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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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große Mühe identifizierte sie Diarmids Hochgefühl, die Angst seiner Mutter und Fergus’ wilde, blutrünstige Entschlossenheit.
    Während Gwynne laut betete, sandte sie auch den Schutzzauber durch den Kreis einander umschließender Hände. Sie stellte sich jede Person vor, wie sie in Licht getaucht war, sodass weder ein Schwert noch eine Gewehrkugel dieser Person etwas anhaben konnte.
    Einen Moment später strahlte das Licht heller, als Duncan seine starke, mächtige Energie in ihre Arbeit einwob. Eine überraschende Note stammte vielleicht von Auld Donald, der genug Wächterblut in sich trug, um Magie zu spüren, wenn sie angewandt wurde.
    Dann folgte Jean ihrem Beispiel. Ihre Macht war ein bisschen stümperhaft, aber deutlich zu spüren. Vielleicht würden die Rebellen von Glen Rath überleben und heil nach Hause zurückkehren, wenn drei Magier ihren Zauber woben.
    Als Gwynne am Ende ihres Gebetes flüsterte: »… so soll es sein«, dachte sie einen Moment, dass sie noch einen Wächter in der Nähe spürte, der seine Kraft zum Schutzzauber beitrug. Aber das war doch sicher unmöglich …
    Obwohl alle zum Abendessen blieben, war die Stimmung gedrückt, und viele Gäste verabschiedeten sich danach so schnell wie möglich. Als Jean sich erhob, stand Duncan auf und folgte ihr. Er holte sie mit langen Schritten ein, bevor sie die Treppe erreichte. Da er wusste, dass er sein Temperament zügeln musste, sagte er ruhig: »Jean, es ist noch nicht zu spät, um deine Meinung zu ändern.«
    Sie hob ihre Brauen. »In dem Augenblick, als ich öffentlich verkündet habe, dass ich unsere Männer zum Prinzen führen werde, gab es kein Zurück. Eine Schottin besitzt genauso viel Stolz wie ein Schotte, Duncan.«
    »Man wird es dir nicht erlauben, unsere Männer in die Schlacht zu führen. Charles Edward ist in seinem Denken sehr konventionell. Wenn du vor ihm in Hosen auftauchst, wird er entsetzt sein.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich vermute, das bedeutet, dass ich meinen Damensattel benutzen muss. Ich will so lange beim Heer bleiben, wie ich kann, doch ich erwarte nicht, dass man mir gestattet, in die Schlacht zu ziehen. Das ist in Ordnung. Es würde mir sicher nicht gefallen. Mein Plan sieht vor, unsere Männer zu Robbie zu bringen. Man kann ihm vertrauen, dass er auf sie aufpasst.«
    »Das ist ein guter Plan.« Er dachte an das Scharmützel, dessen Zeugen Gwynne und er gewesen waren. »Aber sei um Himmels willen vorsichtig! Wenn zwei Armeen einander belauern, kommt es oft zu kleineren Gefechten, bei denen man ebenso sterben kann, auch wenn es keine richtigen Schlachten sind.«
    »Ich werde in Sicherheit sein. Gwynne hat einen starken Schutzzauber gewirkt.« Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Leugne nicht, dass du versucht bist, dasselbe zu tun wie ich, Duncan. Aber du bist zu verantwortungsbewusst, um in dieser Sache deinem Herzen zu folgen.«
    Er seufzte. Sein Blick glitt durch die sich rasch leerende Halle. Die Leute verweilten heute Abend nicht, um noch ein wenig zu plaudern. »Es liegt ein Stück Wahrheit in deinen Worten. Mein Kopf weiß, dass der Prinz seine Schwächen hat, aber er ist der geborene Anführer, und meine Highland-Seele will ein Schwert ziehen und die Sassenachs zur Hölle jagen.«
    »Welche Seite auch immer gewinnt, wir haben Dunrath geschützt, Duncan.« Jean grinste verschmitzt. »Wenn die Regierungstruppen triumphieren, wirst du für deine Treue belohnt. Wenn die Jakobiten den Sieg davontragen, werde ich sagen, du hättest mir befohlen, unsere Männer zum Prinzen zu bringen.«
    Er lächelte widerstrebend. »Du hast natürlich recht. Aber es ist schwer, über Politik nachzudenken, wenn vielleicht das Leben meiner einzigen Schwester auf dem Spiel steht.«
    »Gefahren können überall lauern. Sei du auch vorsichtig.« Jean umarmte ihn rasch, dann drehte sie sich um und ging davon. Sie war eine unbezwingbare Highland-Lady.
    Als seine Schwester auf der Treppe verschwand, schlang sich ein schlanker Arm um seine Taille. Er drehte sich um und umarmte seine Frau. Abgesehen von ein paar Dienern, die die Tische abräumten, waren sie die Letzten in der Halle. »Ich hatte gehofft, es würde nicht so weit kommen«, bekannte er niedergeschlagen.
    Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Ihr weiches Haar kitzelte ihn am Kinn. »Wir haben Glück, dass der Ausbruch nicht heftiger war. Jean wird zurechtkommen, denke ich.«
    »Physisch wird sie unverletzt bleiben«, sagte er. Ihn traf eine leise Vorahnung. »Aber diese

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