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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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heute Nacht erlitten hatte, mit strahlender Freude überblenden.
    Sie knabberte an seinem Hals. Der salzige Geschmack seiner Haut und das männliche Kratzen der Bartstoppeln gefielen ihr. Er war ganz und gar Mann, und er gehörte ihr. Gwynne ließ ihre Hüften kreisen und spürte seine harte Erektion als Antwort. Dann schob sie sich hinauf, legte ihren Mund auf seinen, ließ ihre Zunge zwischen seine Lippen schlüpfen …
    Bilder der Gewalt und des Todes überfluteten sie mit absoluter Klarheit. Instinktiv errichtete sie ihre mentalen Schutzschilde, bevor sie irgendetwas sagen konnte, das Duncan vielleicht beunruhigte. Sie wusste bis ins Mark, dass dies etwas war, das sie mit ihm nicht bereden durfte, bis sie es selbst verstand.
    Plötzlich versteifte er sich. Er war zu scharfsichtig, um nicht zu bemerken, dass etwas passierte. Sie verbarg die Bilder tief in ihrem Geist und ließ ihre Hand an seinem Körper hinabgleiten. Er stöhnte, als sie ihn umfasste, und die Leidenschaft riss ihn aus seiner kurzen Abgelenktheit.
    Gwynne half ihm, ihr das Nachthemd über den Kopf zu streifen, und bot ihm ihre Brüste an. Hungrig saugte er an ihnen und zerschlug damit ihre durcheinanderwirbelnden Gedanken. Mit dem letzten Rest Rationalität erkannte sie, was ihre neue Macht und Wahrnehmungsgabe auch bedeutete: dass sie auf unerklärliche Ängste sensibler reagierte.
    Aber über die dunkle Seite ihrer Gabe würde sie sich später Sorgen machen. Für den Moment wollte sie diese lange Nacht mit einem Liebesspiel abschließen.

16. Kapitel
     
     
    Da Dunrath inzwischen so nah war, musste Duncan sich zurückhalten, um Zeus nicht zu einer schnelleren Gangart anzutreiben. Ihre neuen Pferde hatten in den letzten drei Tagen hart genug arbeiten müssen, während er und seine Braut durch die Hügel des nördlichen Englands und die schottischen Lowlands geritten waren.
    Auf dieser letzten Wegstrecke hatten sie eine ganz besondere Form der Flitterwochen verlebt. Sie hatten eine gewisse Ungestörtheit genießen können, die unmöglich sein würde, sobald sie Dunrath erreichten. Sie reisten auf unwegsamen Pfaden, aßen Brot und Käse, während sie direkt am Wegesrand saßen, und übernachteten in kleinen, abgelegenen Gasthäusern. Das alles hatte Duncan gezeigt, dass Gwynne genauso anpassungsfähig und verträglich war, wie er es gehofft hatte. Er machte sich nun keine Sorgen mehr, dass sie Probleme haben würde, sich dem Leben in Schottland anzupassen.
    Duncan hatte die Zeit ebenfalls genutzt, um Gwynne darin zu unterweisen, ihre Macht zu beherrschen. Da sie die Prinzipien bereits kannte, lernte sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Mindestens einmal täglich mussten sie an einem verborgenen, von der Straße nicht einsehbaren Platz haltmachen, um neue Seiten ihrer Macht auszuprobieren. Allein der Gedanke daran beschleunigte seinen Puls.
    Gwynne ritt nun eine halbe Länge vor ihm, und er nutzte die Gelegenheit, um sie zu studieren. Der geschmeidige, sinnliche Körper, den er so gut kannte. Der seidige Teint, die Haut, die so weich und zart war. Das helle Schimmern des Sonnenlichts auf ihrem ungepuderten Haar, das unter dem Hut hervorquoll. Jeden Tag schien sie schöner zu werden. Bezaubernder.
    Doch es war nicht nur ihre körperliche Schönheit, die ihn so zu ihr hinzog. Selbst wenn sie beide einmal alt und grau sein würden, würde er nicht in der Lage sein, ihr zu widerstehen. Glücklicherweise lernte sie bereits, wie sie ihre bezaubernde Energie in eine elegante Anziehungskraft verwandeln konnte, die Männer verehren würden, ohne sie in den Wahnsinn zu treiben, wie es dem armen William passiert war.
    Duncan hegte gemischte Gefühle, wenn er an ihre neu entdeckte Macht dachte. Er liebte es, ihre Freude zu sehen, wenn sie ihre Fähigkeiten entdeckte und erforschte. Und die meiste Zeit war er froh, eine Frau mit großen magischen Kräften an seiner Seite zu haben. Aber bei ihrer Heirat hatte er gedacht, er sei der Magier, und sie verfügte über keine nennenswerte Macht. Jetzt hatte sich das Gleichgewicht verschoben. Er wäre ihrer Gnade ausgeliefert, wenn sie je beschloss, ihre gewaltige sinnliche Macht zu nutzen, um ihn an ihren Willen zu binden.
    Das befürchtete er zwar nicht von ihr, jedenfalls nicht mehr, als er von sich zu befürchten hatte, seine Familie mit einem schweren Sturm zu vernichten. Wie auch immer – ihre Macht war so innig mit der ehelichen Intimität verbunden, dass Gwynne ihn vielleicht sogar dann beeinflusste, wenn sie

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