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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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uns amüsieren«, forderte Grace sie
auf. »Hier, trink einen Schluck Wein. Genau das brauchst du, um deine Lebensgeister zu wecken.«
    »Wein, oh nein … bitte, ich habe gerade erst …« Doch ihre Schwester hatte ihr bereits das Kristallglas an die Lippen gesetzt, und die liebliche Flüssigkeit strömte über ihre Zunge und ihre Kehle hinunter.
    »So ist’s gut. Nein, nein, nein, sträub dich nicht. Nur noch einen kleinen Schluck mehr. Da. Wie fühlst du dich jetzt? Besser?« Grace grinste.
    Eliza drückte sich mit der Faust gegen die Brust. »Mir ist wärmer. Und ein wenig schwindelig.«
    »Das kommt vom Wein. Der ist französisch. Aus dem Weinkeller der Cowpers«, prahlte Grace. »Lady Cowper hat keine Kosten und Mühen gescheut für mein Fest - meins und Reginalds , wollte ich damit natürlich sagen.« Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen. »Ah, ich sehe Lady Hawksmoor. Komm, ich stelle dich ihr vor.«
    Eliza schloss ihre Augen, zählte bis drei und verdrängte alle störenden Gedanken an Magnus aus ihrem Kopf. Sie öffnete ihre Augen wieder und setzte ein Lächeln auf. »Ich bin so weit.«
    Von jetzt an würde sie Graces Abend angemessen feiern. Oder zumindest war das Elizas Absicht, bis sie auf der anderen Seite des Raums Mrs. Peacock entdeckte. Mrs. Peacock fixierte sie mit einem so giftigen Blick, dass Eliza unwillkürlich eine Gänsehaut bekam.
    Grace folgte Elizas Blick. »Wieso guckt Mrs. Peacock dich denn so böse an? Sie sollte dir auf Knien dankbar sein, Himmel noch mal. Schließlich hast du ihr Lord Somerton förmlich auf dem silbernen Tablett serviert.«
    Eliza schaute sich verzweifelt nach dem Diener mit dem Wein um. »Durchaus. Ich hätte gedacht, dass es inzwischen überdeutlich wäre, dass ich keine Rivalin für Caroline bin.«

    »Das denke ich auch.« Grace blitzte Mrs. Peacock erbost an. »Ich frage mich, wer sie eingeladen hat? Ich jedenfalls nicht.«
    Eliza drehte Grace in die entgegengesetzte Richtung um in der Hoffnung, hier eine Ablenkung zu finden. »Lass uns heute Abend keinen Gedanken an Mrs. Peacock verschwenden. Wir haben Besseres zu tun. Du wolltest mich Reggies Mutter vorstellen.«
    »Stimmt, das wollte ich.« Grace machte große Augen. »Sie sieht so unendlich jung aus. Oh! Das wollte ich dir unbedingt erzählen. Erinnerst du dich noch an die Frau, mit der wir Hawksmoor vor einiger Zeit im Theater gesehen haben? Das war sie . Ach, was für eine eifersüchtige dumme Gans ich war. Und alles für nichts und wieder nichts. Warte nur, bis du sie kennenlernst.«
    »Dann spann mich bitte nicht länger auf die Folter«, erwiderte Eliza. Es gelang ihr ein recht überzeugendes Lächeln. »Bring mich zu ihr.« Sie warf einen letzten besorgten Blick zu Mrs. Peacock, dann drehte sie sich um und folgte ihrer Schwester durch das Gedränge.
     
    Als die Uhr im großen Saal an jenem Abend elf schlug, stand Eliza mit ihren Tanten in einer mit üppigen Zimmerpflanzen dekorierten Ecke des weitläufigen Raums, um die anderen Gäste des Balls aus etwas Abstand umso besser beobachten zu können.
    Das kam Eliza gut zupass, denn sie hatte nicht den geringsten Wunsch, Mrs. Peacock über den Weg zu laufen - oder ihrer Tochter, die Eliza am Büfett gesehen hatte, wo sie kleine Happen aufpickte wie ein ausgehungerter Geier.
    Grace kam durch den Saal zu ihnen herübergeeilt. Sie bewegte sich mit solcher Ausgelassenheit, dass Eliza überzeugt war, der großzügig gepuderte Busen ihrer Schwester würde jeden Moment aus ihrem gewagten Ausschnitt hüpfen.

    »Ich habe es geschafft«, verkündete Grace. Ihre Augen strahlten wie geschliffene Saphire. »Ich hatte es mir um euretwillen zur Aufgabe gemacht, jede einzelne der Schirmherrinnen kennen zu lernen. Sie sind nämlich alle hier, müsst ihr wissen. Und, nun, ich habe es geschafft! Ich habe sie alle mit meinem Charme bezaubert. Ich kann unser Glück kaum fassen! Die Türen von Almack’s werden für uns sperrangelweit offenstehen.«
    »Ganz ausgezeichnet, Spätzchen«, sagte Tante Letitia. »Wie lieb von dir, einen Gedanken an jene zu verschwenden, die in der feinen Gesellschaft nicht so angesehen sind wie du.«
    »Das mache ich doch gern, Tantchen«, erwiderte Grace. Dann rümpfte sie ihre Nase. »Warum versteckt ihr euch hier zwischen den Zimmerpflanzen?« Sie stieß einen erschreckten Laut aus und hielt sich ihre Finger vor ihren rosa Mund. »Oje. Ihr führt doch nicht etwas im Schilde, oder? Bitte sagt mir, dass ihr das nicht tut.« Sie schlug

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