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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Der Gedanke, dort zu leben, wo einst Isabel of Cortes ihr Zuhause hatte, ist aufregend. Du musst wissen, dass sie lange Zeit meine Heldin war. Ich habe gelesen, ganz Schottland hat gebebt, wenn Adam Macrae und sie sich stritten.«
    »Sie und Adam waren meine Urururgroßeltern.« Ballister hob seine Hand und zeigte ihr einen Ring mit einem Saphir. »Königin Elizabeth schenkte ihnen zwei Ringe, um sie für ihre Dienste zu belohnen, die sie im Kampf gegen die spanische Armada erbrachten. Dieser Ring gehörte Adam und wird stets vom Anführer der Macraes of Dunrath getragen. Isabels Ring ist mit einem Rubin besetzt. Nach unserer Hochzeit wird er dir gehören.«
    »Ich werde Isabels Ring bekommen?«, rief Gwynne überrascht und hocherfreut aus. Isabel de Cortes war die Tochter eines Londoner Kaufmanns mit spanischen Marrano-Wurzeln gewesen. Trotz ihrer weltlichen Abstammung war sie eine der größten Magierinnen ihrer Zeit. Sie hatte nicht nur mit John Dee, Königin Elizabeths legendärem Alchimisten, geforscht, sondern hatte auch frische, wilde Magie zu den englischen Wächtern gebracht.
    Gwynne wurde bewusst, dass Ballister besser eine Frau wie Isabel zur Ehefrau hätte nehmen sollen – eine Frau, die ihm ebenbürtig war. Aber da er Gwynne wollte, konnte sie nur hoffen, dass Isabels Ring ihr ein wenig von ihrer Stärke geben würde. »Wenn du mir schon früher von dem Ring erzählt hättest, hätte ich deinen Antrag sofort akzeptiert«, sagte sie mit einem Lächeln.
    »Ich wünschte, das hätte ich gewusst. Es hätte mir eine Menge Kummer erspart.« Seine grauen Augen ruhten voller Wärme auf ihr. »Ich bin so stolz und fühle mich so geehrt, dass du meine Frau wirst. Selbst wenn du von deiner Schwägerin überredet werden musstest.«
    »Sie dachte, ich brauchte nur eine Entschuldigung, um meine Angst zu überwinden. Ich denke, sie hatte recht, Ballister.« Das war die Wahrheit, wenn auch nicht die volle Wahrheit.
    »Nenn mich Duncan.«
    »Duncan«, sagte sie und versuchte, den leichten, singenden Tonfall der Schotten nachzuahmen. Die harten Kanten des Namens passten zu ihm.
    »Gut gemacht! Darf ich dich jetzt Gwynne nennen?«
    »Ich denke, das kann ich dir gestatten.« Sie fühlte sich atemlos und dumm. Und glücklicher als je zuvor. Es wäre so einfach, sich in Duncan Macrae zu verlieben. Sie war schon auf halbem Wege …
    Ein Gedanke schlich sich in ihre Euphorie. Ihre Aufgabe würde es sein, Ballister – Duncan – im Gleichgewicht zu halten und davor zu bewahren, eine Katastrophe auszulösen. Das wäre unmöglich, wenn sie nicht zumindest einen kleinen Teil ihres Selbst vor ihm verbarg. Sie durfte keine geblendete Braut werden. Ihr war bisher nicht bewusst gewesen, wie schwer ihre Aufgabe sein würde.
    Da sie nicht wollte, dass Duncan ihren gedanklichen Rückzug bemerkte, fragte sie munter: »War Isabel de Cortes entscheidend für Adam Macraes erfolgreiche Zerstörung der Armada? Ich habe in den Chroniken keinen Hinweis gefunden, dass sie eine Wettermagierin war.«
    »Das war sie auch nicht, aber sie konnte einen Teil ihrer gewaltigen Macht auf Adam übertragen. Sonst wäre es ihm nie möglich gewesen, einen so gewaltigen Sturm heraufzubeschwören.« Er berührte ihr Haar. »Jetzt, da ich dich Gwynne nennen darf … Wann darf ich dich mit ungepuderten Haaren sehen? Ich sehne mich danach, deine natürliche Schönheit zu betrachten.«
    »Es ist kein schönes Haar, aber ich vermute, dass du es früher oder später sehen wirst. Du wirst dann verstehen, warum ich es pudere.« Sie runzelte die Stirn und dachte an all die Dinge, die noch zu erledigen waren. »Ich werde mit Bethany reden, wie schnell wir eine kleine Hochzeit ausrichten können. Wirst du mir eine Woche Zeit geben?«
    Er zögerte. »Ich kann spüren, wie sehr Schottland meiner bedarf, doch weniger Zeit wäre dem Anlass kaum angemessen. Ab heute also eine Woche?«
    Gwynne nickte. Sie war aufgeregt und ein wenig benommen. In einer Woche würde sie erneut heiraten, und sie brauchte kein Wahrsager zu sein, um zu wissen, dass diese Ehe sich in vielen Dingen von ihrer Vereinigung mit Emery unterscheiden würde. »Wer hat während deiner Abwesenheit für Dunrath Sorge getragen?«
    »Meine Schwester Jean. Sie ist jünger als ich, erst einundzwanzig. Aber sie ist schon jetzt ein besserer Verwalter, als ich es je sein werde. Ich bin sicher, du wirst sie mögen.«
    »Ist Jean eine Magierin?«
    »Sie hat ihren Teil der Macht, aber sie hat sich bisher nicht die Zeit

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