Stürmische Romanze
der folgenden Woche anrief, fühlte Kate sich nicht gut. Eigentlich hätte sie erfreut sein müssen, denn er wollte nach London kommen. Doch ihr ging es schon seit mehreren Tagen ziemlich schlecht. Vielleicht hatte sie etwas gegessen, das sie nicht vertragen hatte.
„Nach London?“ Ihr wurde ein wenig schwarz vor Augen.
„Genau.“
Giovanni runzelte die Stirn. „Was ist los,
cara
, hast du dich so sehr an den Zimmerservice gewöhnt?“ neckte er sie. „Ich muss ja nicht unbedingt bei dir wohnen. Ich kann uns auch eine Hotelsuite reservieren lassen.“
Kate wurde es ganz schwindelig. Sie ließ sich aufs Sofa sinken. „Nein, natürlich kannst du bei mir wohnen. Wann kommst du denn?“
„Morgen.“
Eine Welle der Übelkeit überkam sie. „Morgen?“ flüsterte sie.
„Sehr begeistert scheinst du nicht zu sein“, stellte er fest. „Hast du etwa genug von mir,
cara
?“
Kate wusste, das würde niemals der Fall sein. Doch Giovanni scherzte bestimmt nur. „Das sage ich dir, wenn du hier bist“, neckte sie ihn.
„Ich kann es kaum erwarten.“
Normalerweise ging es ihr genauso. Kate zählte immer die Stunden und Minuten, bis sie Giovanni endlich wiedersah. Doch diesmal tat sie es aus einem anderen Grund.
Kate war in der Küche und bereitete das Abendessen vor, obwohl sie nicht den geringsten Appetit hatte, und zuckte zusammen, als es klingelte. Sie ging zur Tür und öffnete. Wieder einmal wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt, als sie Giovanni gegenüberstand. Und doch war diesmal alles anders.
Sie biss sich auf die Lippe. „Hallo, Giovanni“, begrüßte sie ihn leise, „komm herein.“
Giovanni trat ein und stellte sein Gepäck ab. „Bekomme ich keinen Kuss?“ fragte er stirnrunzelnd.
„Lass uns ins Wohnzimmer gehen“, erwiderte Kate nervös. „Dort ist es wärmer.“
Giovanni folgte ihr. Irgendwie war Kate heute anders. Woran lag es nur? Sie wirkte sehr angespannt und war noch blasser als sonst.
„Komm zu mir, Kate“, bat er sanft.
Kate konnte ihm nicht widerstehen, auch wenn sie es gewollt hätte, und ließ es zu, dass Giovanni sie an sich zog und küsste. „So ist es viel besser“, stellte er nach einer Weile fest. „Du hast vorhin sehr angespannt gewirkt,
cara
.“ Er hob ihr Kinn an und blickte ihr in die Augen. „Ist etwas nicht in Ordnung? Hattest du eine anstrengende Woche?“
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Ja, es war sehr hektisch.“
„Dann sollten wir uns jetzt gemeinsam entspannen.“
Auf gar keinen Fall durften sie sich jetzt lieben. „Ich … ich habe etwas zu essen vorbereitet“, sagte sie schnell.
Überrascht blickte Giovanni sie an. Normalerweise dachten sie bei ihren Treffen nur selten ans Essen. „Hm, es riecht ja ganz köstlich.“ Wieder runzelte er die Stirn. Der Duft kam ihm sehr bekannt vor. „Was hast du gekocht,
cara
?“
Kate hatte einige Stunden mit den Vorbereitungen zugebracht. „Weißt du es wirklich nicht?“ Mit klopfendem Herzen dachte sie daran, welche Überraschung sie noch für Giovanni bereithielt – und mit der vielleicht alles vorbei sein würde.
Giovanni ging in die Küche.
„Pasta con le sarde
– das traditionelle Gericht Sardiniens. Kate,
cara mia
, hast du das gemacht, weil Liebe durch den Magen geht?“
Er schlenderte ins Esszimmer und sah, dass sie den Tisch festlich gedeckt hatte, mit einem weißen Leinentischtuch und Kerzen.
„Soll ich eine Flasche Wein aufmachen?“
Für mich nicht, hätte Kate beinah gesagt. Doch sie hielt sich zurück. „Ja, bitte. Und dann könntest du deine Sachen auspacken, während ich das Essen fertig mache.“
Giovanni zog kaum merklich die Augenbrauen hoch, während er die geöffnete Flasche sizilianischen Rotweins auf den Tisch stellte. Dann ging er ins Schlafzimmer, hängte seine Kleidung auf und legte eine Geschenkschachtel aufs Bett. Als er wieder ins Esszimmer kam, füllte Kate bereits die Teller. Giovanni setzte sich und schenkte ihnen Wein ein.
Kate nahm ihm gegenüber Platz, erleichtert, dass Giovanni im schwachen Schein der Kerzen ihr Gesicht nicht richtig sehen konnte. Er hob das Glas und prostete ihr zu: „
Saluti
.“
Doch Kate führte das Glas an die Lippen, ohne etwas zu trinken. Allein der Geruch verursachte ihr Übelkeit. Giovanni begann zu essen, dabei fiel ihm auf, dass Kate ihr Essen kaum anrührte. Hatte sie vielleicht genug von ihrer Rolle als Geliebte? Kate war schließlich eine selbstbewusste, emanzipierte Frau. Und wie würde er auf eine Abfuhr
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