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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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zumindest einige Monate lang. Möglicherweise war ihm aber auch klar geworden, dass er sie durch seine Aufmerksamkeiten kompromittieren könnte und er sich dann gezwungen sähe, ihr einen Antrag zu machen.
    Ein demütigender Gedanke, der einen trübsinnig machen konnte. Einem solchen Grund wollte sie ganz bestimmt keinen Antrag verdanken!
    Rastlos wie sie war, kleidete sie sich an und machte sich auf ins Dorf, in der Hoffnung, einen Brief von Jo vorzufinden. Sie vermisste ihre Schwestern sehr, denn bisher war sie noch nie länger als ein oder zwei Tage von ihnen getrennt gewesen.
    Zu ihrer Freude waren gleich zwei Briefe für sie eingegangen. Rasch steckte sie sie zusammen mit der Post für Lady Edgeworthy in ihr Retikül und eilte die Straße hinab, um im Dorfladen nach einem Hochzeitsgeschenk für Jane zu suchen. Ein Stück vor ihr überquerte ein Mann die Straße und betrat ein Gasthaus – nicht den großen Gasthof mit der Poststation, sondern eine kleine schäbige Kneipe, in der Fischer verkehrten, aber auch die weniger respektablen Dorfbewohner. Der Mann hatte sie nicht bemerkt, sie jedoch hatte ihn an seiner Kleidung und seiner Haltung erkannt, obwohl er ihr den Rücken zukehrte. Es war Mr. Hambleton. Ihre Intuition hatte sie also nicht getrogen: Wenn er heute hier im Ort war, konnte er unmöglich in London gewesen sein, schon gar nicht, wenn er dort Geschäfte zu erledigen hatte. Also war er in der Umgebung untergetaucht, zu welchen Zwecken auch immer …
    Marianne verhielt den Schritt und überlegte, was sie tun sollte. In diesem Augenblick entdeckte sie die nächste bekannte Gestalt – eindeutig Captain Beck, der allerdings in Seemannskleidung steckte. Was hatte das zu bedeuten? War er Joshua Hambleton auf den Fersen, oder warum diese Verkleidung? Sie wusste so wenig von ihm. Gehörte er gar selbst zu den Schmugglern? Nein, fort mit diesen abwegigen Gedanken, sie hatte doch beschlossen, ihm zu vertrauen!
    Aus ihrer Erstarrung erwachend, wechselte sie die Straßenseite und betrat den Dorfladen. Erst einmal musste sie sich ein Geschenk für Jane überlegen. Vielleicht fand sie die nötigen Zutaten, um eine hübsche Haube zu arbeiten.
    In Gedanken versunken, wanderte Marianne heimwärts. Offensichtlich blühte hier an der Küste der Schmuggel schon seit Langem. Was also war geschehen, dass Mr. Hambleton plötzlich so entschieden versuchte, Tante Bertha ihr Heim zu verleiden? Ihm muss doch klar sein, das weder sie noch ich in den alten Stollen herumstöbern würden, dachte Marianne.
    Und was, wenn es gar nicht um die Mine ging? Jäh erinnerte Marianne sich an die Nacht, als sie Mr. Hambleton aus dem Bedienstetentrakt des Hauses hatte kommen sehen. Von dort gelangte man über eine Stiege in den Keller. Gibt es dort etwa geheime Räume, dachte sie erregt, vielleicht gar einen Tunnel, der in Verbindung mit dem Kellergeschoss steht? Wenn die Hufspuren, die zu dem Stollen des alten Bergwerks führten, und die dort von Drew gefundenen Waren nur von einem anderen Lagerplatz ablenken sollten? Drew würde geduldig die alte Mine bewachen, während die Schmuggler ihre Ware ungestört an einem anderen Ort abluden. Außerdem würde ein geheimer Zugang erklären, wie Joshua ungesehen ins Haus gelangen konnte. Ihr wurde ganz kalt!
    Mittlerweile hatte sie den Kamm der Klippen erreicht; von hier aus konnte sie das kleine Haus sehen, das Drew gemietet hatte. Rasch beschloss sie, hinüberzugehen und ihm eine Nachricht dazulassen, denn er musste unbedingt von ihrem Verdacht erfahren. Vor dem Cottage blieb sie schließlich stehen und schaute in die Bucht hinunter. Die Ebbe hatte den Sand freigelegt, und man sah, dass dieses von Felsen umschlossene Strandstück größer war als vermutet. Gerade als Marianne sich abwenden wollte, erschienen dort unten plötzlich wie aus dem Nichts zwei Männer. Sie mussten aus der Höhle gekommen sein, die Drew erwähnt hatte.
    Marianne erkannte in dem einen ganz deutlich Mr. Hambleton, der andere schien ein Seemann aus dem Dorf zu sein. Bestimmt waren sie durch einen geheimen Eingang in den Stollen gelangt, der dort unten endete, sonst hätten sie nicht vor ihr angekommen sein können.
    Für Marianne sah es so aus, als ob die beiden eine Auseinandersetzung hätten, die damit endete, dass der Seemann sich abrupt abwandte und den Felsen zustrebte, die die Bucht vom Dorfstrand abtrennten. Im gleichen Augenblick hob Joshua den Blick. Hastig trat Marianne ein paar Schritte zurück, war sich jedoch nicht

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