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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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teilte und seine Küsse ihr Blut in Wallung brachten. Sie konnte seine Hände auf ihren Brüsten spüren und schmeckte das Salz auf seiner Haut. Ihr ganzer Körper pochte, und sie streckte die Arme nach ihm aus …
    Der Duncan im Traum wich vor ihr zurück. Kummer zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er stand allein auf einem unwirtlichen Berg, und als sie versuchte, zu ihm zu gelangen, zuckten Blitze vom Himmel herab und schufen eine brennende Grenze zwischen ihnen.
    Sie erkannte die Schemen der Ratsmitglieder, die im Kreis um ihren Mann standen. Ihre Gesichter waren grimmig, während er sie mit den Blitzen auf Abstand hielt. Gwynne versuchte, seinen Namen zu rufen, doch kein Laut drang aus ihrer Kehle. Er wandte sich ab und hob die Arme. Als der finstere Strudel eines Tornados sich über ihm formte, barst die Welt in einem Gemisch aus Sturm und Blut.
    Sie schreckte auf. Ihr Herz pochte, und Schweiß bedeckte ihr Gesicht. Lieber Gott, Duncan! Was hast du getan?

28. Kapitel
     
     
    Es war der frühe Nachmittag am Heiligabend. Obwohl das Neujahrsfest, das man hier Hogmanay nannte, in Schottland wichtiger war, hatte Gwynne vorgeschlagen, an Heiligabend für die Talbewohner ein Festmahl auszurichten. Als Engländerin war es ihr Wunsch, und zudem dachte sie, ein Fest erhöhe auch den Kampfgeist der Leute, solange viele Männer fortwaren.
    Sie blickte aus dem Fenster. Ihre Hände ruhten auf dem fruchtigen Gewürzkuchen, den sie gerade mit Marzipan dekorierte. Draußen fielen in ewiger Stille Schneeflocken. Die Küche war ganz anders als die in Harlowe. Hier herrschte eine laute, gut gelaunte Geschäftigkeit, da alle Frauen aus dem Haushalt von Dunrath gemeinsam mit anderen Frauen aus dem Tal das Essen zubereiteten. In Harlowe hatte Gwynne nie in der Küche gearbeitet, auch nicht, als sie nur die Tochter des Bibliothekars gewesen war. Sie konnte sich hier im Hintergrund halten, aber sie genoss die weibliche Betriebsamkeit und Kameradschaft bei der Zubereitung der Speisen für den Festtag.
    »Sie sind alle wohlauf, wisst Ihr«, sagte Maggie Macrae leise von der anderen Seite des sauber geschrubbten Kiefernholtisches.
    Aus ihrer Träumerei gerissen, lächelte Gwynne die Haushälterin an. »Ich weiß, dass sie wohlauf sind. Aber es wäre wirklich schön, wenn Duncan, Diarmid und die anderen Männer von Glen Rath heute Abend daheim wären.«
    »Männer werden immer Männer sein, und damit meine ich, sie sind Dummköpfe, die den Krieg Heim und Herd vorziehen«, erwiderte Maggie scharf. Sie neigte den Kopf. »Ihr habt das zweite Gesicht, nicht wahr? Und das, obwohl Ihr keine Frau aus den Highlands seid.«
    Überrascht wegen der beiläufigen Bemerkung der anderen Frau, ob sie in die Zukunft sehen könne, stammelte Gwynne: »Ein … ein wenig, vielleicht. Zumindest bin ich mir manchmal bestimmter Dinge sehr sicher. Wie in diesem Augenblick, da ich davon überzeugt bin, dass Duncan und Diarmid wohlauf sind.« Am Morgen hatte sie Diarmid in der Obsidianscheibe gesehen.
    »Ihr werdet es mir sagen, wenn Ihr eine Vision über Diarmid habt?«
    Da es verboten war, über die Kräfte eines Wächters zu reden, war es vermutlich das Sicherste, wenn Gwynne einfach nur zugab, das »zweite Gesicht« zu haben. »Ich hatte letzte Nacht einen kurzen Traum von ihm. Er sah dünner aus und wirkte müde, doch es ging ihm gut, und er unterstützte einen anderen Rebellen, der Hilfe brauchte. Er wird als Mann zu dir zurückkehren und nicht mehr als Kind, Maggie Macrae.« Sie lächelte still. Je länger sie in Schottland weilte, desto mehr gewöhnte sie sich daran, die wohlklingenden vollständigen Namen zu benutzen, wie es die anderen um sie herum auch zu tun pflegten.
    Maggies Miene glättete sich. Ehe sie noch etwas sagen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit von ihrer Tochter beansprucht, die vorbeigekommen war, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Maggie ging, und Gwynne widmete sich wieder der Kuchendekoration. Es war ein englisches Rezept, das sie mit hierher gebracht hatte.
    Wenn sie sich beschäftigte, dachte sie nicht häufiger als ein Dutzend Mal pro Stunde an Duncan. Seine Abwesenheit war wie ein schmerzender Zahn, eine Leere, die niemand füllen konnte. Sie waren inzwischen länger voneinander getrennt, als sie nach ihrer Hochzeit zusammen hatten sein dürfen. Aber wenigstens wusste sie, dass er in Sicherheit und wohlauf war. Das war mehr, als die meisten Frauen, die mit ihr warteten, wussten.
    Gwynne setzte den letzten Marzipanstern auf den

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