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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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»Wahrscheinlich wäre es meine Aufgabe, ihn zu fragen«, sagte sie mit einem Widerstreben, das sie nicht verbergen konnte. Sie bewunderte ihren Schwiegervater sehr und verstand sich auch gut mit ihm, aber ihn um Geld zu bitten, ganz gleich, für welchen guten Zweck, würde ihr noch weitaus schwerer fallen, als Mr. Wakefield darauf anzusprechen.
    »Wie geht es Jeb ?«, fragte Doktor Boylen und reichte ihr seinen Arm, um sie die letzten Schritte auf dem Weg zum Hotel zu begleiten.
    »Er ist bösartig wie immer«, erwiderte sie düster, doch dann musste sie zu ihrer eigenen Überraschung lachen. »Ich bin in meinem ganzen Leben noch niemandem begegnet, der derart stur und eigensinnig ist.«
    Der Doktor lächelte. »Dann schauen Sie bei Gelegenheit mal in einen Spiegel«, sagte er nur.
    Chloe verübelte ihm die Bemerkung nicht. Sie mochte den Doc und war ihm dankbar dafür, dass er Jeb nach der Schießerei gerettet und ihr die Stelle als Lehrerin gegeben hatte. »Ich kann nicht glauben, was ich da gerade aus Ihrem Mund gehört habe«, scherzte sie.
    Er lachte, öffnete eine der Hoteltüren und bedeutete ihr, hineinzugehen. »Gehen Sie frühstücken«, sagte er. »Ja muss zuerst noch meine Runden machen.«
    Chloe wollte ihm widersprechen - eigensinnig wie sie war dass sie nicht eigensinnig war. Der Gedanke brachte sie wieder zum Lachen, und so schüttelte sie nur den Kopf über sich selbst und ging hinein.
    Becky war im Speisesaal nirgendwo zu sehen, aber Sarah Fee war da, wie immer, und bediente an den Tischen. Ihr Baby saß in einem Wäschekorb in einer Ecke, gluckste munter und spielte mit seinen Zehen.
    Chloe blieb stehen, um das kleine Mädchen zu begrüßen, und als sie sich nach einem Tisch umsah, stand Sarah plötzlich hinter ihr und lächelte sie freudestrahlend an.
    »Na, Sarah«, sagte Chloe, »Sie wirken ja ganz besonders glücklich heute Morgen. Was sind denn die guten Neuigkeiten?«
    »Sam und ich bekommen noch ein Baby«, flüsterte die Frau ihr zu.
    Chloe war entzückt, verspürte aber auch prompt wieder den leisen Neid, der sie in letzter Zeit so oft beschlich, wenn sie solche Ankündigungen hörte. »Das ist ja wunderbar«, sagte sie. »Ich gratuliere Ihnen von Herzen.«
    Sarah runzelte die Stirn. Vielleicht hatte sie irgendetwas in Chloes Stimme wahrgenommen oder in ihrem Gesicht gesehen. »Macht Ihnen irgendetwas Sorgen, Miss Wakefield?«
    »Bitte nennen Sie mich doch Chloe, Sarah.« Sie nahm die Hände der Frau und drückte sie. »Ich bin ein bisschen beunruhigt wegen der Jessup-Kinder.«
    »Die dort draußen in dem Wagen leben?«
    Chloe nickte.
    »Ich finde, das ist eine Schande«, sagte Sarah, während sie Chloe zu einem Tisch führte und sie praktisch zwang, sich hinzusetzen. »Ich habe Sam gesagt, so etwas müsste gesetzlich verboten sein, worauf er sagte, das wäre es vermutlich auch.«
    »Vielleicht könnten sie ja im Gefängnis wohnen«, sagte Chloe versonnen. »Selbst das wäre noch eine bessere Unterkunft als ein Pferdewagen.«
    Sarah machte große Augen. »Inmitten betrunkener Cowboys, die dort alle naselang die Nacht verbringen? Das wäre nicht korrekt, Miss ... Chloe. Ganz und gar nicht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich nicht sogar darauf pfeifen würde, was korrekt ist und was nicht«, erregte Chloe sich. Der Brief, den sie in jener ersten Nacht auf der Circle C an ihre Mutter geschrieben hatte, lag in ihrer Tasche, sie brauchte ihn nur zur Post zu bringen. In Gedanken öffnete sie ihn jedoch schon wieder, um eine klägliche Bitte um Geld hinzuzufügen.
    »Was möchten Sie zum Frühstück?«, wollte Sarah wissen. Chloe hatte Hunger, und sie musste auch etwas essen, um einen anstrengenden Morgen in der Schule zu überstehen, aber irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl im Magen. Sie hätte nur nicht sagen können, ob es an ihrer Sorge um die Jessup-Kinder oder an der Aussicht, ihren Stiefvater um Geld bitten zu müssen, lag.
    Chloe entschied sich für ein verlorenes Ei, eine Scheibe getoastetes Brot und eine Tasse Tee. Dann saß sie da und starrte aus dem Fenster, während sie in Gedanken ihre Bitte an ihren Stiefvater in Worte fasste. Selbst wenn er sie ihr gewährte, wofür es keine Garantie gab, hielten er und ihre Mutter sich vermutlich immer noch in Europa auf. Der Winter konnte kommen und wieder gehen, bevor sie den Brief auch nur zu Gesicht bekamen, ganz zu schweigen davon, über ihre Bitte zu entscheiden.
    Sam kam herein und sprach hier und da mit ein paar Cowboys, während er an

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