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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gesagt, ich könnte die Kinder mit zur Ranch hinausbringen, er würde schon ein Plätzchen für sie finden, aber das würde bedeuten, dass sie nicht zur Schule gehen könnten, da es doch so weit bis zur Stadt ist. Und es war meiner Annabel so schrecklich wichtig, dass sie etwas lernen.«
    Chloe begann tiefes Mitleid mit ihm zu empfinden, verbarg es allerdings hinter einem Lächeln. »Ich verstehe das Problem, Mr. Jessup«, sagte sie. »Aber der Winter steht vor der Tür. Außerdem fürchtet die kleine Ellen sich nachts, Walter vermutlich auch, selbst wenn er es nicht zugibt.«
    Jessup wandte den Blick ab und blinzelte. Es zuckte um seinen Mund, aber es kam kein Wort heraus.
    »Angenommen, ich würde ihnen etwas suchen, wo sie bleiben könnten«, schlug Chloe vor.
    »Das wäre, wie Almosen anzunehmen«, sagte er, den Blick noch immer auf den Holzstapel gerichtet, als fände er dort irgendetwas ungeheuer interessant. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab.
    »Nein«, sagte Chloe leise. »Das wäre, einfach nur zu akzeptieren, dass ein Mensch anderen Menschen hilft.«
    »Ich habe kein Geld, um für ihre Unterkunft zu zahlen.«
    Sie verletzte diesen Mann, verletzte ihn in seinem Stolz, und das behagte ihr wirklich nicht, aber dennoch musste sie in erster Linie an Walter und an Ellen denken. »Ich bin sicher, dass sie bei der Hausarbeit mithelfen könnten.«
    »Wo?«, fragte Mr. Jessup und blickte ihr nun prüfend ins Gesicht. »Wo würden sie denn bleiben? Dieses Haus ist klein Sie haben keinen Platz für sie.«
    »Ich würde hier eher ein Pritschenlager einrichten, bevor ich die beiden den Winter in einem Pferdewagen verbringen lassen würde, Mr. Jessup«, beharrte Chloe. »Aber ich glaube, ich kann etwas Besseres tun als das. Indian Rock ist nicht sehr groß, aber hier leben gute Menschen. Es gibt bestimmt jemanden, der sie aufnehmen würde. Bitte - lassen Sie es mich doch einfach mal versuchen.«
    Er überlegte so lange, dass Chloe schon sicher war, nicht mit seiner Zustimmung rechnen zu können, aber schließlich stieß er einen tiefen, resignierten Seufzer aus. »Na schön«, sagte er. »Ich will nicht, dass meine kleine Ellen sich nachts oder wann auch immer fürchten muss.«
    Chloe streckte die Hand aus, um die seine zu berühren, zögerte und tat es dann. »Danke, Mr. Jessup«, sagte sie.
    Er nickte auf eine Weise, die besagte, dass er es gewohnt war, Demütigungen wie diese einstecken zu müssen. »Gute Nacht, Ma'am«, sagte er und wandte sich ab, um in den schon tiefen Schatten der zunehmenden Abenddämmerung zu verschwinden.
     
    Chloe begegnete Doc Boylen am nächsten Morgen auf dem Weg zum Hotel, wo sie mit Becky frühstücken wollte.
    »Sie sehen heute Morgen sehr nachdenklich aus, Miss Wakefield«, bemerkte er lächelnd. »Sie dachten wohl gerade an eine Unterrichtsstunde über das römische Reich oder ein sogar noch komplizierteres Thema.«
    Sie lächelte, wenn auch vielleicht ein bisschen matt. »Ich dachte an zwei meiner Schüler, Walter und Ellen Jessup. Sie leben etwas außerhalb in einem Pferdewagen, wissen Sie.«
    Der Doktor nickte. »Darüber ist schon viel gesprochen worden in der Stadt«, gab er zu. »Becky möchte sie zu sich nehmen, aber als ihr Arzt habe ich davon abgeraten. Sie arbeitet in Anbetracht ihres schwachen Herzens sowieso schon viel zu viel, und zudem hat sie John Lewis' Verlust auch noch immer nicht ganz überwunden. Mamie Sussex hätte den Platz, aber sie hat selbst mit meiner Hilfe schon Mühe, ihre eigenen Kinder zu ernähren. «
    Nach den Ausführungen des Doktors sah sich Chloe mit einer weiteren schlechten Nachricht konfrontiert, die ihr in Zukunft sicherlich neue Sorgen bereiten würde. »Ich wusste gar nicht, dass Becky Herzprobleme hat«, sagte sie.
    »Sie ist nicht der Typ, der sich beklagt«, erwiderte der Doc. Dann stellte er einen Fuß auf einen Wassertrog und seufzte. »Es müsste aber doch trotzdem irgendeinen Weg geben, diesen Kindern irgendwie zu helfen.«
    »Ich werde schon einen Weg finden«, sagte Chloe, »selbst wenn ich dazu dem Anwalt meines Stiefvaters schreiben und ihn um Geld anbetteln muss.« Und das war wahrlich keine angenehme Aussicht, denn sie hatte sich nie wirklich mit Mr. Wakefield oder seinen Lakaien verstanden, aber es gab Dinge, die wichtiger als ihr Stolz waren.
    »Angus McKettrick würde bestimmt auch helfen«, schlug der Doktor vor. »Ich werde mit ihm reden, wenn er das nächste Mal in der Stadt ist.«
    Chloe wandte den Blick ab.

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