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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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mich zu empfehlen, Lord Somerton.« Eliza bedachte ihn mit einem artigen Lächeln, dann wandte sie sich an Stanhope. »Ihre Güte ehrt mich, doch ich fürchte, es ist mir unmöglich, Aufträge anzunehmen.«
    Gewiss, sie brauchte das Geld wirklich dringend. Um ehrlich zu sein, noch vor einem Monat hätte sie sich wie eine ausgehungerte Katze auf so eine verlockende Gelegenheit gestürzt. Doch jetzt blieb ihr nicht genug Zeit, ein Porträt zu vollenden, denn ihr Schiff nach Italien lief bereits in wenigen Tagen aus.
    Eliza erlaubte ihrem Blick, an der herausgeputzten Miss Peacock vorbei zu Magnus zu wandern, und sie sah, dass er sie durchdringend musterte. In seinen Augen loderte ein dunkles Feuer. War es Zorn, den sie dort sah? Um ehrlich zu sein, sie hatte seinen Zorn verdient - doch andererseits auch wieder nicht. Denn ihr einziger Wunsch war es, das Richtige für ihn zu tun, und nicht, ihm Kummer zu bereiten.
    Mr. Peacock runzelte die Stirn. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie keine Zeit übrig haben?«
    »Oh nein. Wirklich nicht«, mischte Grace sich ein. »Eliza muss Gemälde für sich selbst erstellen - jetzt, da sie keins ihrer Bilder mehr hat.«
    Eliza stieß einen entsetzten Laut aus ob Graces unüberlegter Enthüllung, dann zuckte sie zusammen, als sie sah, wie Magnus überrascht seine Augen weit aufriss.
    »Oje, ich fürchte, du hast dich verplappert, Grace.« Tante Viola schlug sich die Hände vor ihren Mund.
    Mit einem einzigen ausholenden Schritt stand Magnus vor Eliza. Sein Schatten hüllte sie ein, und mit einem Mal fühlte sie sich gänzlich unbedeutend. Machtlos. Die Musik, der Kerzenschein,
die Menschen um sie herum verblassten, bis es nur noch sie und Magnus gab.
    »Was ist mit Ihren Gemälden passiert, Miss Merriweather?«, verlangte er zu wissen. Sein Ton war so unerbittlich, dass Eliza halb erwartete, er würde sie hochheben und durchschütteln, um sie zu einer Antwort zu zwingen.
    Doch sein einschüchternder Blick verriet auch Verwirrung, so als würde er mit der Lösung eines kniffligen Rätsels ringen. Sein Atem ging schneller. Sie konnte ihn heiß auf ihren Wangen fühlen.
    »Nun?«, drängte er.
    »Ich … ich habe sie verkauft«, presste sie mit Mühe hervor und wich seinem Blick aus.
    Er sah sie mit einer Gewittermiene an. »Was sagen Sie da?«
    »Du kannst es ebenso gut zugeben, Schwester«, sagte Grace und riss Eliza wieder in die Wirklichkeit zurück. »Man muss kein Genie sein, um herauszubekommen, warum du die Schätze deiner Begabung verkauft hast.«
    Eliza kniff ihre Lippen fest zusammen und schüttelte den Kopf.
    Grace trat zu Magnus, doch Eliza packte ihre Schwester bei der Hand. » Bitte , tu das nicht. Nicht hier . Nicht jetzt.«
    »Warum nicht? Ich finde, Lord Somerton hat ein Recht darauf zu erfahren, was du für ihn geopfert hast.« Grace sah Magnus trotzig in die Augen. »Eliza hat ihre Bilder um Ihretwillen bei einer Auktion verkauft. Alle Bilder, die sie besessen hat - nun, mit Ausnahme der beiden, die sie Ihnen bereits geschenkt hatte. Sie hat Mr. Christie angewiesen, den Erlös heimlich der Summe hinzuzufügen, die die Versteigerung Ihres Privatbesitzes erbracht hat. Mylord, ist Ihnen bewusst, was das bedeutet?«
    Magnus war wie vor den Kopf geschlagen. Er konnte nur stumm mit offenem Mund dastehen.

    »Nun, ich werde es Ihnen sagen«, fuhr Grace fort. Sie hob ihre behandschuhte Hand und bohrte Magnus ihren Zeigefinger in seine breite Brust. »Das bedeutet, Mylord, dass meine Schwester das verkauft hat, was ihr am teuersten war, um Ihnen zu helfen, Ihr geliebtes Somerton zu retten. Sie hat ihren größten Traum geopfert, für Sie . Was sagen Sie dazu?«
    Je mehr sie mit ihrer Rede in Fahrt geraten war, desto lauter war Graces Stimme geworden, und Eliza hörte hinter sich mehrere Gäste empörte Laute ausstoßen. »Grace, bitte !« Eliza versuchte, sich abzuwenden, doch Magnus hielt sie am Handgelenk fest und drehte sie wieder zu sich um.
    Tränen schimmerten in seinen Augen. »Warum, Eliza? Warum haben Sie das für mich getan?«
    Tante Letitia schnaubte verächtlich und versetzte ihm einen Klaps mit ihrem Fächer. »Ich würde doch denken, die Antwort wäre offensichtlich, Somerton, Sie armer Dummkopf. Weil sie …«
    »Nein! Sag es nicht«, flehte Eliza. »Es spielt keine Rolle mehr.«
    »Da haben Sie recht, das tut es wirklich nicht«, mischte sich Mrs. Peacock triumphierend ein. Sie zog ihre Tochter am Arm heran und schubste sie an Magnus’ Seite. »Sie müssen

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