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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Chloe sich gezwungen sah, und es würde ganz bestimmt auch nicht die letzte sein, dachte sie betrübt. »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie und straffte ihre Schultern. »Leg bitte noch etwas Holz nach, Jesse. Es wird ein kalter Tag heute. «

Kapitel 46
     
    Der Lehmboden der Hütte war gefroren, als Sue Ellen noch vor Tagesanbruch aufstand, um den Ofen anzumachen und Kaffeewasser aufzustellen. Zum Frühstück konnte sie nur die restlichen Bohnen von der vorangegangenen Nacht aufwärmen; etwas anderes war nicht mehr da.
    Sie bewegte sich vorsichtig, obwohl irgendetwas in ihr sie drängte, sich zu beeilen, weil Jack sich in dem feuchten Bett bereits regte und streckte, während er aufwachte. Sie wollte nicht, dass er auch nur ahnte, was sie vorhatte.
    »Ich werde etwas gesalzenen Speck und Brot mitbringen«, versprach er gähnend. Die Sprungfedern der Matratze quietschten, als er sich aufsetzte und seine nackten Füße auf den Boden stellte.
    »Das wäre schön«, erwiderte sie, in Gedanken schon bei ihren jeden Morgen anstehenden Aufgaben. Die Wassereimer mussten aufgefüllt werden, und sie würde noch mehr Feuerholz benötigen, um den Ofen in Gang zu halten. Der geringe, von seinem einstigen Besitzer hinterlassene Holzvorrat draußen war auch bereits sehr schnell zur Neige gegangen.
    Jack stand auf, ging hinaus, um sich zu erleichtern und nach seinem Pferd zu sehen, und kam wieder hinein. Sie konnte seinen prüfenden, abschätzenden Blick auf ihrem Rücken spüren. Es war fast so, als versuchte er, sich in ihren Kopf zu drängen und ihre geheimsten Gedanken zu erraten. Aber so viel Macht zumindest hatte sie. Sie brauchte ihn nicht hereinzulassen.
    Sie zwang sich allerdings zu einem Lächeln. »Wenn du die Zutaten kaufen würdest, wie Zucker, Butter und etwas Mehl und Salz«, sagte sie mit erzwungener Fröhlichkeit, während sie die leeren Wassereimer hochnahm, »könnte ich dir einen Kuchen backen.«
    »Ich esse ganz gern Süßes«, gab er zu, obwohl der Blick in seinen Augen kalt und prüfend blieb.
    »Gut«, sagte sie und drängte sich mit den Eimern an ihm vorbei, um zur Zisterne hinauszugehen. Sie war mit einem alten Brett bedeckt, das sie zuerst beiseiteschieben musste, bevor sie sich dann hinknien und über den Rand beugen konnte, um das Wasser zu erreichen. Die Eimer waren schon ohne Inhalt schwer, so dass es sie große Mühe kostete, einen nach dem anderen in gefülltem Zustand heraufzuziehen.
    Zum Frühstück aßen sie die Bohnen.
    »Kaffee ist auch nicht mehr viel mehr da«, bemerkte sie, als ihr der richtige Moment gekommen schien.
    »Ich bringe dir welchen mit«, antwortete Jack, aber er klang ein wenig abwesend und auch gereizt. Ahnte er, dass sie noch heute Morgen fliehen wollte? Wenn ja, würde er sie aus dem Waldbeobachten, sie mit seinem Pferd verfolgen oder sie vielleicht sogar erschießen, wenn sie versuchte, die Lichtung zu verlassen.
    Sie beschloss, dass sie nicht riskieren konnte, ihre Tasche aus dem Versteck hinter dem Holzstapel draußen zu holen, wenn sie nicht von ihm damit erwischt werden wollte. Der Gedanke stimmte sie sehr traurig; die Brosche ihrer Mutter war in dieser Tasche, zusammen mit ihrer Bibel und mit ihrem Lieblingskleid. Wenn sie das Alte zurückließ, würde sie nichts als das Neue haben, und das war etwas so wenig Substanzielles wie Erde ohne Samen.
    Jack beobachtete sie kauend, und dann lächelte er ganz plötzlich. Das machte ihr Angst, da sein Lächeln gewöhnlich ein Vorbote für Wutanfälle oder Ausbrüche von Gewalttätigkeit war, aber kurz darauf sagte er zu ihrer Überraschung: »Vielleicht bringe ich dir was Hübsches mit. Zur Belohnung.«
    Sie wusste, dass er sich auf ihren Geschlechtsverkehr in der Nacht zuvor bezog, den sie nur aus einem einzigen Grund ertragen hatte: Ihr war gar nichts anderes übrig geblieben. Oder glaubte er etwa, sie hätte versucht, ihm Vergnügen zu bereiten? Wenn ja, dann umso besser. Das würde ihm wenigstens etwas von seinem Misstrauen nehmen.
    »Heb dein Kleid hoch, Sue Ellen«, sagte er.
    Sie errötete und hoffte, dass er ihr Entsetzen für mädchenhafte Schüchternheit hielt.
    Er wollte sie auf die Probe stellen, das wusste sie, und so sehr sie es auch hasste, sie musste diese Prüfung überstehen, wenn sie überleben wollte. Und deshalb tat sie, was er von ihr verlangte, und als er sie zu streicheln begann, stöhnte sie sogar ein bisschen, so wie er es mochte.
    Er nahm sie auf dem Tisch, von hinten, wie ein Tier, und sie verfluchte

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