerkte sie in diesem Augenblick nicht.
    „Sie können nichts tun, außer noch stärker auf der Hut zu sein.“ Drew trat näher an sie heran. Zu gern hätte er sie tröstend in seine Arme geschlossen, doch er widerstand der spontanen Regung. „Sehr wahrscheinlich ist er ein skrupelloser Hochstapler, der sich bei Lady Edgeworthy einschmeichelte, um sie bestehlen zu können. Ihm war sicher nicht im Traum eingefallen, dass sie ihn als ihren Erben einsetzen könnte. Möglicherweise kam er nur her, weil der Besitz für sein Vorhaben äußerst günstig gelegen ist. Auf jeden Fall, Marianne, hatte er Ihren Aufenthalt hier nicht einkalkuliert.“
    „Soll ich Lady Edgeworthy von unserem Verdacht erzählen?“
    „Nein, erst muss ich ihn und seine Verbindungsmänner auf frischer Tat ertappen! Entwischt er mir, wird er abermals untertauchen. Wer weiß, ob wir ihn dann je wieder aufstöbern.“
    Marianne sah seine tiefernste Miene und spürte, dass hinter seinen Worten mehr verborgen lag. „Ihn zu schnappen, ist Ihnen schrecklich wichtig, nicht wahr?“
    „Ja“, entgegnete er ernst. „Humble gehörte zum Tross, als Versorgungsoffizier. Vermutlich verübelte er es den Offizieren, dass er immer alle Beschwerden über verzögerte oder fehlgeleitete Transporte abbekam. Und als er wegen Betruges beim Kartenspiel aus der Armee ausgeschlossen wurde, verstärkte sich sein Groll noch. Ich bin überzeugt, dass er mindestens zwanzig meiner Männer auf dem Gewissen hat. Wir waren in geheimer Mission ausgesandt, trotzdem erwartete der Feind uns schon. Jemand hatte Verrat geübt, und inzwischen bin ich überzeugt, dass Humble dahintersteckte.“
    „Ach, Drew, wie schrecklich das für Sie gewesen sein muss!“, rief Marianne mitfühlend.
    „Eine Zeit lang war ich rasend vor Wut“, gestand er. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Ich war schon immer ein wenig wild, doch danach war mir alles gleichgültig. Ich wollte nur noch eines – den Feind töten und selbst dabei draufgehen! Wahrscheinlich wäre mir das gelungen, wenn nicht ein guter Freund eingegriffen hätte. Er rettete mir das Leben.“
    „Drew!“ Ohne nachzudenken legte Marianne ihm tröstend eine Hand auf den Arm.
    Seine Vorsätze waren vergessen. Aufstöhnend zog er sie in seine Arme, drückte sie an sich und schaute auf sie nieder, die ihn zaghaft, die Lippen leicht geöffnet, anlächelte. Er neigte sich zu ihr und küsste sie. Von wonnigem Schwindel erfasst, weil sie sich endlich wieder von ihm umfangen fühlte, schmiegte sie sich noch enger an ihn, und als sie spürte, wie er erschauerte, schwand ihr verletzter Stolz dahin, denn sie wusste, es musste sie etwas Stärkeres als reine Lust verbinden.
    Nachdem er sie endlich freigegeben hatte, lächelte er reuig. „Marianne, vergib mir, ich vergaß, dass ich hätte fragen sollen.“
    „Wahrscheinlich hätte ich nicht Nein gesagt, obwohl es klüger gewesen wäre“, entgegnete sie mit belegter Stimme. „Eine sittsame junge Dame beträgt sich nicht so.“
    „Hab keine Angst vor mir“, sagte er, während er zart ihre Wange berührte. „Ich würde niemals über das hinausgehen, was du mir gestattest. Ich habe zu großen Respekt vor dir, als dass ich dir Kummer bereiten wollte. Außerdem darf ich nicht an dich denken, solange diese Geschichte nicht beigelegt ist. Ich muss Vernunft wahren, und du musst ebenfalls einen kühlen Kopf behalten. Wenn Hambleton hierher zurückkehrt, musst du dich in Acht nehmen, denn kommt er erst auf den Gedanken, dass wir mehr als nur Bekannte sind, tut er dir vielleicht etwas an.“
    Marianne war so glücklich, dass sie nicht anders konnte, als zu lächeln, trotz ihrer Zweifel, was Drew für sie empfand – und sie für ihn. Obwohl er ihr immer noch ein Rätsel war, glaubte sie, tiefere Gefühle für ihn zu hegen, denen sie sich jedoch nicht überlassen durfte, wenn er einer Ehe abgeneigt war. Oder doch? Nein, nein, unmöglich! Fort mit diesen Gedanken! Sie musste sich auf Wichtigeres konzentrieren. „Als ich Mr. Hambleton erwischte, wie er verstohlen im Haus herumschlich, gab ich vor, seiner Ausrede zu glauben. Schon um meiner Tante willen werde ich ihn von der Vorstellung nicht abbringen.“
    „Sie lässt sich von ihm nicht aus ihrem Heim drängen?“
    „Ohne meine Anwesenheit

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