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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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kennengelernt, mit dem ich mir eine Ehe vorstellen könnte, noch habe ich einen Antrag erhalten.“
    Einen Moment sah er sie mit seltsamem Blick an, dann nickte er grüßend und wandte sich zum Gehen.
    Marianne sah ihm nicht nach. Sie hatte das Gefühl, ihn verärgert zu haben, doch sie würde sich nicht mit ihm gegen ihre Tante verbünden. Lady Edgeworthy war gut imstande, selbst zu entscheiden, was sie wollte. Nachdenklich runzelte sie die Stirn und fragte sich, was Joshua Hambleton ausheckte. Zuerst aber einmal war sie froh, dass er aus dem Haus war. Sie würde sich wesentlich sicherer fühlen, wenn er sich endgültig davonmachte!
    „Sie irren sich nicht?“ Missmutig sah Joshua Hambleton den Anwaltsschreiber an, den er in die Seemannskneipe bestellt hatte, damit sie nicht von respektablen Bürgern zusammen gesehen würden. Er zahlte dem Mann schon länger dafür, dass er ihm Änderungen in Lady Edgeworthys Vermögensverhältnissen zutrug. „Sie will ihr Testament tatsächlich abermals ändern?“
    „Ja, der Brief ging diese Woche ein. Tausend Pfund ist alles, was Sie bekommen sollen! Alles andere geht an Mrs. Horne und ihre Töchter, wobei Miss Marianne Horne als Haupterbin den Landsitz bekommt.“
    „Verdammt!“ Joshua Hambleton alias Leutnant Joe Humble schäumte vor Wut. „Die Alte fraß mir aus der Hand, bis die hier auftauchte! Das lästige Ding mischt sich in alles ein …“ Er fluchte vor sich hin. Seine Gedanken rasten. Von der nächsten Lieferung hing für ihn eine Menge ab, denn dieses Schiff würde auch Raoul an Bord haben, der sein Kontaktmann war. Für den musste ein sicherer Aufenthaltsort gefunden werden. Bisher hatte er den Franzosen immer im Cliff-Cottage einquartiert … Er überlegte, was zu tun wäre. Mit Marianne verfahren wie mit Cedric Sawlebridge? Doch innerhalb kürzester Zeit ein zweiter Unglücksfall in den Klippen? Nein, zu verdächtig. Dabei könnte er das Vermögen schon längst in der Tasche haben, wenn sein Plan, die Alte langsam zu vergiften, aufgegangen wäre. Jetzt, da sie ihre Großnichte zu Besuch hatte, konnte er das nicht mehr riskieren. Seine Papiere würden Nachforschungen nicht standhalten. Er war nämlich nach seiner Entlassung aus der Armee einige Monate Joshua Hambletons Sekretär gewesen und hatte so von der reichen Verwandten erfahren. Als sein Arbeitgeber von einem Fieber dahingerafft wurde, ergriff er die Gelegenheit, eignete sich dessen Identität an und reiste als Joshua Hambleton nach Cornwall. Einige Wochen davor war er – unter abermals anderem Namen – schon einmal dort gewesen, um die Lage auszukundschaften. Damals hatte er Cedric Sawlebridges Bekanntschaft gemacht. Ein paar Gläser Wein lösten Cedrics Zunge, sodass Humble weitere Einzelheiten über die Verwandtschaft und die Besitzverhältnis erfuhr. Gespielt fürsorglich begleitete er den jungen Mann an jenem Abend heimwärts, und dann bedurfte es nur eines kräftigen Stoßes, und der Weg zu Lady Edgeworthy war frei. Bei der von Trauer niedergedrückten alten Dame hatte er leichtes Spiel und konnte sich schnell in ihr Vertrauen einschleichen.
    Leider waren während der ganzen Zeit die Hornes nie zur Sprache gekommen. Und nun stand ein Mitglied dieser Familie zwischen ihm und einem Riesenvermögen!
    Joe Humble führte ein kostspieliges Leben, das er im Augenblick noch von dem, was Schmuggel und Spionieren einbrachten, bestreiten konnte. Da seine unehrenhafte Entlassung vertuscht worden war, konnte er seine von früher herrührenden Kontakte zum Londoner Hauptquartier immer noch nutzen, um den Franzosen die eine oder andere Nachricht zukommen zu lassen. Leider war ihm in der letzten Zeit nichts Entscheidendes zu Ohren gekommen, weswegen er den Plan gefasst hatte, wichtige Papiere aus der Amtsstube eines hohen Offiziers zu stehlen.
    Bei der Sache damals in Spanien hatte ihm noch das Gewissen geplagt; er hatte zu trinken begonnen, das wiederum führte zum Falschspiel, und so kam eins zum anderen. Als man ihn deswegen aus der Armee entfernte, fühlte er sich ungerecht behandelt, wurde verbittert und dachte nur noch an Rache den Offizieren gegenüber, die ihn wie Dreck behandelten. Er wusste, dass ihm nur ein neuer Name – und Reichtum – dazu verhelfen würden, wieder in deren Kreis aufgenommen zu werden. Der Tod der alten Dame wäre die Lösung gewesen, da der Schmuggel so viel nicht einbrachte, doch nun schien alles wieder infrage gestellt.
    Wilde Mordgelüste tobten in ihm. Er hätte sie mit

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