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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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froh, dass Lady Bethany in Richmond lebt. Ich würde es hassen, in der Stadt zu leben und nicht jederzeit ausreiten zu können.«
    Er trieb seinen Wallach neben ihre Stute, während sie um die Kurve ritten. »Ihr reitet wie eine Meisterin, Lady Brecon.«
    Ihre Brauen hoben sich. »Ihr und dieser langbeinige Wallach hättet uns jederzeit überholen können. Aber ich denke, Ihr wart galant und habt uns gewinnen lassen.«
    Was für eine bemerkenswert direkte Frau sie war! Und wie erfrischend er das fand! »Vielleicht hätten wir gewonnen, doch ich bin wirklich nicht sicher. Eure Stute hat Hufe aus Feuer.«
    »Bella hört so was gern.« Liebevoll tätschelte Gwynne den Hals des Pferdes.
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Könnt Ihr die Gefühle Eurer Stute spüren?«
    Gwynnes Lebhaftigkeit verblasste. »Nicht so richtig. Das war nur so dahergesagt.«
    Selbst als kleines Kind war Duncan sich absolut sicher gewesen, dass er ein großer Magier werden würde. Was wäre wohl passiert, wenn er das Erwachsenenalter erreicht hätte und er … nichts in sich entdeckt hätte? Wenn es kein überragendes Fließen der Magie in seiner Seele gegeben hätte außer der jugendlichen Überzeugung, dass die Macht sein Schicksal war?
    Der Gedanke war so verstörend, dass er Gwynne am liebsten in die Arme geschlossen hätte, um sie in ihrer niederschmetternden Enttäuschung zu trösten. Aber es war noch zu früh, sie zu berühren, denn wenn das passierte, würde es ihm kaum gelingen, sie wieder loszulassen. Obwohl Geduld ihm schwerfiel, musste er sich Zeit nehmen, um eine Brücke aus Worten und gemeinsamen Interessen zu ihr zu bauen. Simon hatte recht behalten, als er Duncan geraten hatte, mit Büchern um sie zu werben. Er würde dieser Lady jedes seltene Buch schenken, das er auf dem Kontinent erworben hatte, wenn es der Bücher bedurfte, um sie für sich zu gewinnen.
    Es war auch Simon, der Meister der Selbstkontrolle, gewesen, der ihm vorgeschlagen hatte, seine Macht bewusst zu dämpfen, bevor er heute bei Gwynne vorsprach. An seinen besten Tagen konnte er einschüchternd sein, und als sie einander kennengelernt hatten, war er so sehr aus dem Gleichgewicht geraten, dass er für sie wie ein Freudenfeuer aus versengender Energie gewesen sein musste. Sie war Wächterin genug, um das zu spüren, auch wenn sie es nicht bewusst fühlte. Seine Strategie ging auf, denn heute war sie in seiner Gegenwart viel entspannter als am Vortag.
    Sie blickte zum Himmel auf. »Es ist noch immer eher bedeckt.«
    »Ich glaube, der Himmel klart langsam auf.« Es war für ihn ein Kinderspiel, seine Macht auf die Wolken zu richten, um einige aufzulösen und andere fortzuschieben. Ein dünner Sonnenstrahl berührte den Boden neben Gwynne und wärmte ihre Haut, sodass sie in einem köstlichen, cremefarbenen Ton leuchtete. Dann erfassten die Sonnenstrahlen beide und umschlossen sie wie ein Baldachin.
    Sie wandte ihr Gesicht der Sonne zu und schloss verzückt die Augen. »Das ist erstaunlich. Ist es schwer?«
    »Verglichen mit der Aufgabe, einen Gewittersturm heraufzubeschwören, ist das hier ein Kinderspiel.« Ihm kam eine Idee. »Ich vermute, Ihr könnt selbst eine kleine Wolke beeinflussen. Wählt eine aus und konzentriert Euch darauf, sie verschwinden zu lassen.«
    Sie gehorchte und runzelte konzentriert die Stirn. Einige Minuten lang hörte man nur das rhythmische Klappern der Hufe auf dem weichen Untergrund des Pfads. »Die Wolke ist verschwunden!« Sie schnappte nach Luft. »Sie ist einfach zu einem Nichts geworden. Wie habe ich das gemacht? Nicht nur dass ich keine Macht habe. Es gibt auch nur sehr wenig Macrae-Blut in meiner Familie. Keiner von den Owens war je ein Wettermagier.«
    »Jeder hat zumindest ein kleines bisschen Macht, selbst die dümmsten, fantasielosesten Irdischen. Ihr seid vielleicht nicht nach den Maßstäben der Familien begabt, aber in Euch ist mehr als nur ein Funke Magie. Es reicht, um eine Wolke zu bewegen.«
    »Das hat Spaß gemacht!« Ihr Gesicht glühte vor Begeisterung. »Wie herrlich es sein muss, die Macht so einfach auszuüben, wie Ihr es tut. Obwohl ich Euch nicht ermutigen dürfte, sie so leichtfertig einzusetzen. Das widerspricht jedem Gesetz der Wächter.«
    »Das stimmt, aber es ist nur ein kleiner Missbrauch der Energie.« Er grinste schief. »Und ein Mann würde eine Menge tun, um eine Frau zu beeindrucken.«
    »Ist es das, was Ihr gerade versucht?« Ihr Blick war sehr direkt.
    »Ihr wisst sehr gut, dass dies meine

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